Gert (AGM 3.3, 5.4, 7.4, 9.4, Backes & Müller BM 6, 20, Abacus C-Box 3, 4)

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Rudolf
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Zu Besuch bei General Elektrik

Beitrag von Rudolf »

Gestern Abend war es endlich soweit: es hatte mich geschäftlich nach Stuttgart verschlagen und so stand dem schon seit langem fälligen Besuch bei Gert und seiner Familie nichts mehr im Wege.

Wobei ein Abend bei weitem nicht ausreicht Gerts ganze Familie kennenzulernen. Als da wären: Zuerst Annette, die mich wie einen langjährigen Freund der Familie aufnahm und nicht nur ein leckeres Abendessen kredenzte, sondern uns im weiteren Verlauf des Abends den Rücken freihielt von: Oskar (5), dem angehenden Rennfahrer und Edellöter sowie: Emil (3), meinem Mannschaftskapitän beim vorabendlichen Fußballspiel (das Match war knapp an Gert und Oskar gegangen - Revanche folgt!) sowie: ein voll geregeltes Zuhause.

Gerts und Annettes Haus stammt schätzungsweise aus den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts und vermittelt dem Betrachter mit seiner Patina Bodenständigkeit und Tradition. Beim Betreten des Hauses nimmt man zwar einen kleinen Bildschirm im Flur wahr und im Wohnzimmer einen großen Flachbildfernseher, aber das ist eigentlich schon alles. Ansonsten: viel Holz und Gemütlichkeit.

... bis Gert loslegt. :mrgreen:

Dann plötzlich fährt in seinem gemütlichen Dachgeschoß-Hörzimmer ein Korbsessel aus dem Dachbalken (per FB natürlich), zu dem einzigen Zweck, seinen Besitzer in die Dachspitze mitzunehmen und ihm von dort einen Blick über die Schwäbische Alb zu ermöglichen:

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Gert "General Elektrik" kurz vorm Abheben

Oder: Im Flur verhindert eine Infrarot-Kameraüberwachung des Briefkasteninneren, dass sich die Hausbewohner insbesondere in der Winterzeit unnötigerweise dem Risiko einer Erkältung aussetzen, solange der Briefträger noch nicht da war.

Oder: Nachts wird man durch surrende Geräusche geweckt, die - so erläutert der Gastgeber entschuldigend am nächsten Morgen - vom automatisierten, temperaturgesteuerten Auf- und Zufahren der Dachflächenfenster stammen.

Selbstredend, das fast alle Sensoren und Aktoren im Haus über ein Bussystem à la Gert (Volksbus™) verbunden sind.

Volle Kinnladensperre ist aber spätestens dann angesagt, wenn der Hausherr seinem verdatterten Gast demonstriert, was sich hinter den zahlreichen Wandklappen innerhalb seines Hauses verbirgt: Elektronikkomponenten, die in Summe ohne Zweifel in der Lage wären, einen bemannten Flug zum Mars zu überwachen.

Wir haben natürlich auch Musik gehört, allerdings nicht mit der professionellen Akribie von Franz und Sigi - dafür hatten wir einfach zuviel zu quatschen. Um es daher kurz zu machen: für mich ist Gerts Anlage Referenz in Sachen aktives Hören. Eine absolut glaubhafte Klangbühne (nicht zu groß und nicht zu klein, mit viel Tiefe und dem notwendigen Schmackes im richtigen Moment), bei der ich Ulis Höreindruck, das Geschehen sei (für ihn) etwas zu hoch verortet, nicht nachempfinden konnte.

Gerts Hörzimmer vom Hörplatz aus:

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zum Vergrößern bitte anklicken - wer findet Gerts neuen Sonos Controller?

Die Impulstreue geregelter Systeme zu loben, hieße in unserem Forum Eulen nach Athen zu tragen. In Verbindung mit einem DBA (Double Bass Array) laufen sie zur Höchstform auf. Mit einer speziellen Steuerungselektronik füllen die Basschassis der beiden ansonsten arbeitslosen BM6 exakt die Wellentäler, die infolge der Raumanregung durch die beiden BM20 entstehen. Was der DBA bringt, merkt man vor allem dann, wenn man die beiden BM6 ausschaltet; dann wird der Raum hörbar ungleichmäßiger angeregt und der Bass damit schummeriger. Das i-Tüpfelchen setzt natürlich der Volksconvolver™ mit Acourate auf.

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir außerdem die Lässigkeit, mit der der stromgegengekoppelte Air Motion Hochtöner auch laute Passagen mit komplexem Inhalt bewältigt.

Nach der DBA-Demo gab es dann die Jitter-Demo. Gert hat eine spezielle Schaltung entwickelt, bei der er das Ausgangssignal vom Eingangssignal abzieht, so dass nur noch der Jitter übrig bleibt (und der in Gerts DAC weggefiltert wird). Zu hören ist ein deutliches Rauschen, das sich in seiner Zusammensetzung von Quellgerät zu Quellgerät wahrnehmbar unterscheidet. Bei den meisten Quellen ist im Hintergrund des Rauschens zusätzlich das Musiksignal zu hören: ein klarer Fall von dateninduziertem Jitter also.

Mit Bachs Musikalischem Opfer ging ein gleichermaßen unterhaltsamer wie lehrreicher Abend zu Ende. Mir bleibt vor allem die Erkenntnis, dass sich der Schaffensdurst des Schwaben und die Genießermentalität des Rheinländers perfekt ergänzen. :D

Bis hoffentlich bald im Rheinland, das (zumindest mit meinem, ähem, Volkswagen™) nur 3,5 Stunden entfernt ist!

:cheers:
Viele Grüße
Rudolf
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Franz
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Beitrag von Franz »

Rudolf hat geschrieben:Dann plötzlich fährt in seinem gemütlichen Dachgeschoß-Hörzimmer ein Korbsessel aus dem Dachbalken (per FB natürlich), zu dem einzigen Zweck, seinen Besitzer in die Dachspitze mitzunehmen und ihm von dort einen Blick über die Schwäbische Alb zu ermöglichen:
Klasse, Gert. :cheers: Auf so eine Idee muß man erst mal kommen. :mrgreen:

Dank an Rudolf für seinen feinen Einblick in Gerts Welt der Technik. Das möchte ich mir beizeiten auch mal vor Augen und Ohren führen. So, wie ich Gert kenne, macht er keine halben Sachen.

Gruß
Franz
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Lieber Rudolf,

vielen Dank für Deinen kurzweiligen Besuch!
Rudolf hat geschrieben:Oskar (5), dem angehenden Rennfahrer und Edellöter sowie: Emil (3), meinem Mannschaftskapitän beim vorabendlichen Fußballspiel (das Match war knapp an Gert und Oskar gegangen - Revanche folgt!)
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Auch wenn Mannschaftskapitän Emil (links) entschlossen zum Elfmeterpunkt schreitet und Ausputzer Rudolf

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sein Bestes gibt, reicht das natürlich nicht, um Oskar mit Gehilfe zu besiegen. Was aber die guten Verlierer nicht davon abhielt, mit uns auf unseren Sieg anzustoßen - die Kinder übrigens mit der von Rudolf aus Köln importierten vorzüglichen Fassbrause samt zugehöriger Kölschgläser:

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Was mir an der gemütlichen Hörsession aber etwas zu denken gab, ist
Rudolf hat geschrieben:Bei den meisten Quellen ist im Hintergrund des Rauschens zusätzlich das Musiksignal zu hören: ein klarer Fall von dateninduziertem Jitter also.
der kräftige dateninduzierte Jitter des Sonos, der sich interessanterweise verändert hat, wenn wir mit der eingebauten digitalen Lautstärkeregelung spielten. Ich bin am Ball.
Rudolf hat geschrieben:Mir bleibt vor allem die Erkenntnis, dass sich der Schaffensdurst des Schwaben und die Genießermentalität des Rheinländers perfekt ergänzen. :D
:cheers:

Viele Grüße
Gert

P.S. @Franz:
Franz hat geschrieben:Das möchte ich mir beizeiten auch mal vor Augen und Ohren führen.
Gerne, Du bist immer willkommen. Wenn Du noch ein klein wenig Geduld hast, spielt dann auch eine AGM irgendwo im Haus.
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Fortepianus hat geschrieben: Was mir an der gemütlichen Hörsession aber etwas zu denken gab, ist
Rudolf hat geschrieben:Bei den meisten Quellen ist im Hintergrund des Rauschens zusätzlich das Musiksignal zu hören ...
Hallo Gert,

was gibt es dabei so Ausserordentliches zu bedenken? So klingen doch die meisten Anlagen, hehe. :mrgreen:

:cheers: Uli
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Gert, hallo Rudolf,

besten Dank für den informativen Besuchsbericht und die sehr schönen Bilder, an denen man ja recht gut erkennt, welch grossen Spass ihr da hattet. :cheers:

Wenn ich mir Gert's Bilder von Eurem Trainingsspiel ( ja Gert, weitermachen mit Deinen Buben, der VfB braucht dringend neue Kräfte :wink: :mrgreen: ) anschaue, verstehe ich auch, dass ihr die Hörsitzung mit Barockmusik beendet habt, also, wohl aus Zeitgründen, nicht mehr zu den herrlichen Werken der romantischen und spätromantischen Meister per Hörtest vordringen konntet.

Gruss
Sigi
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Sigi,
Kienberg hat geschrieben:...verstehe ich auch, dass ihr die Hörsitzung mit Barockmusik beendet habt, also, wohl aus Zeitgründen, nicht mehr zu den herrlichen Werken der romantischen und spätromantischen Meister per Hörtest vordringen konntet
nein nein, das hat etwas ungeheuer Entschlackendes, das mache ich auf dem Klavier auch manchmal so: Egal, wie packend die Reise an die Grenzen des Denkbaren bei Beethoven und Co. oder klangmalerisch bis affektgeladen die Romantik war, in die Du Dich vertiefst hast, Bach am Ende ist eine ganz andere Erfahrung als Bach am Anfang. Am Klavier ist Bach am Anfang so etwas wie Zähne putzen für die Finger. Bach am Ende ist eine ganz andere Erfahrung, man reibt sich verwundert die Ohren. Und weiß, was Substanz ist und was Blendung.

Viele Grüße
Gert
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vierzigo
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Beitrag von vierzigo »

Hallo Rudolf,

danke für deinen Bericht, war doch sehr aufschlussreich und ich hab doch das ein und andere mal geschmunzelt, besonders bei der Geschichte mit dem Korb, Gert klasse gelöst, auf sowas muss man erst mal kommen!

Gruß
Oliver
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Roli
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Beitrag von Roli »

Hallo miteinander,

am letzten Donnerstagabend war es soweit. Gert hatte die aufwändige „Gertifizierung“ an meinem Denon BR-Player beendet und mir sein OK zur persönlichen Abholung gegeben. Also fuhr ich - leider bei widrigsten Wetterbedingungen (Eisregen :( ) - nach Stuttgart. Dort angekommen wurde ich freundlichst von Gert, seiner Frau Annette sowie seinem Nachwuchs empfangen. Deren Interesse lag jedoch mehr an der aktuell laufenden Kindersendung im Fernsehen als an mir. :)

Nach einem kleinen „Drink“ kam die entscheidende und sehnsüchtig erwartete Frage „Na, wollen wir mal in mein Musikzimmer gehen? Dein Denon ist noch an meiner Anlage angeschlossen!“ SELBSTVERSTÄNDLICH!!! Und so gingen wir die 2 Stöcke hoch ins Dachgeschoss, wo Gerts Schätzchen bereits dezent am Strom „nuckelten“. Also, keine Zeit verlieren – ich bekam den besten Hörplatz auf der Ledercouch und da standen sie vor mir, die klanglich wohl am besten aufspielenden BM20, die es jemals gab und auch geben wird. Verschiedene SACD´s eingeworfen, verschiedene Klassikstücke, Frauenstimme und auch die für mich herausragende Aufnahme des Jacques Loussier Trio play Bach. Geniales Klavierspiel (welches mich an Gert´s wunderschönen „Steinway & Sons“-Flügel im Untergeschoss erinnerte) und ein genialer Bass – hervorragend präsentiert! Ja, so macht Musik Spaß! Die BM20 stellten die Musik so authentisch in den Raum, es war eine wahre Freude. Ich habe schon viele exzellente Anlagenkonstellationen genossen, aber hier bei Gert, das war schon einzigartig. Die BM´s stellten die Musik so locker und mühelos in den Raum, ohne jegliche Schärfe, aber trotzdem mit „Schmackes“, wie der Schwabe so sagt – einfach Perfekt!
Ja, aber nicht nur die BM20 brachten mir diesen Genuss. Nein, es waren auch noch zwei BM6 dezent in das Musikgeschehen mit eingebaut. So dezent, dass ich diese erst gar nicht bemerkte. Nur wenn ich den Kopf Richtung den Boxen neigte, bemerkte ich, dass sie auch zu dem grandiosen Aufspielen beitrugen. Gert – definitiv 5 Ohren und 150 Punkte, um Dir meinen Eindruck in einer HiFi-Zeitschriftensprache zu übermitteln.

Dann gingen wir zur BluyRay-Disc über. Wie von Geisterhand bewegt, senkte sich ein Flat-Screen von der Decke herab und blieb in einer optimalen Blickhöhe stehen. Ja, bei Gert ist alles ein bisschen anders.
Aufgelegt wurde die BlueRay “Karajan - Memorial Concert” von Seiji Ozawa & Anne-Sophie Mutter, welche ich komplett durchhören durfte. Obwohl ich jetzt nicht der ausgesprochene Klassik-Liebhaber bin, war auch diese musikalische Darbietung für mich ein Genuss. Diese Dynamik der Musik, hier ein Hüsteln, da ein Rascheln – alles absolut authentisch, nicht aus den Boxen, nein aus dem ganzen Raum. Ich schließe die Augen (sollte man ja bei BlueRay-Disc eigentlich nicht tun) - ja, das ist LIVE, hier ist man dabei! :D

Aber war da nicht mein BR-Player angeschlossen? Wow, da kommt Freude auf! Wenn das Gerät so gnadenlos gut bei Gert aufspielt, kann es bei mir zu Hause so schlecht ja auch nicht sein!

Aber das ist eine andere Geschichte, welche ich dann in Kürze in meinem speziellen Thread einstellen werde.

Gert, Dir und Deiner Frau danke ich vielmals für den freundlichen Empfang und für die angenehmen Stunden bei Euch! Es war mir wirklich eine Freude, diesen außergewöhnlichen Musikgenuss bei Euch zu erleben!

Herzliche Grüße :cheers:
Roland
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Herbert Z
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Beitrag von Herbert Z »

Gut Ding will Weile haben...

Es ist nun schon zwei Wochen her, dass ich bei Gert und seiner Familie eingeladen war, um den Umbau meines aus der USA mitgebrachen Sonos durchführen, zu Neudeutsch "upgraden" zu lassen. Nun bin ich nicht so flott im Schreiben von Berichten und kann Gert das Wasser in der Produktivitaet hier im Forum sicherlich nicht reichen.

Die Berichterstattung werde ich in 3 Teilen verfassen und auch in unterschiedlichen Threads einstellen. Zum einen weil ich zeitlich nicht in der Lage bin ueber alles gleichzeitig zu berichten aber mehr noch weil Gert ein Mehrgaenge Menue allerbeste Sahne aufgetischt hat und die einzelne Gerichte jeweils in einer anderen Kategorie der Speisekarte gehoeren. Als Vorspeise werden wir den Besuch mit digitalem Upgrade am ZP 90 life verkoestigen, garniert mit Jitter hoerbar gemacht und den Vergleich ZP 90 mit und ohne Upgrade an seinem BM20 mit upgrade (ist ja selbstverstaendlich). Die Hauptspeise ist der von Gert organisierten Besuch bei seinem Freund Helmut der sich stolz der erste Besitzer des Spitzenmodels AGM 8.4 sein eigen nennen darf (werde ich im entsprechenden Thread berichten). Und als Nachspeise mein persoenliches Sahnehaeubchen: die Hoererfahrung Zuhause mit den gertifizierten Sonos playern (ein digital und ein analog/digital modifizierter ZP90) and meine Hoerketten. BM4-vision mit Accuphase CX-260 und FM501 ueber Tessendorf TE-2 Referenz mit Digitalwandler Esoteric D03. Der Sonoswuerfel werden gegen sich selbst im Wettstreit stehen. Aanalog modifiziert gegen digital gertifieziert mit Wandler D03. Und das Kombi ZP 90/D03 gegen das Spieler Spitzenduo Esoteric P03/D03 dies alles hoerbar gemacht ueber die FM501/TE-2. Spaeter wird dann nochmal ein Bericht faellig ueber die FM701 zu berichten, der zur Zeit bei Friedrich Mueller der Geburt entgegen sieht. Rudolf kann mir dann sicherlich helfen aller richtig einzuornden. Wie gesagt Ding will hier auch manchmal Weile haben...

Etwas zoegerlich und nicht ganz sicher wie Gert ueber eine Umbauanfrage aus der USA reagieren wuerde habe ich ihm um die Weihnachstzeit eine PN zukommen lassen, zunaechst mal einen Sonos player digital und analog gertifizieren zu lassen. Alle Gertkenner werden da sicherlich gesagt haben: "fuer Gert kein Problem, macht er gerne". Und so kam auch die Antwort prompt. Geld ueberwiesen, Gert hat den Spieler fuer mich besorgt und dann musste auf den Taktgeber made in Holland (wo ich als Niederlaender ein bisschen stolz drauf bin) bis Februar gewartet werden (PS: auch wir werden einmal Weltmeister...). Aber eigentlich brauche ich zwei der beruehmten Wurfel: im Wohnzimmer an die BM4 und im Hoerzimmer an die FM501 Kette. Ich hatte in der Zwischenzeit ein ZP90 Wuerfel hier in der USA gekauft um schon mal ein bisschen Erfahrung zu sammeln, nach den ganzen Berichten im Forum und das unerschuetterliche Vertrauen in Gert's Kuenste: Umbau eine Pflicht. Da ich fuer meine Visum-Verlaegerung Ende Februar ohnehin nach Deutschland reisen musste und mit der Familie eine Woche in Bad Urach am Fusse der Schwaebischen Alb verbringern wuerde, kam die Idee zustande bei Gert den USA-Wuerfel life digital umbauen zu lassen und gleichzeitig den analogen abzuholen. Bis Stuttgart ist es ja nicht mehr weit. Wer meine Geschichte ueber mein Lautsprecherwerdegang noch in Erinnerung hat wird wissen dass ich mein Hobby seit vielen Jahren mit meinem Hamburger Freund Michael betreibe (er hat bislang alle meine aktiven LS uebernommen und wird das auch diesmal wieder tun). Es war dann auch kein Problem fuer Gert, Michael mit dabei zu haben, im Gegenteil es konnte am Ende ein neuer Sonos Kunde gewonnen werden. Alles perfekt und an einem Sonntag Ende Februar war es dann soweit. Die Clocks waren geliefert und mit einem kleinen Jet-lag wurden wir freundlichst von Gert und Annette um 10 Uhr morgens empfangen.

Gemuetlich bei einer Tasse Kaffee haben wir uns dann besser kennengelernt und sind dann schnell ins Fachsimpeln hineingekommen. Ich glaube bei Gert fliesst Loet-Zinn mit Nullen und Einsen in seine Adern und seine Organe sind filigrane und in der schwischenzeit gertifiezierte Schaltkreise. Und als dann die beiden Soehne stolz die selbstgebaueten Schaltkreise gezeigt haben, sind auch die auf bestem Wege Eektronik-Experten zu werden. Einen herzlichen Gruss and die zwei Buben Emil und Oskar, die hoffentlich in den vorgefuehren Kostueme als Astronaut und Spiderman eine schoene Faschingszeit hatten.

Zunaechst ging es in den Keller, wo in der Werkstatt eigentlich nur der Hometrainer gestoert hat. Aber wenn der Dachboden nun statt Kinderzimmer als Hoerraum umgebaut und genutzt wird, muss man eben auch auf die Beduerfnisse der Familie eingehen. Das war fuer mich leicht nachzuvollziehen. Da lagen nun schon die vorgeloeteten Platinen fuer die naechste Umbauwelle bereit. "Grosskunden" bis zu 7 Steuck auf einmal werden ohne grosse Muehe professionell bedient. Mein mitgebrachter Sonos war schnell von seinem Kleid befreit und mit einer Leichtigkeit seiner stoerenden Bauteilen befreit. Die Meisterhand bewegte sich mit einer sicheren Routine als wenn sie nie etwas anderes gemacht hat (was wahrscheinlich auch stimmt). Das, was schon vielfach im Forum gelobt wurde, konnten wir nun auch selbst erfahren. Gert erklaerte sehr genau und fuer Laien gut nachvollziehbar was er nun so alles mit dem Wuerfel anstellt und warum. Dafuer nahm er nicht einmal den Loetkolben aus der Hand.

Als wir dann auf meine zukuenftigen FM701 zu sprechen kamen, wurde uns offenbart, dass der DAC-Wandler fuer diese LS aus der Werkstatt des Dr. Gert Volk stammen. Ein entsprechender Vermerk habe ich mir dann sofort gemacht um darueber nochmals mit Herrn Mueller zu telefonieren. Denn das bietet eine elagante Anschlussmoeglichkeit des ZP90 direkt and die LS. Es war zunaechst nur die Moeglichkeit eines Wandlereinbaus bei der Bestellung der LS bei mir vorgesehen. Da wuerde es auch Sinn machen das Ein- und Ausschalten der LS ueber den Sonos zu realisieren. Fuer Gert kein Problem dies gleich mit zu realisieren. Dauert nur ein paar Minuten laenger, ein extra Weg in die Garage fuer ein exaktes Bohrloch auf die Rueckseite und ein wenig Zeit fuer den Kleber den Schaltausgang mit dem Gehaues zu verkleben, ein bischen Loetzinn hier und dort und schon war es geritzt. Ein kurzer Test und das Siegel geschickt and die richtige Stelle wieder angeklebt und schon war er Fertig mein gertifizierter ZP90. Es war wirklich beindruckend ein vollblut Profi mit Leidenschaft fuer die Musik und Technik am Werke zu sehen.

Danach ging es dann nach oben um den Jitter an sich und die Wuerfel im Vergleich zu hoeren. Der Hoerraum ist trefflich schon weiter oben beschrieben. Eigentlich ist alles ganz einfach und logisch, wenn man nur weiss WIE zu erklaeren und hoerbar zu machen. Es war beindruckend zu hoeren wieviel akustischer "Muell" entsteht, wenn das Signal nicht mehr so richtig tickt. "Jitter" klingt als Wort schon so wie es sich verstaerkt ueber die BM20 angehoert hat. Am liebsten hat man gar nichst davon im akustischen Signal. Nachdem der Jitter nun gehoert und besser verstanden wurde, ging es nun darum den Sinn oder Unsinn im Umbau der Sonos Wuerfel zu bestaetigen. Ich bin nicht so titelfest und kann daher nicht mehr sagen welche Chorale und klassische Titel vorgepielt wurden. Die ausgesuchte Musik lies aber gut erkennen wie das Buehnenbild sich oeffnet und von Nebel befreit sich darstellt, wenn der gertifizierte Wuerfel spielt. Das Klangbild wird transparenter und praezieser, gewinnt an raemliche Darstellung und Abgrenzung einzelner Stimmen und Instrumenten. Im Orginalzustand der ZP90 faellt die Buehne zusammen, wirkt verschwommen und beengt. macht einfach weniger Spass. Alles was bisher im Sonus Forum beschrieben wurde kann ich hiermit voll bestaetigen. Nun moechte ich nicht zuviel ueber den Sonos schreiben um zum einen die Gefahr zu entweichen, das Rudolf den Beitrag in den Sonos Thread hinueber schiebt aber zum anderen auch um nicht zu sehr vom Besuch bei Gert als Thema ab zu weichen. Als letzes mochte ich zum Sonos an dieser Stelle noch erwaehnen, dass nur digital modifiziert am Analog-Ausgang schon eine erheblich Verbesserung gegenueber dem Orginal darstellt. Es zeigt doch wie umsichtig mit den Nullen und Einsen umgegangen werden sollte. Welch ein Bloedsinn die Industrie uns damals bei der Einfuehrung des CD-Spielers versucht hat zu verkaufen...

Natuerlich wurde auch die aktive akustische Raumoptimierung per selbstgebauter Bass-Gegenkopplung vorgefuehrt and der BM20 vorgefuehrt. Nun draengte aber langsam die Zeit um noch ausreiched Zeit fuer die AGM 8.4 Hoerprobe und das Mittagessen zu haben.

Wir waren nicht nur freundlich empfangen worden, sondern waren auch zum Mittagessen mit eingeladen. Annette hatte uns einen leckeren Kalbsbraten mit Pilzsosse und echt schwaebischen Spaetzle gekocht. Nach der langen Zeit ohne diese Gerichte in der USA ein echter Schmaus fuer den Gaumen. Vielen Dank an dieser Stelle auch nochmal and Annette.

Danach ging es dann auf zum Freund Helmut und die AGM, das ist aber eine Geschichte die erzaehle ich ein andermal.

Mit besten Gruessen und Dank an Gert und sein Familie

Herbert
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Lieber Herbert,

es war uns eine große Freude, mit Dir und Michael nicht nur zwei Vollblut-Audiophile kennenzulernen, sondern auch zwei ebenso kultivierte wie nette Menschen. Mir hat der Sonntag ebenfalls ganz großen Spaß gemacht. Vielen Dank für Deinen ausführlichen und persönlichen Bericht!

Viele Grüße
Gert
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Herbert,

vielen Dank für deinen tollen Bericht (den ich, keine Sorge, nicht verschieben werde). :wink:
Herbert Z hat geschrieben:Annette hatte uns einen leckeren Kalbsbraten mit Pilzsosse und echt schwaebischen Spaetzle gekocht.
Aha, dass sind also die neuesten Beigaben für Selbstabholer. :D Muss mir also überlegen, ob ich nicht noch ein zweites Upgrade für meinen Sonos brauche.

Bin schon drauf gespannt, wie's mit Herberts Story weitergeht.

Viele Grüße
Rudolf
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Liebe Freunde,

auf Wunsch eines einzelnen Herrn
uli.brueggemann hat geschrieben:vielleicht kannst Du ja vorab von den klanglichen Änderungen mit den AGM3.3 berichten. Kann mir nicht vorstellen, dass Du sie noch nicht angeschlossen hast.
will ich der Aufforderung gerne nachkommen (Bild wird nachgeliefert):

Seit ca. einer Woche steht nun das zweite bisher gebaute Pärchen 3.3 bei mir. Michael hat sie mir mitgebracht, als wir uns bei Helmut trafen. Sie war noch nicht ganz fertig aufgebaut, das habe ich letzte Woche erledigt. Sinn der ganzen Aktion ist, dass ich den letzten Feinschliff an den Lautsprechern machen kann, um die kleinen Änderungen Michael zu erzählen, der dann alle folgenden 3.3 genau so aufbauen kann. Und, dass ich endlich auch eine AGM bei mir stehen habe, wenn sie schon aus meiner Feder stammt.

Nach allerlei Rumgepfriemel mit Messtechnikeinsatz im Keller steht sie nun bei uns im Esszimmer. Die wesentliche Änderung gegenüber dem Prototypen ist ein anderer Mitteltöner - bisher hatten wir einen Monacor, der sich recht gut regeln ließ, mit Sensorik ausgestattet, jetzt nehmen wir einen Seas. Bei dem gelingt die Synthese aus IGK mit Sensorregelung noch etwas besser als beim Monacor. Vielleicht klingen Celli jetzt noch etwas sonorer und weicher als vorher - aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, weil genau das der Effekt sein müsste. Also, gegenüber dem Prototypen, der bei Christoph (tsaett) steht, höchstens in Nuancen anders. Der grundsätzliche Klangcharakter ist, wie ich ihn vom Prototypen in Erinnerung habe: Klar, knackig, präzise, tief, aus einem Guss.

Das ist eine ganz andere Welt als die BM3 vorher, die dank 3-Weg S-Weiche und Elektronik-Update so schlecht nicht war. Annette, die als Chefin des Hauses selbstverständlich am Kopfende der Tafel residiert, sitzt aus diesem Grund allerdings recht nahe an der linken Box. Sie war angenehm überrascht: Ui, ich höre ja das Klangbild immer noch aus der Mitte! Bei der BM3 habe ich immer nur die linke Box gehört.

Wermutstropfen: Das Esszimmer ist recht wenig bedämpft, kein Teppich auf dem Parkett, große Glasflächen den Lautsprechern gegenüber, Lautsprecher wandnah (nicht verhandelbar!) und das führt zu einem ordentlichen Raummodengewummer im Bass, wenn man an der anderen den LS gegenüberliegenden Wand auf dem Sofa sitzt. Das ist deutlich besser, wenn man in der Raummitte sitzt, nämlich am Esstisch.

Ich will sie demnächst mal gegen meine BM20 im Hörraum testen. In summa ein deutlicher Gewinn für unsere Tafelmusik, muss man feststellen.

Viele Grüße
Gert
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Franz
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Beitrag von Franz »

Eine AGM 3.3 für "Tafelmusk" :mrgreen: Wohl dem, der sowas hat. :cheers: Ich lass dazu immer die Kellertür auf, wenn wir oben frühstücken oder dinieren. Kommt auch schon schön als Hintergrundmusik.

Gruß
Franz
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Wolfman
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Beitrag von Wolfman »

Eine AGM 3.3 im Esszimmer, eine 501ser im Keller.

Ich dachte bis Heute, Neid waere mir fremd.

Aber Gerd, wenn Du jetzt so toll Musik hoeren kannst, wird Dir dann nicht das Essen kalt?

Gruesse
Lutz

Warum klingen eigentlich geregelte Lautsprecher schon aus dem Nebenraum super? Das ist mir schon beim ersten Besuch bei Johannes Krings aufgefallen. Edit: Dieser Frage wird in einem separaten Thread nachgegangen: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=16&t=1944
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MarcB
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Beitrag von MarcB »

Hallo Gert, dann bin ich sehr gespannt wie die neuen LS aussehen! :wink:

Gruß Marc
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