Nicht schon wieder, wird manch einer denken. Es haben ja schon einige Ihre Erfahrungen zum Besten gegeben, zum Beispiel Christoph Allgemeiner Erfahrungsbericht eines Laien (gekürzt):
Die erste Aussage von Christoph kann ich noch nicht verifizieren. Die zweite Aussage absolut! Leider wurde in der anschließenden Diskussion nichts über die eigentliche Durchführung der Optimierung gesagt, daher gebe "ich" jetzt mein Bestes. Durchaus in der Hoffnung, von Experten noch den einen oder anderen Tipp zu bekommen.muenchenlaim hat geschrieben:Hallo,
ich wollte mal mein Laien-Feedback zum Thema geben.
Die gute Nachricht:
„Biggest Upgrade ever!“
Die schlechte Nachricht:
Der Weg zu - sinnvollen – Filtern ist nicht kinderleicht. Die Kenner und Könner werden sagen „alles halb so wild“, aber solche Aussagen haben für mich das Bagatellisierungsniveau von „Zylinderkopfdichtung wechseln ist auch kein Hexenwerk“ oder „LINUX kann wirklich jeder“.
Die nachfolgende Beschreibung ist auf meine persönliche Erfahrung und mein Zielbild bezogen und damit nicht allgemeingültig. Zumal viele Wege nach Rom führen.
Ich fange mit meinem Zielbild an:
- die eigene Raumakustik kennenlernen
- möglichst mit meinem bestehenden Equipment eine kostengünstige Lösung einkaufen
- die Raumklangoptimierung selbst einstellen, aber auch ausstellen zu können
- keine lineare Korrektur, sondern nach meinen Hörgewohnheiten ausgerichtet
- Raumklangoptimierung mit Roon
- Hilfe von einem Profi sichern; und hier kommt Uli ins Spiel
Benötigte Hardware (lt. Ulis Empfehlungen):
- Soundkarte mit Mikro-VV und Phantomspeisung Steinberg UR12, https://www.thomann.de/de/steinberg_ur12.htm
- Mikrofonständer, https://www.thomann.de/de/millenium_ms2
- Mikrofonkabel, https://www.thomann.de/de/fun_generation_mic_5.htm
- Mikro Behringer ECM8000 von Uli
- PC (bei mir über RipNAS Solid V4 schon vorhanden)
- In Summe rund 220,00 Euro ohne PC
Benötige Software:
- Acourate 340,00 Euro
- Windows Betriebssystem (bei mir über RipNAS Solid V4)
Bevor ich mich mit Uli über Teamviewer austausche, wollte ich erstmal die Hard- und Software zum Laufen bringen. Da fingen die Schwierigkeiten schon an.
Messen mit Soundkarte Steinberg UR12 und Mikro Behringer ECM8000
Die Verarbeitung finde ich von beiden wertig. Jetzt ging es um die richtige Verkabelung. Mir war klar, dass mittels USB2-Verbindung der Kontakt zum PC hergestellt werden muss. Aus alten Windoof-Zeiten wusste ich, dass erst der USB-Treiber installiert werden muss, bevor das Gerät angeschlossen wird. Lief problemlos. Und der Mikrofon-Eingang war auch schnell gefunden, da es nur eine xlr-Buchse gab.
Hier ist der UR12 mit einem vorübergehenden Platz in meiner Anlage:
Nicht klar war mir, wie der Ton aus Ulis Datei „miccal48inv.wav“ kommen sollte.
Kleiner Exkurs: Die Datei(en) kommen von Uli in zwei Ordnern. Diese sind mit „0“ und „90“ beschriftet. Der Inhalt ist derselbe. Denkste! Uli schreibt dazu: Bei empfohlener Abtastrate 48000 und Sweep-Endfrequenz 24000 im Logsweep recorder einfach die Datei miccal48inv.wav einbinden, fertig. Dabei gilt das Verzeichnis 0 für die empfohlene horizontale Ausrichtung des Mikrofons, das Verzeichnis 90 für die vertikale Ausrichtung (für Surround-Messungen). Nach meiner ersten Fehlmessung habe ich die Datei 0 unbenannt in „0 empfohlene horizontale Ausrichtung“. Ich höre über meine Hauptanlage ausschließlich Stereo.
Aber soweit war ich noch nicht. Soll die Datei nun über USB2-Kabel zum DAC transportiert werden, wie bei meiner Kombi Roon/RipNAS? Die Bedienungsanleitung vom UR12 schwafelte etwas über Cinch an Monitor-Lautsprecher. Offensichtlich waren Aktivboxen gemeint. Also den Steinberg UR12 über Cinch an meinen Verstärker angeschlossen. Geht somit auch mit Passiv-Boxen
Dann war die Rede von einer DAW-Software. Was ist das denn? Schnell mal den LogSweep Recorder (Ulis Software) angeschmissen. Holla, der Steinberg UR12 wurde als Input- und Outputchanell erkannt. Aha, das ist also die DAW-Software. Anschließend war Gefummel mit dem Mikro und Mikro-Ständer angesagt. Hat ein bisserl gedauert, bis ich alle Schraubverbindungen und die richtige Mikro-Stellung gefunden habe. Lt. Uli: Horizontale Ausrichtung des Mikrofons: der Mikrofonkopf zeigt also mittig in Ohrhöhe Richtung Boxen. Die Messung im Sweetspot reicht. Eine Mehrpunktmessung ist nicht nötig.
So schaute das dann bei mir aus:
Also losgelegt - der Ton kam aus den Boxen. Diverse Drehregler am Steinberg und an meinem Verstärker mussten betätigt werden, damit ich nicht meine Ohren und den Hochtöner gleich mit kille. Uli schreibt dazu: Den Logsweep spielen, die Lautstärke so einstellen, dass es laut, aber angenehm ist. Anschliessend die Mikrofonverstärkung aufdrehen, dabei die Pegelanzeige im Logsweeprecorder beachten. Es soll nicht clippen aber möglichst weit ausgesteuert sein. Für den Sweep empfehle ich die Abtastrate 48 kHz und Sweep-Endfrequenz 24000. Achtung: evtl. hat die Soundkarte die Möglichkeit, das Mikrosignal wieder direkt zum Ausgang zu senden (entsprechend einer Karaoke-Funktion). Das unbedingt abschalten.
Alles eingestellt und? Nix! Das Mikro zeichnete nichts auf. Alle Kabel kontrolliert und weiter … nichts! Uli angeschrieben: Das ist doch alles SCHEIßE! Muss ich erst Tontechniker werden, um das zum Laufen zu kriegen? Uli zurück: Kein Grund zum Verzweifeln. Das Mikrofon benötigt 48V Phantomspeisung. Die LED an der Frontplatte zeigt, dass sie nicht eingeschaltet ist. Der Schalter ist auf der Rückseite. Bitte auch sicherstellen, dass der Schalter Direct Monitor auf der Frontplatte ausgeschaltet ist.
Aha! Ausprobiert und jaaaa - mein erstes Erfolgserlebnis. Der Recorder ist schon gut gemacht. Man sieht, wie die einzelnen Frequenzen angesteuert werden. Das Mikro zeichnet wohl über 20 kHz auf. Sehr hilfreich finde ich das Acourate Wiki.
Der LogSweep Recorder in Aktion:
Nachhallzeiten
Unten ein Bild über meine Nachhallzeiten. Wenn ich es gemäß dem Nachhall Wiki bewerte, ist meine Raumakustik für Musik hören recht ordentlich.
Nachhall im Musikraum ca. 24 qm + verbundenen Nebenräumen ca. 40 qm:
Raumklangoptimierung
Dann habe ich mir Ulis Anleitungsvideos angeschaut. Recht gut gemacht, da man die Videos anhalten kann. Die Makros habe ich so ausgeführt wie gezeigt. Es gelang mir sogar eine wav-Datei für Roon einzubinden. Und wie hörte es sich an? Zwar nicht wie „Arsch auf Blecheimer“, wie ich hier mal im Forum gelesen habe, aber leider wenig körperhaft. Etwas steril. Auf der positiven Seite: etwas präziser und angenehmere Höhen. Spätestens hier war mir klar, dass jetzt ein Profi ran muss. Ich werde weiter berichten, wenn ich mit Uli die weiteren Optimierungen durchgeführt habe. Ich bin gespannt.