Jörg (Bohne BB-12, Genelec 8260, 8250, Merovinger 1/38)

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Lefreck
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Beitrag von Lefreck »

Glückwunsch zur neuen LW, Jörg. Nutze selber zur vollsten Zufriedenheit seit jahren eine 100" 16/9 Stewart GreyHawk Rahmenleinwand. Das Einzige was mir manchmal fehlt ist halt die Maskierung bei 2.35:1 Filmen... Aber das hast Du mit deinem Cinemascope-Format und den seitlichen Vorhängen ja gut gelöst...
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

Hi Mitforenten,

lange hat es nichts Neues mehr gegeben und ich habe in absoluter Zufriedenheit Musik gehört. Durch die Erfahrungen, die ich mit den Bohne-Audio BA15 und zuletzt mit den neuen Abacus Virage gemacht habe, wollte ich mal sehen, ob da im Baß noch was geht. Nicht im Tiefbaß, sondern gerade im Schlagzeug relevanten Bereich, wo mir in letzter Zeit eigentlich immer Systeme mit (großen) Papp-PA Membranen besonders gut gefallen haben. Da mir die Bohne aber zu groß und die Abacus zu klein sind (abgesehen davon, daß ich immer noch begeistert von den Genelec 8260 bin) mußte eine andere Lösung her.

Wie es der Zufall will, fand ich das Messemodell des Merovinger 1/38Pa zu einem tollen Preis zum Verkauf.
Gestern ist er dann angekommen. Sicher auf Palette verpackt und mit Folie gut geschützt, wurde er per Spedition angeliefert.

Viel mehr gibt es noch nicht zu erzählen, gestern habe ich noch schnell ein paar Messungen zur Grundeinstellung des DSPs gemacht, und schon ein erstes annehmbares Ergebnis erzielt (leider noch mit einer Brummschleife trotz aktivem Symmetrierer). Er hängt aber noch an der AV-Vorstufe, mit der ich schon mal einfach (durch direktes Umschalten) eine für meine Idee passende Trennfrequenz ermitteln konnte. Bin mir noch nicht ganz sicher ob es 200 oder doch 160Hz werden um die Breitbandigkeit des PA-Chassis auch zu nutzen.

Heute wird er dann analog symmetrisch an den Lyngdorf DPA1 angeschlossen, der ja meine Musik-Schaltzentrale ist und zusammen mit den am digitalen Ausgang hängenden 8260 spielen. Die genaue Trennfrequenz und Filterung werde ich dann noch austesten. Wenn alles soweit paßt, wird der Feinschliff mit Acourate gemacht ...

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Gruß Jörg
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

Es geht weiter.

Habe gestern den Subwoofer und die 8260 über den Lyngdorf vereinigt. Die Laufzeitkorrektur habe ich erst mal anhand der von der AV-Vorstufe ermittelten Abstandswerte eingegeben und mit einem Linkwitz Riley Filter 4. Ordnung bei 160Hz getrennt. Nach der Anpassung der Lautstärke,
die durch die unterschiedliche Ansteuerung, digital => Genelec und analog => Merovinger, doch recht groß ausfällt (-16db Korrektur beim digitalen Ausgang) entsprach das Ergebnis der Messung auf Frequenzebene schon nahezu meinem Ideal. Die zeitliche Ebene habe ich dann über Acourate
ganz gut in den Griff bekommen, zumindest für den ersten Versuch.

Klingen tut das Ganze schon mal sehr gut, gerade bei höheren Lautstärken hat das 38cm PA-Chassis doch mehr Punch und hört sich kontrollierter an als die beiden 25cm Chassis der Genelecs. Es geht zumindest stark in die Richtung, die mir bei Bohne so gut gefallen hat.

Wobei ich mir noch unschlüssig bin (mangels Ahnung), ist das verwendete Filter.
Macht es mehr Sinn, ein Linkwitz Riley Filter 4. Ordnung mit 360 Grad Phasen-Verschiebung oder eher ein Linkwitz Riley Filter 2. Ordnung mit nur 180 Grad Phasen-Verschiebung zu nehmen, um dann mit Acourate zu korrigieren?
Oder sollte ich das Filter 2.Ordnung vor der Acourate-Korrektur im Subwoofer in der Phase um 180 Grad drehen drehen?
Oder macht gar ein Butterworth Filter (1.,2. oder 4 Ordnung) mit seiner Überhöhung im Schnittbereich mehr Sinn?

Ein direkter Hörvergleich ist durch die Umstellung und Neuberechnung mit Acourate ja leider nicht möglich, sonst könnte man es ja einfach erhören. Mit der langen Zeit dazwischen kann ich es jedenfalls ich mehr.

Vielleicht kann ja Uli (AudioVero) oder Peter (Merovinger) was dazu sagen. Und natürlich jeder, der hier eine Hilfe anbieten kann und möchte.

Gruß Jörg
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meroVinger-audio
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Beitrag von meroVinger-audio »

Hallo Joerg,

ich würde auf jeden Fall LR 4. Ordnung favorisieren.
Wenn hinterher über alles korrigiert wird und Acourate auch den Phasenverlauf anpasst bzw. linearisiert, dann wären sogar höhere Ordnungen zu überlegen.
Auch kann ich Dir eine FIR-Trennung bei 160° erstellen und aufs DSP hochladen.
Aber nachdem nachher Acourate eh drüber läuft, erscheint mir das nur wenig sinnig.

VG

Peter
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Jörg,

viel Spaß mit dem neuen Spielzeug und wenn es den integriert lass uns wissen wie es spielt. Weißt Du welche RAL-Farbe dein neues Schätzchen hat?

Gruß

Uwe
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meroVinger-audio
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Beitrag von meroVinger-audio »

Das war Strukturlack in RAL 7016.

VG
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

meroVinger-audio hat geschrieben: 25.10.2019, 19:33 Auch kann ich Dir eine FIR-Trennung bei 160° erstellen und aufs DSP hochladen.
Ich glaube das braucht es nicht.

Nachdem ich jetzt eine paar Tage mit dem Sub herum spielen konnte, hat sich doch eine tiefere Trennfrequenz von 100hz als ideal für mich heraus gestellt. Er ist so perfekt ins Klangbild mit den Genelec 8260 integriert und spielt seine Stärken noch voll aus. Das Ganze spielt so knackig impulsiv und auch bei hohen Lautstärken völlig unangestrengt, daß es eine wahre Freude ist. Ein Schlagzeug wird absolut realistisch dargestellt, was ich vorher letztlich nur bei den BohneAudio BA15 so erlebt habe. Gerade Besitzer der kleineren Genelecs 8350, 8341 und 8331 sollten diesen Sub in Erwägung ziehen, da er imho extrem gut zu den Genelecs paßt.

Der geheime Wunsch nach den BA15 hat sich für mich somit erledigt. :D :wink:

Vielen Dank Peter, für den tollen Subwoofer. :cheers:

Gruß Jörg
P.S.: Über den Winter wird noch an der Feinabstimmung gearbeitet, obwohl das Ergebnis schon jetzt ausgezeichnet ist.
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meroVinger-audio
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Beitrag von meroVinger-audio »

Gern :-)

Vg
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Michael
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Beitrag von Michael »

"Das Ganze spielt so knackig impulsiv und auch bei hohen Lautstärken völlig unangestrengt, daß es eine wahre Freude ist. Ein Schlagzeug wird absolut realistisch dargestellt, was ich vorher letztlich nur bei den BohneAudio BA15 so erlebt habe."

Hallo Jörg,
auch wenn ich die Bohne BA 15 noch nicht gehört habe, deine Begeisterung für "Rennpappe" teile ich mit dir. Seit ich uralte Klipsch Heresies mit 30er hartaufgehängten TT (plus Hörnchen ab 400Hz) für schmales Gled ergattert hat, macht das (lautere bis ziemlich sehr laute Musikhören) nicht nur richtig Spaß, sondern ist aufgrund der möglichen Pegel ohne Kompressionseffekte und "Stresserscheinungen der LS wohl erst möglich.
Doch es fehlt die untere Oktave (gehen nur bis ca 50Hz runter)

Ich habe zwar noch eine recht potenten Velodyne DD 15 als Sub dabei, aber ich frage mich schon, ob evtl. solch ein Merowinger (evtl 2) wie du ihn hast eine noch bessere Unterstützung darstellt.
Deine Beschreibung lässt mich dies durchaus vermuten, obwohl der Velo CB und zusätzlich geregelt ist.

Denn bassmässig lässt meine Hörbude so Einiges zu ( Raumlänge ca 11m, keine einheitliche Deckenhöhe, da Dachgiebel, zudem ziemlich gut bedämpft, eine Schande, wenn ich dass nicht evtl. noch mehr ausreize).

Hattest du denn auch mal eine Vergleichsmöglichkeit mit einem guten Sub mit weich aufgehängten Chassis?

Dir jedenfalls viel Spass insbesondere beim perkussiven Hören.

Michael (aus Bonn)
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

Hallo Michael,
ein DD15 wird vermutlich tiefer kommen als der 1/38pa. In meinem Hörraum 4,4 x 7,3m kommt der 1/38pa bis 20hz herunter. Bei Rock Musik bekomme ich ihn aber auch bei meiner Grenzlautstärke nicht ans Limit. Vermutlich wird er bei elektronischer Musik irgendwann die Grenze seines Hubes erreichen, aber mit Yello und Kraftwerk habe ich es nicht geschafft. Peter hat ein Preset mit einer Begrenzung bei 35hz hinterlegt, welche ich aber nicht benutze.

(@Peter: Hat der Sub eigentlich eine Schutzschaltung, damit die Membran nicht durchschlagen kann?)

Als Vergleich habe ich 2 SVS SB-12, die auch schon sehr knackig kontrolliert spielen, aber nicht die Präzision erreichen. Wie sich ein DD15 dagegen schlägt kann ich nicht sagen, aber bisher hat mich kein moderner Langhuber so mitreißen können wie es ein großes Pappchassis tut.

Bei deiner Raumgröße würden vielleicht 2Stück Sinn machen.

Gruß Jörg
P.S.: Die alten Klipsche könnten mir auch gefallen, leider nicht genug Platz... :(
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meroVinger-audio
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Beitrag von meroVinger-audio »

Entsprechende Limiter sind eingestellt.
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

Es ist die kalte und nasse Jahreszeit und damit für mich die Zeit zu Probieren und Testen.
Nachdem ich meinen Mehrovinger 38/PA vor etwas über einem Jahr, für den Hifi Bereich, erfolgreich mit meinen Genelecs
gekoppelt hatte, was schon einen erhöhten Aufwand bedeutete
- Genelec digital angeschlossen, Merrovinger analog, Trennung über Lyngdorf, Einmessung über Genelec GLM sowie Merovinger manuell über seine Filter und Überalleskorrektur mit Acourate und ConvoFS -
und mit dem Ergebnis eigentlich mehr als zufrieden war, ärgerte es doch etwas, daß ich dieses Ergebnis nicht beim Hören von Platten erreichen konnte. Zwar auch nicht schlecht, aber halt nicht optimal.

Sicherlich hätte ich die Integration des Subs über eine Einmessung mit dem Lyngdorf DPA1 auch noch besser hin bekommen, aber da bin ich doch vom GLM und Acourate etwas verwöhnt.

Auf der Suche nach einer Alternative schieden Trinnov, sowohl Altitude als auch Hifi und Amethyst aufgrund ihrer PC-Basis für mich aus.
Mit den Eigenarten wie langsames Startverhalten, Einschaltknacksen, Lüftergeräusche etc. möchte ich mich nicht abfinden.

Auch der miniDSP SHD schied aus, da Dirac Live auch (für mich) deutlich hinter Acourate zurück bleibt.

Vor ein paar Tagen stieß ich auf einen aktualisierten Bericht zum DSPeaker Antimode X4, von dem man in den letzten Jahren, in denen er softwaremäßig reifte, nicht viel hörte. Da ich mit dem Antimode 2.0 in meiner Heimkino Konfiguration recht zufrieden bin, dachte ich einen Versuch währe es wert, auch wenn das X4 nicht gereade ein Preisknaller ist (dachte ich).

Das Gerät wurde bereits einen Tag nach Bestellung geliefert und macht schon auf den ersten Blich einen sehr guten Eindruck. Alles benötigte, Mikro, Kabel und Stativ liegen sauber verpackt bei. Eine deutsche Bedienungsanleitung ist auch mittlerweile verfügbar, zumindest wenn man beiAxel Kronawitter bestellt.

Die Einmessung läuft nach genauer Positionierung des Mikrophons und Einpegelung reibungslos und relativ schnell durch. Da ich nich viel Zeit hatte, habe ich alle Parameter auf automatik gelassen und mögliche Optimierungen erst mal ausgelassen.

Zu meiner großen Überraschung wurde die optimale Übergangsfrequenz automatisch auf 140Hz festgelegt (ich war mit der Zeit auch wieder auf 130Hz hoch gegangen) und der Sub wirklich lückenlos klanglich integriert. Das Ergebnis dieser ersten und bisher einzigen Messung, ist in meinen Ohren so gut, daß ich bislang keinerlei Ambitionen habe irgend etwas weiter zu optimieren, was der X4 auch einfach zulassen würde.
Die bei der ersten Messung angelegten Klangprofile (hier besonders A und B) entsprechen praktisch genau meinen eigenen unter Acourate angelegten Profilen.

Abschließend kann ich sagen, daß ich sehr beeindruckt von den Finnen hinter DSPeaker bin. Mir gefällt das Ergebnis genauso gut wie eine Optimierung mit Acourate oder Trinnov, zu einem verglichen akzeptablen Preis und einer unglaublichen Anwenderfreundlichkeit. Ich kann nur jedem, der sich nicht mit Acourate und ConvoFS beschäftigen möchte oder der auch mal eine gute Platte auflegen möchte, einen Versuch empfehlen. Ich werde das Antimode X4 auf jeden Fall behalten und meinen Gerätepark (Acourate Pi-Convolver und Lyngdorf DPA1)
verkleinern.

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Thargor
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Beitrag von Thargor »

Moin Jörg,

besten Dank für den kurzen Bericht zum DSPeaker - ich les gerade die Bedienungsanleitung weil ich mich für das Gerät interessiere. Das passte da gerade :mrgreen: .

Viele Grüße, Guido
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Boxentroll
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Beitrag von Boxentroll »

Hallo Jörg,
das sieht sehr gut aus!
Steuerst Du die Genelec weiterhin digital an, den Sub parallel analog?
Macht der x4 auch eine Phasenkorrektur der Lautsprecher?
Grüße Christian
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

Hallo Christian, hallo Guido,

ja, die Genelec werden weiterhin digital und der Sub analog angesteuert. DSPeaker ist leider sehr zurückhaltend mit genauen Informationen.
Die Korrektur soll aus einer Kombination von IIR- und FIR-Filtern bestehen. Der X4 kann auch als aktive 2x2 Frequenzweiche konfiguriert werden
und macht eine Phasenkorrektur.

Hast du die deutsche Übersetzung?

Gruß Jörg
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