Hallo Harald & Forenten,
zu aller erst einmal möchte ich Harald ganz herzlich danken, das wir bei ihm diesen spannenden Vergleichstest durchführen konnten. Ich durfte schon zum zweiten mal bei Harald Gast sein und seine außergewöhnliche Anlage mit AGM 5.4 und G-ADS/1-DAC nebst dem einmaligen DBA mit zwei BM6 erleben. Hut ab vor seiner Akribie, die Anlage in seinem kleinen Hörraum mit seiner ausgeklügelten Konfiguration und dem Accourate Tool auf einem solchen Niveau spielen zu lassen.
Als zweites finde ich es sehr bemerkenswert, dass wir beide trotz unserem absolut verschiedenen Musikgeschmack so harmonische Hör-Sessions hatten und beide die Unterschiede der einzelnen Konfigurationen/Streamer gleich wahrgenommen haben. Und meinen besonderen Dank auch an das akribische heranführen an die klassische Musik, die mich durch Haralds Musikauswahl wirklich fasziniert hat. Man spürt absolut die ansteckende Begeisterung von Harald für diese Musik, für die Emotionen die sie bei ihm auslösen und den Spaß daran, den er dabei hat, das auch Nichtwissenden zu vermitteln. Danke nochmals dafür.
Ich habe momentan das Glück eine LaRosita Omega connect zuhause an Manger MSMs1 zu hören. Leider in einem akustisch nicht behandelten Raum, dafür an einem Lyngdorf DPA-1, der die schlimmsten Bassprobleme und Lokalisierungsschwächen der unsymmetrischen Aufstellung ein wenig glattbügelt. Und das Ergebnis gefällt mir außerordentlich, die Feinauflösung und das Abtauchen in die Musik habe ich mit dieser Kombination neu erlebt.
Nun bin ich kein ausgesprochenes „Goldöhrchen“ und war zu meinem Bedauern auch durch ein Erkältung bei unserem Streamer-Vergleich zusätzlich etwas eingeschränkt: meine Höreindrücke könnt ihr also gerne auch getrost mit dem Attribut „erkältestes Holzohr“ betiteln.
Harald hat ja auch das DB Zubehör angesprochen, beim ersten Hören ohne das Zubehör fehlten mir mit der Omega etwas Räumlichkeit, Detailauflösung und Ablösung von den LS, ohne das ich das mit dem Linn gegengehört habe. Also flux die LM und das MBH druntergestellt und da meinte ich dann, es wäre besser in meinem Sinn.
Was mich wirklich überrasch hat, nachdem wir die Anlage wie von Harald beschrieben in Betrieb hatten: es gab auf den ersten Ton keinen absolut gravierenden Unterschied in Tonalität, Fluß und Spaßfaktor. beide Streamer scheinen auf einem absolut ähnlichen Top-Level zu spielen. Wir konnten ja Dank Haralds Linn sehr schnell umschalten bei gleich eingestellten Pegeln.
Beim zweiten hinhören dann mehr Konzentration auf Harald Auswahlstücke und die beschriebenen Details. Und ja, so wie Harald das beschreibt höre ich das ähnlich. Wobei, und das gilt natürlich immer bei so einem Test: die Ergebnisse beziehen sich auf diesen Raum, mit diesen LS und in dieser Konfiguration. Das hat Harald ja auch schon angemerkt.
Zuhause hatte ich beispielsweise viele meiner Stücke deutlich raumgreifender in Erinnerung, die Räumlichkeit ist da einfach eine ganz andere. Und auch die Art, wie die Manger die Musik wiedergeben, das wurde ja schon häufiger hier beschrieben.
Die AGM haben mich aber auch wieder total fasziniert: wie mühelos sie die Musik in den Raum pumpen, wieviel Kraft das hat und wie der ganze Raum mit Musik geflutet wird. Das hatte ich ähnlich schon beim Forumstreffen im November erleben dürfen. Und das erinnert mich immer an die alten BM Classic Line und die Hörerlebnisse bei Johannes Krings.
Absolut neu war für mich aber auch, dass einige Stücke viel mehr Spaß machten als zu Hause andere aber wieder gar nicht. Beispielsweise Patricia Barber Live oder Jazz generell, deutlich mehr Spaßfaktor als zuhause. Andere wiederum hatten im Hochton mMn viel zu viel und nervten etwas. Meist Pop Stücke und Frauenstimmen wie z.B. Rebecca Ferguson live mit Shoulder to Schoulder. Harald Kommentar: es ist ein kleiner Raum hier und es ist überhaupt erstaunlich, dass man da so große Lautsprecher überhaupt genussvoll hören kann. Wenn Du weiter weg gehst von den LS dann werden die Höhen auch schwächer.
Manche Stücke hatten mit der AGM bei Harald für mich auch einfach zu viel Bass wie etwa Friend´n Fellow mit Wonderful World von der Stereoplay - Der Perfekte Klang CD. Haralds Kommentar: tja, das Leid der unterschiedlichen Aufnahmen, die so eine Kette natürlich gnadenlos wiedergibt. Zum anderen ist auch hier der Raum nicht optimal. Der DBA hilft, es erträglich zu machen. Aber bei 19 Hz gibt es eine Quermode, die der DBA eher noch verstärkt. Harald hat da immerhin fast 20 dB Überhöhung. Die Auswirkungen sieht man noch bei 80 Hz im Frequenzgang. Und: wir haben die Originale gehört, ohne irgendeine Raumkorrektur (außer dem DBA).
In einem großen Raum wird beides also vermutlich viel weniger aufdringlich sein.
Aber zurück zum Streamer Vergleich. Für mich ein klares Patt, reine Geschmacks-, Raum- & LS-Frage, wen man hier den Vorzug geben kann. Interessant fand ich noch, das zwar kleine Unterschiede bei HD Material zu hören war, aber es waren keine Welten. Und ich hatte die Gelegenheit Diana Kralls Temptation einmal in 44.1/16 und einmal in 96/24 zu hören. Die Omega muss wegen Airplay die Daten ja auf 44.1 runter skalieren, die HD Aufnahme klingt aber selbst dann noch detailreicher.
Ich habe angeregt, unbedingt einen Test Teil 2 zu veranstalten. Diesmal den Linn bei mir an den Mangers. Freue mich, wenn das bald klappen könnte.
In diesem Sinne Euch allen einen tollen Frühlingssonntag & ganz viel Spaß mit unserem verrückten Hobby
Ralf