Christian (Klein + Hummel O 98)

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cdm
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Registriert: 08.04.2013, 10:23

Christian (Klein + Hummel O 98)

Beitrag von cdm »

Hallo an alle,

da es hier zum guten Ton gehört (und ich auch höflichst darum gebeten wurde), möchte ich hiermit dies nachholen und mich vorstellen.

Also, ich heiße Christian und bin von Beruf Musiker. Meine Interesse für Hifi begann relativ früh und daher hatte ich schon (oder erst) mit 21 meine eigene Anlage (RFT, übrigens). Nach der Wende probierte ich verschiedene Anlagen, Boxen, Verstärker, Quellen, usw., aber richtig zufrieden, zumindest auf Dauer, war ich nie.

Eine Art Paradigmenwechsel erfolgte während eine CD-Produktion, als wir das aufgenommene Material abhören sollten. Der Tonmeister hatte seine eigenen Monitore mitgebracht, Genelec S30, und als wir das Orchester durch diese Monitore hörten war ich verblüfft. Zum ersten mal hörte ich keine Bässe, Mitten oder Höhen mehr, wie bisher bei Tests üblich war, sondern Instrumente in Raum, ein Raum mit eine unglaubliche Tiefe (er benutzte dazu ein Lexicon, 300, glaube ich, ein Profi-Hallgerät, mit dem er das Signal von 2 Hauptmikros, die etwas weiter hinten im Saal standen, bearbeitete). Die Aufnahmen waren so plastisch, so verblüffend echt, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskam. Wenn ich das nötige Kleingeld gehabt hätte hätte ich mir bestimmt die Monitore geholt, aber sie waren für mich damals einfach zu teuer.

Aber zumindest eins hatte ich gelernt, nämlich dass Studiomonitore Hifi-Boxen deutlich überlegen sind (würde ich heute sicher differenzierter sehen) und machte mich auf der Suche nach bezahlbaren Alternativen aus der Profi-Bereich. Ich bestellte mir zuerst ein Paar Behringer Truth, die ich ziemlich schnell zurückgab (zu viel Bass, scharfe Höhen). Dann kaufte ich mir Fostex, PM-2 glaube ich, die mir im Laden gefielen und dann zuhause nicht mehr. Na ja, nach einige Wochen.

Inzwischen hatte mir ein Toningenieur von MDR den Tipp gegeben mal die Nuberts zu probieren, als Alternative zu den Geithains, die teuerer waren als meinem damaligen Auto. Die Nuberts sollten neutral abgestimmt sein, sagte der gute Mann, durchaus als Abhörmonitor zu benutzen, und den Geithains im Klang sehr ähnlich. Eigentlich wurden sie sogar nach der Geithain Monitore abgestimmt/entwickelt, führte er hinzu.

Am Anfang gefielen mir die Nuberts auch besser als die beide o.g. Monitore, sie waren wirklich neutraler und transparenter, aber auf Dauer auch irgendwie lästig, den Hochton wirkte nach einiger Zeit (so nach 1-2 Std., je nach Tagesgemüt) anstrengend, obwohl nicht zu spitz, trotzdem nicht so entspannt und fein aufgelöst wie bei den RL904, die ich in den Ü-Wagen des MDR gehört hatte. Also wieder nicht das Richtige.

Zufälligerweise erwarb ich in der Bucht ein Pärchen RFT BR25, die sich, meiner Ansicht nach, als eine Steigerung entpuppten, eine deutliche sogar. Weil sie so gut waren kam kurzer Zeit später ein zweites Paar hinzu, das Parallel zu den bereits vorhandene angeschlossen wurde. Dies brachte eine Steigerung der Dynamik, gleichzeitig wurde den Hochton seidiger, alles wirkte ein wenig relaxter. Es gefiel mir also besser und ich kaufte mir daraufhin ein drittes und ein viertes Paar… Das brachte nicht mehr so viel Klanggewinn, aber ich war trotzdem zufrieden. Es sah nur nicht so gut aus, vier Boxen, wenn auch ziemlich klein, auf einander gestapelt, hatte ein wenig den Charme eines Warenlagers.

…Gut dass ich inzwischen ein Paar Pütz Elektrostaten erworben hatte, die dann die RFT ersetzten. Die Elektrostaten waren noch besser was Neutralität und Transparenz angeht (das muss man schon sagen), nur laut und tief konnten sie nicht. Dafür war das typische Dröhnen von Boxen weg, Dipole dröhnen nicht, der Klang ist schlackenlos, „schnell“, sie sind leichter in den Raum zu integrieren. Unten herum fehlt vielleicht ein wenig Körper, besonders bei Elektrostaten (bei Magnetostaten soll es besser sein), aber sonst…

Inzwischen bin ich auch der Besitzer von ein Paar Klein&Hummel o98 geworden, die ich mal alternativ zu den Pütz benutze, aber gerne auch mal zusammen, was – sorry – meiner Meinung nach am besten klingt. Die jeweiligen Vorteile addieren sich, finde ich, alles wird irgendwie knackiger, plastischer. Ich soll vielleicht noch sagen, dass ich die K&H aufgemacht habe (das mache ich mit fast alle Geräten, ich bin nun mal neugierig) und jetzt auch als Dipole betreibe. Nebenbei kann man so auch ein wenig an die Einstellungen Änderungen vornehmen, was sicher Spaß macht.

So, das ist der aktuelle Stand aber, wie ich mich kenne, nicht der Endstand. Ich würde gerne zum Beispiel mal ein Klipschorn ausprobieren (Dynamik kann schon süchtig machen), oder ich erwische ein Paar gebrauchte RL901K, oder die Strauss SE-MF2, die sollen unglaublich sein (wenn auch nur passiv)… Träumen wird man dürfen.

Schöne Grüße,
Christian
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aktivator
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Beitrag von aktivator »

Hallo Christian

Ohrlich willkommen :D Als Musiker (was spielst du? oder hab ich das überlesen) hast du ja immer schöne vergleiche wie es orginal klingt vor allen dingen wenns Akustikinstrumente sind.

Elektrostaten würd ich ja auch gern mal hören aber da muss der Raum so ziemlich mitspielen.

Viel Spass hier noch und Grüsse
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cdm
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Beitrag von cdm »

Hallo Aktivator,

ja, ich bin Musiker, genauer gesagt ich spiele Violine (oder Geige, wie man möchte).

Was die Vergleiche angeht: ich finde nach wie vor den Unterschied zwischen Live und Hifi-Wiedergabe riesig, so ähnlich wie zwischen Realität und 3D. Wenn man sich darauf einlässt, kann das schon Spaß machen, aber man weißt es zu jeder Zeit, dass es eine Illusion ist. Mit der heutigen Technik kann ich mir kaum vorstellen, dass dies sich groß ändern wird.

Aber andererseits kann die Illusion, wenn alles stimmt, reizvoller sein als die Realität. Ich, zumindest, habe mich dabei ertappt, wie eine gut abgestimmt Anlage bei mir mehr Faszination auslöste, als die Performance in real life. Da freut man sich mehr über Stereoortung und Tiefenstaffelung, als über die echten Instrumente, die dies erzeugten. Ich hoffe das ergibt einen Sinn.

Was Elektrostaten angeht: meiner Meinung nach sind sie leichter in den Raum zu integrieren (Dipole allgemein), als die meiste konventionelle Boxen. Es gibt einfach kein Dröhnen.

Schöne Grüße,
Christian
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Christian,

danke für Deine Vorstellung zu Deinem audiophilen Werdegang. Was mich noch interessieren würde: Mit welchen Zuspielern/Quellen versorgst Du Deine Lautsprecher, und was sind Deine bevorzugten Musikrichtungen?

Viel Spaß bei uns im Forum :cheers:
Fujak
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willguthören
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Beitrag von willguthören »

Hallo Christian,

nu Hallo und willkommen hier.

...Geithain, dat iss ne Überzeugung! "ggg" Bei mir rocken ein Paar RL900 im Hörraum und im Esszimmer demnächst ein Paar RFT BR25e.
Wo in D haust Du denn?

Hörgrüße Ronny
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cdm
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Beitrag von cdm »

Hallo Fujak,

zuerst danke für die nette Begrüßung. Was meine Quellen angeht, da bin ich nicht so anspruchsvoll, ich benutze einfach ein AV-Vorverstärker von Audiolab, an den ich alle digitale Zuspieler angeschlossen habe. Ein Plattenspieler benutze ich eher selten - ich bin nicht so der Analog-Fan - aber manche Aufnahmen besitze ich nur auf Schallplatte, deswegen gibt es nur diesen Weg.

Ich höre hauptsächlich Jazz und Klassik, aber auch sonstige. Ehrlich gesagt kann ich mir auch nicht vorstellen, dass ein High-Ender seine Anlage für Techno oder Heavy Metal missbraucht (oder, Gott bewahre, Schlagern!); das wäre in etwa so, als würde jemand einen Hamburger in einen 5-Sterne Restaurant bestellen. So sehe ich das zumindest.

Hallo Ronny,

auch Dir ein Danke für die Willkommensworte. Ich bin im Osten der Republik zuhause, eine genaue Adresse kann ich Dir über PN zukommen lassen.

Welche RL900 sind das, die Originale? Wenn ja, dann sind diese die, die im Audio-Markt neulich angeboten wurden? So weit ich weiß, sind Mitteltöner und Hochtöner bei der RL900 die gleichen wie in der RFT BR50 (und im Prinzip auch in der BR25/26). Sozusagen ein Familien-Sound in beiden Räumen. Nett!

Neidvolle Grüße,
Christian
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willguthören
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Beitrag von willguthören »

Hallo Christian,

meine RL900 sind Originale, die voriges Jahr bei MEG voll revidiert wurden. Wenn Du sie mal hören möchtest, ich hause in einem Kaff bei Meißen. Jedoch kann ich sie ausschließlich von vinyler Quelle zu Gehör bringen. Klingt ganz brauchbar! :mrgreen:

Es sei denn Du bringst einen CäDä- Plärrer mit! "ggg"

Hörgrüße Ronny
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cdm
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Beitrag von cdm »

Hallo Ronny,

CäDä-Plärrer :lol: ! Der war gut. Kann nur von ein Analogi kommen. :wink:
Vielen Dank für Deine Einladung, ich komme gerne darauf zurück.

Schöne Grüße,
Christian
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