Hallo Adam,
die Sache ist wie so oft nicht so einfach beantwortet; es kommt darauf an, wie man es angeht. Ich muss mein Netzwerk (NAS und Internet-Zugang) aus dem Keller in das zweite Obergeschoß bringen. Da scheidet WLAN definitiv aus, wenn man zuverlässige Datenübertragung (insbes. bei 24/192) möchte. Ich habe 5 Varianten ausprobiert. Ausgangspunkt ist immer eine Anzapfung vom Netzwerkswitch im Keller:
- Variante: Netzwerkswitch => 20m LAN-Kabel in das 2. OG => AudioPC (Ethernetkarte)
(= direkte LAN-Verbindung)
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- Variante: Netzwerkswitch => LAN-Kabel => LWL-Konverter => 20m LWL Kabel in 2. OG => AudioPC (LWL-Karte)
(= direkte LWL-Verbindung mittels LWL-Konverter)
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- Variante: Netzwerkswitch => PowerLAN-Adapter => 2. OG PowerLAN-Adapter => LAN-Kabel => AudioPC (Ethernetkarte)
(= statt direkter LAN-Verkabelung PowerLAN-Adapter im Keller und 2. OG)
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- Variante: Netzwerkswitch => LWL Konverter => LWL-Kabel => LWL-Konverter => LAN-Kabel => PowerLAN-Adapter => PowerLAN-Adapter => LWL Konverter => LWL Kabel => AudioPC (LWL-Karte)
(= hier wird mittels Einschleifen einer LWL-Strecke jeweils an beiden Endpunkten der PowerLAN-Strecke eine galvanische Entkoppelung erreicht)
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- Variante: Netzwerkswitch => LWL Konverter => LWL-Kabel => LWL-Konverter => LAN-Kabel => PowerLAN-Adapter => Wifi-PowerLAN-Adapter => AudioPC (WLAN-Adapter)
(= statt die letzte Meile im 2. OG von der Wand zum AudioPC kabelgebunden (LWL oder LAN-Kabel) zu realisieren, kommt hier eine kurze WLAN-Strecke zum Einsatz)
Alle LWL-Konverter sind mit Ultranoise-Netzteilen ausgestattet und entsprechend in ihrem Innenleben modifiziert (alle Spannungsregler durch bessere auf der Basis von LT3045/2 ersetzt, sowie alle Kondensatoren im Spannungsversorgungsweg durch bessere ersetzt).
Die Wifi/PowerLAN-Adapter im 2.OG sind von TP-Link.
Nun die große Preisfrage: Gibt es Unterschiede und wenn Ja, welche. Antwort Ja, es gibt große Unterschiede und zwar in der Reihenfolge meiner Auflistung.
Die schlechteste ist eine lange Ethernet-Verkabelung (Variante 1). Wesentlich besser ist das Ganze mit LWL-Verkabelung (Variante 2).
Die Varianten mit PowerLAN sind allesamt besser - allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die PowerLAN-Strecke auf einer anderen Phase des Stromverteilers läuft, wie die Phase, an der die Anlage hängt. Hängt sie an der gleichen Phase, klingt Variante 3 schlechter als Variante 2. Ich habe bei mir den zentralen PowerLAN-Einspeisepunkt von einem Elektriker direkt im Stromkasten im Keller einbauen lassen (Devolo 1200) und konnte dadurch die geeignete Phase auswählen.
Die letzte Meile mittels Wifi-Adapter zu überbrücken (Variante 5) hat mich selbst erstaunt, wie gut das klingt gegenüber der LWL-Ankoppelung (Variante 4).
Zugegebenermaßen ist diese Netzwerkanbindung ziemlich aufwändig. Sie vereint aber die Vorteile von sehr gutem Klang mit Übertragungszuverlässigkeit. Die PowerLAN-Adapter sollten 500MBit/s können (auch der letzte PowerLAN-Wifi-Adapter) - meistens wird davon ohnehin nur zwei Drittel erreicht. Unter 150MBit/s ist keine zuverlässige Datenübertragung mehr gewährleistet, obwohl rechnerich noch genügend Headroom wäre.
Grüße
Fujak