Hallo Frank,frankl hat geschrieben: Im Vergleich zur direkten Verbindung fehlte es etwas an Klangfülle und bei längerem Hören waren die Höhen etwas nervig. Der Klang war zwar noch sehr detailiert, aber irgendwie inhomogener als bei der direkten Verbindung.
der erste Gedanke, der mir bei dieser Beschreibung kommt, ist eine falsche Netzsteckerposition, Stichwort Ausphasen und eventuell ein daneben in der Leiste angeschlossenens Gerät mit Schaltnetzteil oder ein Gerät mit Digitaltechnik, welches über das Netzteil Störungen ins Netz zurückgibt. Ich hatte auch so meine Schwierigkeiten mit dem RCA-Cleaner, dessen ersten Eindruck ich ähnlich formulieren könnte.
Die Kopplung von Analog- und Digital-Geräten an dieselbe Netzunterverteilung ist eine besondere Schwierigkeit, zu der ich mich nicht weiter äußern möchte, weil ich bisher keine gute Lösung gefunden habe außer Batteriebetrieb der digitalen Sektionen oder die Verwendung Absorptionsnetzkabeln von Eupen Netzkabeln mit Ferritpaste um die einzelnen Leiter, die es auch von TMR oder Audiocom gibt.
Stichwort Ausphasen und die Einkopplung von HF sind unabhängig von der Schalterposition Cleaner, denn die Linetreiber Funktion ist in beiden Fällen identisch. Es sind ja nur geringe Veränderungen per Eingangszuweisung, die per OPAmp aus dem Stereo M/S und umgekehrt machen.Da war ich gespannt, ob diese kleine Verschlechterung durch die Cleaner-Funktion wieder wett gemacht wird: Das war aber leider gar nicht der Fall. Mit Cleaner wurden viele Details verschluckt, insbesondere fehlte viel Information über die räumliche Tiefe, so dass der Klang auf die Ebene zwischen den Lautsprechern zusammenfiel.
Inzwischen zeigen andere Beiträge, dass vermutet die Kabellänge eine Rolle spielt, angenommen zu Aktiven = lang (nicht so gut), zu VV=kurz (überzeugender), aber wenn man daraus schließen dürfte, dass ein Linetreiber mit dem langen Kabel nicht zurechtkommt, widerspräche das der wesentlichen zugesicherten Eigenschaft.Es zeigt sich also mal wieder, dass Geräte nicht überall gleich wirken, und dass ein Test im eigenen Setup unumgänglich ist. (Zu einem eigenen Test rate ich durchaus, denn ich habe ja die positive Wirkung des Gerätes in anderen Setups selbst gehört.)
Ich spekuliere, dass der Linetreiber eventuell Nebeneffekte bei HF-Resten jeglicher Art haben könnte, ob sie über das Netzteil oder die langen vom Treiber abgehenden Leitungen per Gegenkopplung eingefangen werden, oder über das Eingangssignal, wo die exakte Differenzbildung zwar eine gute Gleichtaktunterdrückung bedeutet, aber auch voraussetzt, dass die Quelle keine Gegentaktstörungen im HF ausgibt. Da bliebe die Möglichkeit, Ein- wie Ausgänge mit Zobelgliedern HF-mäßig zu bedämpfen.
Grüße Hans-Martin
P.S. Bei identischen jeweils 1m langen Eingangs- wie Ausgangskabeln empfand ich bei eingesetztem Linetreiber eine Anhebung der Schärfe. Die Wirkung des Cleaners musste ich entdecken lernen, dann wurde sie eindeutig erkennbar. Das Klangbild gewann an Fokussierung, der Abstand zwischen Solist und Begleitung wurde besser. Ich hatte das Gerät 6 Wochen im Betrieb, es wurde angenehmer gegenüber dem ersten Eindruck. In meiner voll-digitalen Kette hat diese Form des Cleaner aber keine Anwendungsmöglichkeit.