Jens (DIY-LS)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
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Jens
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Registriert: 12.07.2013, 16:24
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Jens (DIY-LS)

Beitrag von Jens »

Guten Morgen Forum

Jeder von uns hat Hobbies, die einen bereits lange begleiten. Manche haben von Kindesbeinen an Judo gemacht, andere sehr früh Schach gespielt, wieder andere haben freiwillig (oder weniger freiwillig :mrgreen: ) musiziert oder... oder...

Ein paar Bekloppte, die ich zufälligerweise in Foren wie hier vermute, können vielleicht kein Instrument spielen, haben aber dennoch die Liebe zur Musik und/oder zur Musikwiedergabe für sich entdeckt. Musik hören und Musikwiedergabe sind dabei schon wieder zwei paar Schuhe, aber das soll uns an dieser Stelle nicht weiter interessieren. Kurzum - ein weiterer Bekloppter (ich) hofft auf ergebnisreiche Unterhaltungen im Forum und sagt "Hallo!" :mrgreen:

Ich gehöre zu der Gruppe der unfreiwilligen Klavierspieler und habe durch das Klavierspiel aber immerhin die Musik schätzen und lieben gelernt sowie ferner ein einigermaßen gut trainiertes Gehör. Meine eigenen Ambitionen am Flügel sind dann allerdings irgendwann in der Pubertät verpufft und nebenbei das Gehör durch die Vorliebe für Hardrock geschockt ("Geil, war das Konzert ein Brett!" ... "HÄH? Ich hör dich nich, bei mir pfeiffts!" :D ). Seitdem begleitet mich die Musik beinahe jeden Tag. Zuerst Kassette, dann CD. Irgendwann kam das erste verdiente Geld und einige Zeit später ein Aiwa Kassettendeck (Aiwa war WOW, Pioneer WOOOOW und Nakamichi bekanntlich WOOOOOOOOOOOOOOOW) und ein NAD-Amp, ELAC-Lautsprecher und wenig später ein CD-Player.

Während der weiterführenden Ausbildung habe ich in einem Fachgeschäft für Audio/HiFi angeheuert als kleines Zubrot. Das war, bevor Saturn, Media Markt und Co. alles plattgemacht haben. Der Laden war damals schon ein Traum. Die dicksten LS und Verstärker, die ich mir damals nie im Leben hätte leisten können, luden zum Probehören ein - nach der Arbeitszeit versteht sich.

Mit Infinity-Lautsprechern konnte man sehr kontrollierbar Verstärker ärgern, da die unter 2 Ohm-Lasten nicht jedem AMP geschmeckt haben. Große Endstufen, wie die Nakamichi Endstufen mit dem Pass'schen Innenleben, konnte man auch im Blindtest deutlich unterscheiden von anderen Amps... zumindest an Infinitis --> denn wenn der Lautsprecher nach 10 Minuten gehobener Lautstärke noch was von sich gab, dann war der treibende Verstärker eine Naka- Endstufe. Die Onkyos, Yamahas, Denons... also fast alle integrierten Amps der "Massenhersteller" hatten schon abgeschaltet. :D Aber genug von Nakamichi, Genesis und Quadral! Aus dem Frankenland kommend waren die alten Grundig Fine Arts Geräte damals natürlich (m)ein hifideler Traum - aber ein unerreichbarer eben.

Damals dämmerte mir schon die Erkenntnis, dass vor allem der LS das klangentscheidende Bauteil einer Kette ist. Unterschiede bei Hörvergleichen mit Umschaltbox zwischen verschiedenen CD-Playern waren für mich - sobald eine blickdichte Maske ins Spiel kam - nicht zu reproduzieren. Anders gesagt, es war nix Eindeutiges zu hören. Bei Verstärkern ähnlich. Nach Einpegeln waren es nur Nuancen. Wenn überhaupt, dann unterschieden sich großen Verstärker in Punkto Kontrolle im Tiefton von beispielsweise kleinen Verstärkern, die sich an einem schwierigen LS recht quälten. Vielleicht ein Hauch mehr Schmelz im Hochton... aber summa summarum waren die Unterschiede gering. Auch heute empfinde ich das noch so.

Als eher neugierig veranlagter Mensch keimte in mir irgendwann der Ehrgeiz auf technische Dinge zu verstehen und hinter die Kulissen zu blicken. Bezogen auf die Musikwiedergabe bedeutete dies ein primär wachsendes Interesse hinsichtlich Lautsprecher. Dann ging es eigentlich ganz schnell:

Chassis kaufen, Lötkolben schwingen, Lautsprecher selber bauen... auf die Details und Irrungen und Wirrungen "zwischendrin" verzichte ich, zumal technische Details eher Makulatur und von nachrangigem Interesse sind, da das Wissen und die technischen Grundlagen hier im Forum zuhauf bei den Forumianern vorhanden ist.

Die Beschäftigung mit Breitbändern soll nicht unerwähnt bleiben. Da es sich um eine immer wiederkehrende (irrationale) Faszination handelt, steht das nächste Breitbänderprojekt bereits in den Startlöchern. Furchtbar analog, ohne FIRs und sowas...

Rückblickend empfinde ich es als Bereicherung die Welt "analog" kennengelernt zu haben. Ohne die Errungenschaften der Neuzeit kleinreden zu wollen erlaube ich mir - auch und gerade in der Zeit von DSPs und Computerismus - immer mal wieder den Spass eine Kiste mit passiver Weiche aufzubauen. Nach Alt-Väter-Sitte sozusagen... ohne das ganze Gedöhns eben. Das macht Spass wie Bolle. Um die unsäglichen Autovergleiche mal wieder zu bemühen:

Das ist einfach wie der Vergleich zwischen einem alten 5 Liter V8 und einem modernen 1.6 Liter Twin Scroll, Twin Phase, Suplo- Duplo-Motor. Beide haben 300 PS. Der eine ist nach Datenlage deutlich besser, sparsamer, eigentlich überall und sowieso. Der Bauch und das Herz sagt eindeutig - geh weg mit deinem Duplo-Spielzeug. Beide Lager werden wahrscheinlich nie wirklich ganz zusammenkommen, egal wie stichhaltig die Argumente sein mögen und das ist auch gut so. :cheers:

Es grüsst recht freundlich
Jens
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Jens,

willkommen hier!

Reizvoll kann auch der Mittelweg sein, als rein analoge Aktivbox ohne DSP, aber ggf. mit "Schmankerln" à la phasenstabiler Weiche und Sensorregelung der Chassis und/oder Stromgegenkopplung des Verstärkerzweigs ...

Beste Grüße,
Andi
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GUSMaster
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Beitrag von GUSMaster »

Hallo Jens

Sehr nette Vorstellung :mrgreen:

Ich bin den Infinitys und Passchen Boliden treu geblieben. :cheers:

Viel Spaß hier.

Gruß
Gunter
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Hi Jens,

sehr interessante Vorstellung, weil es mir ähnlich geht wie Dir. Ich entwickle gerne meine Lautsprecher erst passiv und dann mache ich mich an die Aktivversion.

Irgendwie meine ich, dass man sich mit dem Lautsprecher sehr viel mehr beschäftigt wenn man so vorgeht. :wink:

:cheers:
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Jens
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Beitrag von Jens »

Hi Cay-Uwe

Das unterschreibe ich :cheers:
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