Karl (ME Geithain RL 930)

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carlinhos
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Karl (ME Geithain RL 930)

Beitrag von carlinhos »

Hallo allerseits!

Ich heiße Karl, bin 48 Jahre alt und lebe in Wien. Manche werden mich vom österreichischen hififorum.at kennen. Für alle anderen möchte ich hier meine Vorlieben in Sachen Musik und Hifi beschreiben:

Das Primäre ist für mich immer die Kunst bzw. die Musik, erst danach kommen die Werkzeuge für deren Reproduktion zu Hause. Mit ca. 15 habe ich begonnen, mich intensiv für Musik zu interessieren. Am Anfang war das hauptsächlich Rock und da vor allem Sachen wie Hendrix, Janis Joplin, Pink Floyd, Deep Purple, Jethro Tull u. v. a. aus dieser Zeit. Ein Jahr später bevorzugte ich dann vor allem Jazz, dazu kam dann bald auch Klassik, indische Klassik, afrikanische, brasilianische, kubanische u. ä. Musik.

Mir war es immer sehr wichtig, die Musik live zu erleben, deshalb bin ich zeitweise in 1-2 Konzerte pro Woche gegangen. Die meisten Größen aus Jazz und Latin habe ich mehrmals live erlebt. Seit ein paar Jahren merke ich aber, dass meine Liebe immer mehr auf die klassische Musik fällt, anfangs war das eher Barock, dann folgte ein Romantik-Schwerpunkt und aktuell höre ich am liebsten Mozart. Erst jetzt verstehe ich schön langsam die intellektuelle und emotionale Tiefe dieser Musik. Zwischendurch höre ich aber gerne auch so genannte "neue Musik", wenngleich ich dazu nicht immer bereit bin.

Mein Hifi-Hobby begann mit 13 mit einer Philips Soundmachine (Ghetto-Blaster) und einem tragbaren Philips Koffer-Plattenspieler. Mit 17 folgte ein "richtiger" Stereoturm von Sony mit LS von Magnat. Mit 24 musste dann mal was richtig Gutes her. Alles was die Bezeichnung "High-End" trug und aus GB kam erschien mir damals als der heilige Gral. Also gab ich viel (für meine damaligen Verhältnisse SEHR VIEL) Geld aus für einen Linn LP 12, einem Cyrus 2 Verstärker mit PSX-Netzteil und Mission 781 LS. Bei Tonarm/Tonabnehmer reichte das Geld nur noch für die Einsteigerkombi Linn Basic mit K5. Es klang natürlich deutlich besser als die Sony-Anlage, aber bei Weitem nicht so gut wie im Vorführraum des High-End-Händlers. Warum das so war, sollte ich erst ca. 20 Jahre später herausfinden.

Die 20 Jahre dazwischen hörte ich mit Genuß Musik ohne mir viele Gedanken über die Wiedergabekette zu machen. Irgendwann kam ein CD-Player (NAD, später Mission) dazu, ohne dass ich jemals ein begeisterter CD-Hörer wurde. LP klang für mich nach wie vor besser. Inzwischen waren andere Dinge wichtig: Studium (Kunst), Beziehung, Familie, Nachwuchs, Beruf.

Mit 44 wollte ich dann doch wieder einmal was Neues, also tauschte ich meine mittlerweile 20jährigen Geräte gegen neue (allerdings Gebrauchte) aus. Der LP 12 musste einem Roksan Xerxes 10 mit Nima Tonarm und Corus Black TA weichen. die LS wurden durch Dali Helicon 300 ersetzt. Vom Xerxes war ich auf Anhieb begeistert, ich dachte nicht, dass er dem LP 12 klanglich so deutlich überlegen wäre. Die LS waren auch sehr gut, aber ich wollte einfach mehr. Irgendwann stieß ich auf hififorum.at und wurde aktives Mitglied. Durch die vielen Diskussionen dort, wurde für mich schnell klar, dass ich von passiven auf aktive LS umsteigen wollte. Schließlich entschied ich mich für die ME Geithain RL 930. Dazu kam dann noch der Audiolab 8200CDQ (VV, DAC und CDP in einem).

Nun wurde mir aber auch klar, warum die teure Linn-Anlage vor über 20 Jahren zu Hause nicht so gut klingen konnte als im Vorführraum. Der Bösewicht war natürlich die Raumakustik. Was mir heute sonnenklar ist, davon hat damals niemand gesprochen, am allerwenigsten der High-End-Händler. ;-)

Nachdem mein Hörraum aber auch gleichzeitig unser Wohnzimmer ist, konnte ich nicht so einfach akustische Adaptionen durchführen. Erste vor einem halben Jahr habe ich im Zuge des Einbaus einer Zwischendecke dort auch gleich Absorber untergebracht und so die NHZ deutlich reduzieren können. Ein paar kleinere Maßnahmen (Möbel, Teppiche, Vorhänge) halben auch noch, den Klang hörbar zu verbessern.
Mehr war aber für die Familie nicht akzeptabel. Man will ja das Wohnzimmer auch nicht verunstalten oder künstlich verkleinern.

Deswegen habe ich nochmals Neuland betreten und mich mit den Möglichkeiten der so genannten "Raumkorrektursysteme" beschäftigt. Nach langem hin und her habe ich beschlossen, alles computerbasiert zu machen. Die Gründe dafür waren vor allem höhere Flexibilität, weniger Geräte und die Integration von TV-/Videowiedergabe über Beamer. Es standen zum Schluß nur zwei Systeme zur Auswahl: Acourate und Dirac Live. Ich habe mich für Dirac entschieden, weil ich erfahrener Mac-User bin und nicht mit Windows ein zweites OS betreuen wollte. Aus langjähriger Erfahrung weiß ich auch, dass die Sachen auf Mac normalerweise reibungsloser funktionieren als unter Windows. Momentan habe ich von Dirac noch die Testversion im Einsatz, die Kaufversion sollte nächste Woche kommen. Obwohl ich kein kalibriertes Mikrofon zur Hand hatte, war vor allem im Bassbereich eine deutliche Verbesserung die Folge. Ich bin gespannt, ob es mit dem kalibrierten Mikro noch besser wird.

Ich freue mich auf viele spannende und interessante Diskussionen hier und auf ein Wiedersehen mit vielen Forumskollegen von hififorum.at. Schon beim passiven Lesen ist mir aufgefallen, dass der Diskussionsstil hier erfreulich sachlich ist. Das ist neben der geballten Kompetenz, die ich hier versammelt sehe, auch ein Hauptargument für mich gewesen, mich hier anzumelden.

Viele Grüße
Karl
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carlinhos
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Beitrag von carlinhos »

Vergessen habe ich noch, zu erwähnen dass ich gerade dabei bin, den Audiolab durch ein RME Fireface UC zu ersetzen, also noch ein Gerät aus dem Studiobereich. Das Gerät bietet fast unbeschränkte Einsatzmöglichkeiten (eigentlich unglaublich für so eine kleines Kästchen) und ist auch klanglich top.

Leider durchschaue ich aber viele Funktionen noch nicht ganz. Sicher werde ich da einige von euch mit Fragen diesbezüglich bombardieren. :cheers:

Gruß,
Karl
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Willkommen bei den aktiven Hörern,

bei denen du mit deinen Fragestellungen hoffentlich goldrichtig bist. Zumindest ich kann deine "Wohnzimmerprobleme" bestens nachvollziehen. Ich hatte ja bereits einen Lyngdorf DPA-1 und später einen Volksconvolver® (gertifizierter BruteFIR-Rechner mit Acourate) im Einsatz. Durch die Anschaffung eines Linn Streamers und Nutzung dessen analogen Ausgangs wurde der Volksconvolver zwangsläufig arbeitslos, so dass ich derzeit gänzlich ohne Hörplatzkorrektur höre. Was auch nicht gar so viel ausmacht, weil mich meine Familie momentan kaum noch im Wohnzimmer Musikhören lässt. :cry:

Du bist mir also einen großen Schritt voraus und ich freue mich schon sehr auf deine Erfahrungen mit Dirac Live. Ich bin kein Macianer, deshalb meine törichte Frage: Könnten unsere La Rosita User, die ja alle einen Mac betreiben, ihre Dateien mittels Dirac Live online falten bevor sie wireless Richtung La Rosita fliegen?

Viele Grüße und viel Spaß
Rudolf
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carlinhos
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Beitrag von carlinhos »

Hallo Rudolf,

ich habe es zwar nicht selber ausprobiert, aber es sollte möglich sein, mit Hilfe des kleinen Programms Airfoil (ca. 20€) den Output der Soundkarte auf jeden beliebigen Mac/PC (sogar auf ein Smartphone oder Tablet) per WLAN zu streamen. Dirac Live stellt ja eine "virtuelle Soundkarte" zur Verfügung, deren Output dann einfach von Airfoil übernommen würde. Dem Online-Falten mit Dirac und Streamen zu La Rosita sollte somit nichts im Wege stehen.

Bei der Gelegenheit fällt mir ein, dass ich euch in meiner Vorstellung noch ein paar Details unterschlagen habe. Vermutlich deshalb, weil sie für mich selber noch so neu sind ;-)

Ich verwende einen Mac Mini (Modell 2010, weil der noch ein optisches LW hat) mit 8GB RAM und 160GB SSD) als Mediencenter. Der steht jetzt direkt neben dem Plattenspieler (schöner Kontrast zwischen alt und neu). Das Signal des Phono-Pre kommt über das Fireface in den Mac, wird dort von Dirac online gefaltet und zurück über das Fireface an die MEGs ausgegeben.

Meine Musiksammlung besteht aus ca. 1300 LPs und max. 300 CDs, deswegen spielt analog bei mir noch immer eine grosse Rolle. Ich möchte aber gleich dazu sagen - um keine Analog vs. Digital Diskussionen auszulösen -, dass ich Platte vor allem deswegen höre, weil ich soviele davon habe, und weil es einfach viele Sachen davon gar nicht auf CD gibt. Und ich finde den Klang von Vinyl nach wie vor faszinierend trotz aller systembedingten Nachteile. Es klingt für mich räumlicher. Warum das so sein könnte, hat Thias :cheers:
einmal sehr schön herausgearbeitet.

Meine CDs werde ich nach und nach rippen, ebenso meine DVDs. Die werde ich aber auf eine externe Platte geben, weil mit den 160GB der internen SSD komme ich da nicht weit. Eventuell kommt dann irgendwann noch ein NAS dazu. Fernsehen und Aufnehmen werde ich mit einer externen DVB-S2-Karte über EyeTV. Wahrscheinlich werde ich XBMC als Mediencenter einsetzen. Als Audioplayer kommen einige in Frage: Fidelia, Pure Music, Audirvana, Amarra oder BitPerfect. Ein Tonmeister hat mir Fidelia sehr empfohlen, aber ich werde sie alle einfach als Demoversionen runterladen und vergleichen.

Die Outputs sämtlicher verwendeten Programme werde ich auf Dirac Live umleiten, es wird also auch der Filmton gefaltet. Das geht, weil sowohl Dirac als auch das Fireface mit sehr geringen Latenzzeiten punkten können.
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