Ralf (Adam Tensor Delta)

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Ralf*a
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Ralf (Adam Tensor Delta)

Beitrag von Ralf*a »

Hallo,

sein 2 Wochen stehen bei mir ein paar ADAM Tensor Delta. Nicht zu letzt angeregt durch die wunderbare Aktiv Odyssee von Manuel, hab ich mir die letzten produzierten Deltas unter den Nagel gerissen. Als Mann schneller entschlüsse allerdings ohne Probehören usw. , sondern auf gut Glück.

Als Pre kam dann noch ein Funk MTX Monitor 3a dazu. Was soll ich sagen. Sehr schön. Geil. :lol:

Das ganze spielt Lichtjahre von meiner alten Kombi entfernt (Marantz PM 11 und Dynaudio Contour 3.4.). Wenn das Material und die Quelle stimmen, ist das wirklich sehr, sehr gut. Allerdings war nach einigen Tagen klar, dass im Moment nur mein CD Spieler (Musical Fidelity 3.5) als Zuspieler für meinen DAC (WBE Interpreter 72) in Frage kommt. Sowohl bei einem ungepimmten Sonos als auch bei einem digital abgegriffenen IPOD hört man den Jitter quasi mit bloßen Ohren, wobei der IPOD den Sonos weit hinter sich lässt. Und die Schwächen meiner Phonokette sind auch nicht zu überhören, hier ist der Bass drei Klassen unter dem digitalen Zuspieler. (nicht zu wenig, aber zu unpräzise, keine Vergleich zum DAC). Und schlecht produzierte CDs klingen ... na ja.

Also jetzt geht der Spaß erst richtig los, ich werde von Kabeltuning und anderen Maßnahmen berichten. Mal sehen, ob ich Phono noch hinbekomme...

Gruß Ralf
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Ralf,

willkommen hier im Forum der Aktivhörer! "Blindbestellung" einer Tensor DELTA ist mal ein herrlich-verrückter Einstieg. Manuels Beschreibung und Fotos hatten damals auch bei meiner Wenigkeit einen starken Eindruck hinterlassen.

Trotz der mit sehr hoher Fachkompetenz betriebenen zahlreichen Diskussionsstränge bzl. Streamer, PC usw. im entsprechenden Unterforum bist Du zum Glück nicht der Einzige, der noch den guten alten Plattenspieler nutzt. Allerdings wirst Du etwas suchen müssen, um in der einen oder anderen Vorstellung fündig zu werden - es sei denn, einige outen sich in diesem Deinem Faden...

Magst Du noch nachtragen, welche Kombination von Laufwerk, Tonabnehmer und Entzerrervorverstärker Du aktuell nutzt und wie das Ganze aufgestellt ist? Vielleicht hat jemand einen Tip, in welcher Richtung Du etwas verändern kannst, um die bescheidene Basswiedergabe zu verbessern.

Viele Grüße
Eberhard
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Ralf*a
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Beitrag von Ralf*a »

Hallo,

ich neige zu unvernünftigem Verhalten, falle aber fast immer auf die Füße :mrgreen: . Ein Kollege aus dem Analogforum hat sich vor dem geplanten Kauf meine Boxen angehört und war ganz hin und weg. Und dann war das avisierte Paar Vorführboxen verkauft...

Vinyl sieht bei mir so aus: Ein Scheu Laufwerk, ein Unikat,vermutlich knapp auf Premier Level. Tonarm Scheu Takko (erste Ausführung), Zyx RS 20 , retippt mit eine Shibata Nadel. Steht alles auf einer Schieferplatte und dem Pagode Rack von Finite Elemente. Phono Pre: Ein WBE Diamond 36 Studio.

Ich habe jetzt als erste Sofortmaßnahme den Headshell etwas mit Plastic Fermit bedämpft, sieht seltsam aus, aber zeigt tatsächlich Wirkung. Jetzt dröhnt es nicht mehr, aber es ist auch weniger Bass da. Glücklich bin ich noch nicht.

Gruß Ralf
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Ralf*a
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Beitrag von Ralf*a »

Ich wollte ja berichten, wie es mir mit den Deltas ergeht, nachdem ich ja vor dem Kauf noch keinerlei Hörerfahrungen damit gemacht habe.

Erste Begeisterung

Wie schon geschildert, war mir von Anfang an klar, dass die Boxen kein Fehlkauf waren. Alles sehr eindrucksvoll im Vergleich zur passiven Kette. Ich hatte mir außerdem einen Sonos zugelegt und war auch da zunächst zufrieden. Vielleicht ein wenig anstrengend. Meine Frau meine allerdings „Das klingt ja grauenhaft, viel zu hell und spitz, die Dynaudios haben mir viel besser gefallen“. OK. Das saß. Aber noch waren die Boxen ja nich einmal auf richtigen Ständern aufgestellt

Solide Stands

Zunächst wollte ich ja Stands von Lietke kaufen, aber da waren auch noch 2 massive Ständer von Paddington im Keller. Mit den beiden Söhnen also die Boxen auf die Stands gewuchtet. Alles wunderbar? Die Gattin: „Bisschen besser. Immer noch viel zu spitz“

Jitter im Alltag

Der nächste Schritt war dann ein ausgiebiges Probehören mit unterschiedlichen Digitalkabeln und Zuspielern. Probiert wurden: Mein Musical Fidelity 3.5. direkt angeschlossen an den Funk. Mein DA Wandler (WBE Interpreter 72) mit dem CD Player als Laufwerk, einem unmodifizierter Sonos und einem digital über Onkyo ND-S1 angeschlossener IPOD (Apple Lossless gefüttert). Die beiden letzten auch über den WBE gewandelt.

Sieger mit meilenweitem Vorsprung: WBE Interpreter 72 mit CD Laufwerk gefüttert. Dahinter am ehesten noch der Musical Fidelity direkt angeschlossen, aber auf Augenhöhe mit dem IPOD. Abgeschlagen mit meilenweitem Rückstand: der Sonos. Grauenhaft. Meine Frau hatte also rccht oder das Pech, immer den SONOS vorgesetzt zu bekommen.

Konsequenz: Sonos kommt weg. Gertifizierung habe ich verworfen, irgendwann kommt vielleicht ein neuer Wandler mit Streaming Option und Lautstärkeregelung, bis dahin bleibt mal der CD Player und vielleicht der Onkyo als Backup.

Bass dröhnt bei Phono

Wie schon oben beschrieben die ganze Zeit gabs ein Problem: Toller Bass digital (das sagte sogar meine Frau, nur steht sie nicht auf Bass….), Dröhnen bei basslastiger Phonomusik. Des Rätsels Lösung (mit Unterstützung eines netten Kollegen aus dem Forum und dem Analogforum) : Die Anlage wurde umgestellt, kam weg von einer mittigen Aufstellung an die Seite des Hörraums. Eine Entkoppelung an der alten Stelle habe ich verworfen, weil der Estrich im Hörraum genau an der „natürlichen“ Stelle fürchterlich resoniert. Also wurde die Box ein wenig verrückt und nicht mehr direkt an den Estrich angekoppelt und die Anlage kam nach rechts, direkt auf eine tragende Mauer. Durch den XLR Anschluss war auch die lange Zuleitung zur linken Box kein Problem.
Resultat: Dröhnen ist weg. Die Liebste ist uninteressiert.

Strom
Ein echter High End Freak aus den Vogesen, Kollege und Freund hatte mich schon angefixt. „Adam Audio Delta? Da hast Du ja mal was Vernünftiges. Jetzt erlebst du blaue Wunder beim Ausreizen der Anlage. Wichtig ist erst mal die Stromversorgung."
Die empfohlenen kryogenisierten Stromkabel (vierstellig eines...) musste ich aus finanziellen Gründen doch ausschließen. Aber mit einer geliehenen Netzleiste und diversen Stromkabeln im Handgepäck flog ich letzte Woche von Basel nach Hamburg. Was soll ich sagen. Ich hätte mir mit Blick auf meinen Geldbeutel anderes gewünscht. Aber nach einigem Hin und Her, dem Vergleich mit einer Phonosophie Silber Leiste und meiner relativ einfachen Steckerleiste war klar: ich werde noch mal in die Tasche greifen. Und solange ich nicht im Lotto gewinne, höre ich kryogenisierte Stromkabel nicht probe. Sonst will ich die auch noch haben und das geht finanziell nun wirklich nicht.

Mit den Kabeln und der Leiste machte alles noch mal einen deutlichen Sprung. Alle Unruhe ist weg. Das ist zwar keine spektakuläre Veränderung, aber eben der Unterschied zwischen „zu spitz und unruhig“ und „och, kann man sich anhören“ bei meiner Frau. Oder mit meinen Worten: Mehr Tiefe, schwärzer, analoger, Bass noch konturierter (vor allem auch bei Phono noch mal deutlich hörbar), der digitale „Crisp“ ist weg, Bühne tiefer. Es ist eigentlich nicht zu glauben. Nur der Funk entzieht sich, wie von Herrn Funk mir gegenüber auch gesagt, jedem Zuleitungsupdate. Egal mit welchem Kabel, es klingt immer gleich. Was ich von den Adams und dem CD Player (leider) nicht behaupten kann.

CDs anphasen.

Es gibt noch eine Einschränkung. Schon beim probehören der Netzkabel fiel mir auf, dass CDs, die ich in den Vogesen mit einem Gläss Sound Improver angefast hatte, den Unterschied zwischen den Kabeln noch mal deutlicher werden ließen. Zum Glück kam da direkt eine Anzeige im Audiomarkt recht. Ein Gläss gebraucht zum halben Neupreis. Ein nettes Gespräch in Hamburg reicher und 290 Euro ärmer bin ich jetzt dabei CDs anzufasen und den Rand zu schwärzen. Wer das für Voodoo hält, sollte mal drei CDs zu Gläss schicken und sich die Sache anhören. Die bieten das an, ich kann es nur empfehlen. Die oben genannte Einschätzung bezieht sich auf gefaste CD und Phono. Ungefast höre ich mittlerweile wieder lieber Vinyl. Aber ich kann ja meine paar Hundert CDs jetzt behandeln. Auch das hätte ich mir gerne erspart, aber was soll man machen….

Aktuelle Zusammenfassung:

Gerade lief Platte, Bob Dylan stand hier wie festgemeißelt zwischen den Boxen und nölte „The times there are a changing“. Und jetzt höre ich eine angefaste Stockfisch CD, David Munyon. Big Shoes. „Forever Young“. Auch von Dylan. Wunderbar. Ich hätte nicht gedacht, dass die Entscheidung für die Deltas nicht nur einen großen, sondern einen Riesenschritt in meiner Hörerfahrung bedeuten. Allerdings ist das ganze ganz sicher noch nicht ausgereizt. Dass ich aber annähernd eine vierstellige Summe ausgeben werde, um gebrauchte Stromleisten und -kabel zu kaufen, hätte ich nicht gedacht.

Next Step:
Ich brauche eine 8er oder noch ne 4er Stromleiste von...... Den Hersteller verrate ich, wenn ich ihn beim Audiomarkt gefunden habe. :oops: Außerdem werde ich jetzt mal einen Teil vom Weinkeller auflösen, man kann nicht alle Hobbys pflegen.
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Ralf,

Vielen Dank für Deinen Bericht!

Wir haben schon ein verrücktes Hobby. Besonders interessant finde ich, dass es so viele verschiedene Möglichkeiten gibt, an die Sache heranzugehen. Wenn dann die Haupt-Kritikerin schreibt:
Ralf*a hat geschrieben: „och, kann man sich anhören“
Dann ist doch ein entscheidender Schritt geschafft! :cheers:

Beste Grüße
Harald
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Ralf*a
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Beitrag von Ralf*a »

Heute gabs sogar einen Blindtest. Kabel und Kabelleisten hin und her gesteckt, meine Frau hört zu. Zu meiner großen Freude war ihr sofort klar: Klingt jedes mal anders. Also wir sind nicht verrückt. :lol:

Allerdings: Ihr Favorit war alle Quellen und der Funk an meiner alten Leiste und die Adams mit den HMS Energia Kabeln (Original bei den Adams dabei) an den beiden Endverstärkerbuchsen der Netzleiste von Isotek (nun ist es raus 8) )angeschlossen. Die Netzleiste und der CD Spieler ebenfalls über Isotek. Wäre eine sparsamere Variante, aber sie hatte die Augen wirklich zu.

Die Kombo läuft gerade zu meiner Zufriedenheit. Hört man also anders, wenn die Liebste mit Rat und Tat zur Seite steht? Wer weiß. :roll:
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