Dedyy (DIY - Fane 38cm, JBL2445, Fostex T900A)

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dedyy
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Registriert: 22.05.2015, 17:45

Dedyy (DIY - Fane 38cm, JBL2445, Fostex T900A)

Beitrag von dedyy »

Ein herzliches Grüß Gott an alle Teilnehmer,

wie man an obiger Grußformel unschwer erkennen kann, bin ich in Bayern verwurzelt und lebe vor den Toren von München mit meiner Frau und meiner Tochter. Mein Sohn ist ausgezogen u.a. weil der Vater zu laut Musik hört. Ich bin 48 Jahre und habe Elektrotechnik und Betriebswirtschaft studiert.

Meine Leidenschaft zu Lautsprechern habe ich in meiner Jugend entwickelt. Dabei wurde ich stark durch Konzerte geprägt. Fasziniert hat mich die Dimension der Musik, die mit den technischen Möglichkeiten tausende von Menschen begeistern kann. Ich bin daher nach wie vor ein Vertreter einer Technik, die aus der Beschallungstechnik stammt und auf der Bühne langsam ausstirbt. Die alten Treiber von JBL, Fostex, Altec und TAD begeistern mich und finden sich heute häufig in den Sammlungen von "Highendern". Ich bin halt ein Hornfreak und werde mich davon nicht mehr lösen können.

Als Jugendlicher habe ich schnell den Weg zum nächsten ACR-Laden gefunden und war begeistert von einem Eckhorn mit einem 70cm Radial-Horn und den nach wie vor berühmten Fostex-Tweetern. Begonnen habe ich mit einer BK202 und einem Fostex-Breitbänder (FP253).

Durch mein Studium und der anschließenden Familiengründung habe ich meine Leidenschaft aus dem Auge verloren und erst seit ca. 6Jahren dort begonnen, wo ich aufgehört habe. Ich holte meine alten Fostex-Treiber heraus und begann wieder an Gehäusen zu basteln. Erkannt habe ich, dass meine Leidenschaft auch Leiden schafft, da ein Ende nicht erkennbar ist. Meine Regale füllen sich mit den Resten der Experimente, die ich wieder verworfen habe.

Aktuell habe ich ein Paar 200l-Onken-Gehäuse mit je einem 38cm-Fane als Bass im Einsatz. Im Mitteltonbereich habe ich eine revitalisierte Vintage-Lösung angeschlossen. Mein 72cm Kugelwellenhorn wird mit einem 2Zoll-JBL-Treiber befeuert. Es handelt sich dabei um einen JBL 2445 mit Beryllium-Diaphragma (Truextent). Im Hochtonbereich verwende ich zurzeit den Fostex T900A, der in einigen High.-End-Hornsystemen verwendet wird, die für den Normalsterblichen nur mit großen Entbehrungen erstanden werden können.

Vor ca. 3 Jahren habe ich mich entschlossen das Passiv-Experiment einzustellen und habe mir ein DSP zugelegt. Das DSM260-LAN habe ich heute noch im Einsatz, spiele jedoch auch mit einem DAC und einer nachgeschalteten analogen Aktiv-Weiche. Meine jüngste Anschaffung, ein DSP-Vorverstärker aus dem Hause SITRONIK, macht mir sehr viel Freude. Entdeckt habe ich das Gerät in diesem Forum und habe danach intensive Gespräche mit dem Hersteller geführt, die meine Entscheidung zum Kauf ausgelöst haben.

Ich habe mich in diesem Forum registrieren lassen, um gerne Anregungen zum Selbstbau einzubringen und ebenso Anregungen von begeisterten aktiven Hörern in meine nie endende Arbeit aufzunehmen. Ich freue mich auf einen interessanten Austausch.

Mit freundlichen Grüßen

Dedyy
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propwash
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Beitrag von propwash »

Moin Deddy,

na dann viel Spaß hier im Forum!

Ein interessantes Lautsprecher-Konstrukt, mit dem Du hörst.

Viele Grüße

Thorsten
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

dedyy hat geschrieben:Erkannt habe ich, dass meine Leidenschaft auch Leiden schafft, da ein Ende nicht erkennbar ist. Meine Regale füllen sich mit den Resten der Experimente, die ich wieder verworfen habe.
Hallo Dedyy

Hertzlich willkommen auch von mir.

Fane 38er waren früher gut und preiswert, in den 1970ern bin ich dafür sogar nach England gefahren, um für eine Wanderdisco eines Freundes die Chassis zu besorgen, er hat die passenden Verstärker gebaut. Da konnte man mit 2 Kabeln die Chassis verbinden, eins eingedrückt bewegte sich das andere um denselben Betrag heraus... Leider haben meine Fane 601 Plasmahochtöner inzwischen abgebrannte Elektroden. Diese Firma hatte damals eine erstaunliche Bandbreite im Portfolio.

Das Klipschorn habe ich auch schon nachgebaut, aber ein passendes und zugleich gut klingendes, bei Klassik erträgliches Mitteltonhorn ist für wenig Geld schwer zu finden. Mein Fostex-Backloaded Horn mit ElectroVoice 12C Breitbänder hat so manche Party 30 Jahre lang wacker durchgebrüllt und trotz 25W nomineller Belastbarkeit bis heute alle Sporthallen überlebt.

Versuch macht kluch - ich habe auch so einige Projekte in den Regalen, die sich als nicht vollständig durchführbar erwiesen, weil die Erkenntnis aus dem Versuchsaufbau schließlich einen neuen Weg wies.
Wir haben hier eine Verkaufsecke, wo du alte Schätze anbieten kannst. Den wirkungsgradstarken 17er Audax gibt es nicht mehr, sowas würde ich noch suchen, ...falls bei dir sowas rumliegt...

Grüße Hans-Martin
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Markus
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Beitrag von Markus »

Willkommen Dedyy (???),
dedyy hat geschrieben:Mein Sohn ist ausgezogen u.a. weil der Vater zu laut Musik hört.
So ein Vater hat mir gefehlt. Bei mir war es genau umgekehrt. Mir wurde zuhause schon mal der Strom abgedreht, wenn es zu laut wurde.

Laute Grüße
Markus
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dedyy
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Beitrag von dedyy »

Hans-Martin hat geschrieben:Fane 38er waren früher gut und preiswert, in den 1970ern bin ich dafür sogar nach England gefahren, um für eine Wanderdisco eines Freundes die Chassis zu besorgen, er hat die passenden Verstärker gebaut.
Hallo Hans-Martin,

vielen Dank für den netten Empfang. Durch meine eigene Entwicklung, d.h. aus wenig Geld viel herauszuholen war ich immer an einer "Cheap-Trick"-Lösung interessiert. Die Wahl zum Fane "SOVEREIGN PRO 15-600 LF" ergab sich jedoch nach einer langen Recherche und vielen Rechnungen. Ein Onken-Gehäuse läuft nur sauber mit sehr bestimmten Treibern. Dabei spielt eben eine bestimmte Konstellation der Thiele-Small-Parameter eine wesentliche Rolle und ebenso der Frequenzgang des Treibers. In meiner unendlichen Suche rechnete ich dann den oben genannte Treiber durch und war erstaunt, dass dieser ein wunderschönes passendes und kompaktes Gehäuse abbildet. Dabei ist das Gehäuse sicherlich nicht nach einem weiblichen Design-Wunsch, da der Vergleich mit einer Waschmaschine nicht falsch ist. Ich habe also auf Basis einer Vermutung, d.h. auf Basis dessen, dass die TS-Parameter stimmen, ein Gehäuse vom Schreiner bauen lassen. und den Treiber eingebaut. Ich war überrascht wie sauber das Ding spielt und habe eine dem Bass-Horn sehr ähnliche Dynamik wahrgenommen. Dabei war mein erster Eindruck sehr kritisch, da er meiner persönlichen Einstellung, alles unter 10Kg ist Mist, damit auch nicht entsprach und dazu in China gefertigt wird. Und bitte mind. 10cm-Schwingspule, eine Grundgesetz im guten Treiberbau.....

Basshörner sind eben halt auch etwas spezielles. Die Tiefe ist von der Fläche des Hornmundes abhängig und folglich sind es halt auch riesige Dinger bzw. Eckhörner, die zwischen 100 Hz und 150 Hz abgekoppelt werden sollten. Das Onken geht bis 40 Hz mit -3db und liefert eben auch die Möglichkeit einen Mitteltontreiber nicht an die Belastungsgrenzen zubringen, d.h. eine Übergabe bei 500 Hz zu ermöglichen. Sicherlich ist ein JBL 2226 besonders im unteren Mittelton brillanter. Mit einem DSP und leichten Korrekturen kann man da auch einiges machen. Mit dieser Lösung habe sicherlich das Ende nicht erreicht, bin jedoch aktuell sehr zufrieden.

Auf der diesjährigen HihgEnd in München habe ich mir lange einige Hörner u.a. von Avantgarde Acoustic angehört. Ich bin beeindruckt mit welchen Preisen man dort unterwegs ist. Das Hören und das Wahrnehmen ist sehr subjektiv und daher auch sehr persönlich. Ich versank danach in meinem Hörer-Sessel und genoss meinen Cheap-Trick, der meine Theorie stärkt, dass hochwertige und höchtswertige Komponenten mit einem guten Basiswissen mindestens genauso gut klingen können wie diese Top-Marken.

Zum 17ner Audax kann ich nur sagen, das "Beste wo gegeben hat". Habe mit den Dingern früher herum experimentiert und leider auch verkauft.


Grüße dedyy
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dedyy
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Registriert: 22.05.2015, 17:45

Beitrag von dedyy »

Hallo Markus,
Markus hat geschrieben:So ein Vater hat mir gefehlt.
vielen Dank für den netten Empfang. Heute sitzen mir meine Tochter und meine Frau im Genick und ermahnen mich ständig zur allgemein erträglichen Lautstärke. Dabei hat sich sicherlich auch einiges gewandelt. In meiner jugendlichen Musikwahrnehmung haben mich Konzerte und ebenso auch die Diskotheken stark geprägt, d.h. ohne spürbaren Bass ging gar nichts. Heute möchte ich Musik hören, das Ausklingen der Seiten, das Atmen der Akteure, den Raum wahrnehmen und die Leidenschaft der Musiker spüren.

Laute und feine Grüße
Dedyy
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phase_accurate
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Wohnort: Bern

Beitrag von phase_accurate »

Willkommen im Forum.

Männerboxen sind etwas, das auch mir gefällt. Habe erst kürzlich angefangen Gehäuse für einige JBL Treiber zu bauen, welche seit fast zwei Jahrzehnten bei mir herumlagen.
Was mich einmal reizen würde, wäre ein Dreiwege System mit einem koaxial - Horntreiber.

Gruss

Charles
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