Franz (Silbersand FM 5)

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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Franz,

danke für die weiteren Informationen. Schön zu sehen in der Grafik, wie groß die Korrektur ausfällt. Dass sich das klanglich positiv auswirkt, kann ich gut nachvollziehen. Kannst Du sagen, was es im korrigierten Frequenzgang mit dem Peak bei geschätzen 23 Hz auf sich hat, der im unkorrigierten FG nicht auftaucht; dort ist er ja bei geschätzten 31 Hz zu erkennen. Bei den Schätzungen lege ich eine logarithmische Skalierung zugrunde.

Grüße
Fujak
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Eusebius
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Beitrag von Eusebius »

Hallo Fujak!

Da ich das Gerät bei Franz eingerichtet und die Messungen gemacht habe, antworte ich schon mal:
Der kleine Peak bei 32 Hertz fiel klanglich nicht besonders auf. Durch die Beteiligung des (der?) E-Trap wird dieser kleine Buckel eher etwas nach links in noch tiefere Frequenzbereiche verschoben, wo er mit üblichem Musikmaterial noch weniger angeregt werden dürfte.

Die Bass-Senke bei Franz war recht ausgeprägt und nicht sehr schmalbandig. Daher wurden beide Regelkreise der E-Trap zu ihrer Auffüllung herangezogen, indem der eine knapp über, der andere knapp unter 40 Hertz eingestellt wurde. Theoretisch kann dies leichter zu einer Überlastung der E-Trap führen. Bei Franz besteht die Gefahr allerdings nicht, da er kein Lauthörer ist und deshalb auch der Korrekturpegel der E-Trap entsprechend geringer ausfällt.

Messtool ist die App "Analyzer" für das iPad 2 samt kalibriertem Messmikro i436.

Näheres dazu findet man hier: http://www.sweetwater.com/insync/ios-up ... icrophone/

Die Messungen wurden zusätzlich auch mit 1/24 Oktave Glättung gemacht.

Gruß!
Rainer
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Rainer,

besten Dank für Deine detaillierte Zusatzinformation. Das Ziel bestand also weniger in der Reduktion des Peaks bei 32Hz als vielmehr im Auffüllen der Senke, indem 2 schmalbandige Peaks "rechts und links" neben den knapp 40 Hz eingeflochten wurden, die dann bis in den Bereich bis etwas über 20 Hz hereinragen und dadurch den dortigen Peak verursachen.

Dass auch das (aus naheliegenden Gründen im allgemeinen nicht empfohlene) Auffüllen von Dips im Bassbereich eine vollständigeres Klangbild im Bassbereich erzeugt, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich habe mittels Acourate-Filter zwei Dips in meinem FG aufgefüllt, was dem Bass eine dynamischere "Authorität" verleiht. Voraussetzung ist allerdings, dass die Leistung der beteiligten Chassis (bei mir die beiden Chassis meines Subs) mitmachen. Ein Verlust an Präzision und womöglich hörbare Verzerrungen wären ansonsten Nebenwirkungen, mit denen ein möglichst linear laufender Bass teuer erkauft würde.

Grüße
Fujak
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Eusebius
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Beitrag von Eusebius »

Hallo Fujak!

Zur Klarstellung sei noch einmal dargelegt, dass aktive Bassfallen wie die E-Trap von Bagend komplett autark arbeiten.

Sie nehmen mit einem Mikrofon das von den Lautsprechern abgestrahlte Signal auf und erzeugen zu der abgeglichenen kritischen Frequenz ein inverses Gegensignal, das den Schalldruckverlauf im Hörraum einebnet. In Abhängigkeit von der Position des Hörplatzes im Raum äußert sich dieselbe Einstellung dann entweder in einer Auffüllung von Senken oder der Absenkung von Dröhnbereichen.

Dabei wird überhaupt nicht in das Signal der Musikanlage eingegriffen. Daran wird nichts verändert. Die E-trap ist mit der Anlage ja auch überhaupt nicht verbunden. So lassen sich Senken im Bass auffüllen, ohne dass die Musikanlage in diesem Bereich "mehr Gas geben" müsste.

Der Korrekturweg ist hier also ein völlig anderer als etwa bei Accourate, das das abgestrahlte Musiksignal verändert.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Rainer,

nur zur Klarstellung: da muss m.E. nichts klargestellt werden. :wink:

Siehe mein vorangegangenes Posting an Franz:
Fujak hat geschrieben:ich habe mich eben mal ein wenig eingelesen in die Hintergründe des E-Trap. Die Wirkungsweise ist für mich technisch schlüssig. (...) Nachdem Du auf den Einsatz von Acourate seit längerem verzichtest (die Gründe hattest Du ja weiter vorne in Deinem V-Thread dargelegt), mit dem man das ja auch realisieren könnte, ist der E-Trap tatsächlich die einzig verbleibende gute Alternative, die zudem, wie Du schreibst, ohne Eingriff in das digitale Signal auskommt.
Grüße
Fujak
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Franz
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Beitrag von Franz »

Danke für die weiterreichenden Erklärungen, Rainer und natürlich für deine uneigennützige Hilfe. Bist ein sehr hilfsbereiter Mensch. :cheers:

Der e-trap kann für all die eine Hilfe sein, die mit herkömmlichen mechanischen Akustikmaßnahmen in schwierigen Räumen an naturgegebene Grenzen stoßen. Wer kann schon riesige Helmholtzresonatoren oder massive Plattenschwinger in kleineren Räumen verbauen, um raumgeometrisch bedingte Raummoden abzuschwächen und daraus resultierende Frequenzgangschweinereien abzumildern? Für all die stellt der e-trap meiner Meinung nach eine sehr gelungene Alternative zu anderen Raumkorrekturmaßnahmen dar, vor allem, wenn gewünscht ist, daß in den Direktschall der Lautsprecher nicht eingegriffen wird.

Gruß
Franz
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Klassiklauscher
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Beitrag von Klassiklauscher »

Moin Leute,

ich hab da mal eine Verständnisfrage:
Franz hat geschrieben:... meiner Meinung nach eine sehr gelungene Alternative ...vor allem, wenn gewünscht ist, daß in den Direktschall der Lautsprecher nicht eingegriffen wird.
Bedeutet das, dass man fragliche Moden nicht mehr am Lautsprecher versucht auszubügeln und ihn in "neutraler" Stellung laufen lässt, oder regelt man dennoch an den Ortsanpassungsfiltern vor und der E-Trap wird zusätzlich eingesetzt?

Viele Grüße
Markus
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Markus,

wer keine Moden hat, braucht auch keinen e-trap. Wer das mit "Ortsanpassungsfiltern" hinbekommt, herzlichen Glückwunsch, ansonsten ist es so, daß die Lautsprecher das tun, was sie sollen, nämlich Schall wandeln und zwar möglichst signalgetreu.

Die Arbeitsweise des e-trap kann man sehr gut in meiner Verlinkung nachlesen, da ist eigentlich alles gesagt. Hier zur Ergänzung dazu die Erläuterung des Herstellers:

http://www.bagend.com/bagend/ETrap.htm

Gruß
Franz
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Hallo Franz,

ich meine mich erinnern zu können, dass sich bei Dir bei ca. 30Hz eine sehr ausgeprägte Raummode bemerkbar gemacht hat.

Der Ansatz diese mit dem e-trap anzugehen finde ich prinzipiell sehr gut, da wie Du beschrieben hast, sich das kaum mit konventionellen Bassfallen in einen Raum Deiner Größe realisieren ließe.

Nichts desto trotz, erscheint mir nur ein e-trap in Deinen Fall und so wie ich Messungen aus Deinen Raum kenne, etwas wenig.

Gibt es eventuell Messungen der Ergebnisse bei Dir ? Das würde mich interessieren.
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Cay-Uwe,

wie bereits geschrieben, genügt für ein Zimmer meines Ausmaßes 1 Gerät, nur für wirklich große Räume würden mehr benötigt. Steht auch so alles in der Beschreibung von Hr. Zehner.

Eine Messung mit einer Glättung von 1/3 Oktave mit und ohne e-trap im Bassbereich hab ich schon gezeigt. Da kann man die Wirkung des e-trap gut erkennen.

Die Mode hat auch vorher nicht arg gestört, weil es nur wenige Aufnahmen gibt, die da Nennenswertes zu bieten haben. Gedröhnt hat auch nie was bei mir, bin auch kein Pegelfetischist. Hab sie aber behandelt, bin halt an Verbesserungen stets interessiert. Und der Einsatz des e-trap hat eine kleine Verbesserung gebracht, ich schätze auch die Kleinigkeiten. Er war es mir somit wert.

Gruß
Franz
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Franz hat geschrieben:Eine Messung mit einer Glättung von 1/3 Oktave mit und ohne e-trap im Bassbereich hab ich schon gezeigt. Da kann man die Wirkung des e-trap gut erkennen.
Leider finde ich diese Messung nicht. :(
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Franz
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Beitrag von Franz »

Schau dir den Beitrag vom 17.09.2013, 12:58 an. Da habe ich die Messungen gezeigt.

Gruß
Franz

Ich seh grad, man kann nur noch das Wort "Bild" sehen, die Graphik ist weg. Komisch. Noch ein Versuch:

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musikgeniesser
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Beitrag von musikgeniesser »

Moin Franz,
moin Forenten,

das sieht mir doch sehr nach einer dem Doppelbassfeld (DBA) vergleichbaren Lösung aus. Umso mehr freut es mich, dass Deine, Franz, empirische Vorgehensweise die theoretischen Überlegungen stützt. Auch Du kannst eine Verbesserung feststellen, die sich mit Ortsfiltern nicht annähernd so hinbekommen lässt. Genau diese Beobachtung hat zu der Entwicklung des DBA geführt. Zusätzliche Bassfallen bringen weitere Verbesserungen, jedoch ist die Frage erlaubt, ob man diese Verbesserungen tatsächlich anstreben sollte: nicht alles, was möglich ist, muss man umsetzen. Es kommt nur darauf an, dass es gefällt. Und das tut es und das ist doch prima!

Möge es nützen

Peter
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Franz hat geschrieben:Ich seh grad, man kann nur noch das Wort "Bild" sehen, die Graphik ist weg. Komisch. Noch ein Versuch:
Du siehst, war nicht umsosnt mein Nachfrage :wink:

OK, ich sehe, eine Pegelsenkung um ca. 10dB ist nicht ohne. Das sieht gut aus.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Ich denke, es ist rot vorher, gelb nachher, also 10dB Anhebung, ca 5dB Absenkung.

Grüße Hans-Martin
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