Jürgen (Backes & Müller BM 6, Abacus C2)

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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Jürgen,

danke für Deinen schönen Erfahrungsbericht. Da lässt sich für Hörer älterer BMs bekanntes herauslesen.

Ich greife ein Thema heraus:
ujaudio hat geschrieben:Zu meinem Erstaunen hat sich dieser Eindruck bei höchsten Tönen nicht fortgesetzt. Ja die Hochtonhörner klingen minimal anders als die BM6-Hochtöner, aber hier bin ich nicht in der Lage dies mit Worten zu beschreiben.
Bei meinen BM-8en (die bekanntlich BM-6en im grossen Standgehäuse sind) hatte ich subjektiv öfter eine Überbrillianz der Höhen. Dies lässt sich dadurch erklären, daß der Hochtöner bei Frequenzen über ca. 5 kHz "macht was er will" und zu den Höhen ansteigt (Gert würde wohl sagen, daß er da oben einfach nicht mehr geregelt werden kann weil der Integrator nicht mehr verstärkt). Ich bin sicher Michael wird sein möglichstes getan haben, so daß der Effekt bei Dir nicht so stark ist wie bei meinen damals "unbehandelten" BM-8en, die sich so maßen:

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Ich konnte diese Eigenschaft mit dem Convolver "ausbügeln" und der Effekt war vorher (mit BM Classic) nicht gekannte Seidigkeit und angenehme Klarheit auch in den hohen Höhen - selbst Violinen ein Genuss!
An diesem Thema liesse sich also bei weiterem Bedarf was machen! Ein Convolver hülfe ja auch bei anderen Verhaltensweisen und Einflüssen. :wink:

Hörnerfans sind ja oft "hardcore" und sehr schwer von anderen Lösungen zu überzeugen. :wink:
Dein BM-6 Hörgenuss freut mich darum noch mehr für Dich! :cheers:

Gruß,
Winfried

1749
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Jürgen,
auch von meiner Seite Danke für deinen Bericht, denn einer Lösung mit alten BM6 bin ich nach wie vor nicht abgeneigt - allerdings müßten sie wohl liegend im Regal Platz finden (hoffentlich lacht jetzt keiner...).
Die Beurteilung der Hochtonwiedergabe habe ich nicht verstanden: keine bessere Auflösung als bei den Hörnern ??
Ich hatte selbst vor Jahren einmal Klipsch - LaScala - Nachbauten auf dem Dachboden stehen, bevor dort für die Kinder ausgebaut wurde. Die Chassis waren zwar nicht original, aber amtliche Teile (Beyma (?)-Bass, Celestion Mitteltöner DT100 und E.V. T35-Hochtöner, alles verbunden mit Klipsch AA-Weiche). Abgesehen vom Wahnsinnsschalldruck, der damit möglich war, haben mir diese Hörner aber letztlich nicht zugesagt, gerade wegen der fehlenden räumlichen Information und der m.E. stark mangelnden Hochtonauflösung. Auch mit diversen Versuchen, die Hoch-/Mittelton-Ankopplung zu verbessern, wollte es nicht klappen. Im Vergleich hatten die damals zeitnah gehörten Altec "Voice of the Theatre", obwohl nur 2-Weg, ein ganzes Füllhorn von Klangfarben und liveartiger Authentiziät nebst unübertroffener Sauberkeit und Feindynamik zu bieten.

Diese Eindrücke waren damals Anlaß, einige Altec-Treiber und -Hörner zu beschaffen (ich war also auf dem Weg zum "Hardcore-Hornfan")...allerdings ziehe ich inzwischen geregelte Aktivsysteme vor, da sie m.E. neben den genannten Qualitäten guter Hornkonstruktionen noch weitere aufweisen, z.b. die Ablösung des Klangs von den Boxen und die weitgehende Abwesenheit eines Sweetspots - für mich inzwischen sehr wichtige Punkte.
Vielleicht schreibst Du noch ein paar Sätze bzl. dieser offenen Fragen.

Viele Grüße
Eberhard

Nachtrag: Winfrieds Hinweis bzl. Convolver finde auch ich sehr überlegenswert.
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Eberhard,
Zwodoppelvier hat geschrieben:...einer Lösung mit alten BM6 bin ich nach wie vor nicht abgeneigt...
Ich kann Dich da nur bestärken! BM-6 VFET für 1700 € das Paar(!) inkl. Überholung und Garantie z.B. von BM Service Center Süd sind mMn Schnäppchen!
Zwodoppelvier hat geschrieben:...allerdings müßten sie wohl liegend im Regal Platz finden (hoffentlich lacht jetzt keiner...).
Über sowas lacht keiner, der sich erinnert, daß K&H für die O300 auch liegende Plazierung empfiehlt. Warum? Mitteltöner und Hochtöner sind dann wieder übereinander (wie bei den meisten Boxen).

Gruß,
Winfried
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Jürgen,

freut mich sehr, dass die alten Kisten jetzt wieder so gut spielen!
ujaudio hat geschrieben:PS: an weiteren Berichten interessiert?
Aber immer, so ein Bericht geht Michael sicher runter wie Öl. Mir übrigens auch, denn da drin spielt meine S-Weiche :cheers: .

Viele Grüße und viel Freude mit den Boxen
Gert
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Eberhard,

kleine aber wichtige Klarstellung:

Beim Anpreisen
wgh52 hat geschrieben:BM-6 VFET für 1700 € das Paar(!) inkl. Überholung und Garantie z.B. von BM Service Center Süd
hatte ich in dem Moment daran nicht gedacht:
Fortepianus hat geschrieben:...da drin spielt meine S-Weiche...
Die S-Weiche wäre ein, gerade für vollbereichsgeregelte LS sehr empfehlenswertes(!), nachrüstbares Extra (das ich in meinen BM-8en bei der Messung noch nicht hatte).

Gruß,
Winfried

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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Winfried,
ja, jetzt erinnere ich mich auch, daß dieser Punkt kürzlich zur Sprache kam. Da ging es doch darum, daß die S-Weiche vor allem dann ihre Vorteile auszuspielen vermag, wenn die Chassis "korrekt" (via Regelung korrigiert) arbeiten.
Auf jeden Fall schön, daß da noch weiteres Verbesserungpotential vorhanden ist - auch jenseits der Convolverei, welche noch ein gesondertes Hineindenken (zumindest für mich) erfordert.

@ Jürgen: nach Gerts Hinweis auf die S-Weiche bin ich natürlich erst recht an einer etwas genaueren Einordnung der Mittel-Hochton-Wiedergabe interessiert...

Gruß Eberhard
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ujaudio
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Beitrag von ujaudio »

wgh52 hat geschrieben:...Bei meinen BM-8en (die bekanntlich BM-6en im grossen Standgehäuse sind) hatte ich subjektiv öfter eine Überbrillianz der Höhen. Dies lässt sich dadurch erklären, daß der Hochtöner bei Frequenzen über ca. 5 kHz "macht was er will"...
Aus meiner Erinnerung heraus würde ich sagen, dass meine BM6 vor >8 Jahren "überbrilliant" gespielt haben. Die Gitarre von Pepe Romero in Rodrigos Concerto de Aranjuez klang fast schon ein wenig grell. Wie gesagt: Erinnerung. Aufgrund selbiger habe ich mir dieses Konzert nun wieder angehört und bin begeistert von der Ausgewogenheit. Die Gitarre klingt genauso, wie eine klassische akustische Gitarre klingen muss - mein Sohn spielt so ein Instrument, von einem Fachmann in Bubenreuth angefertigt, so dass ich einen sehr guten Vergleich habe.
wgh52 hat geschrieben:...Hörnerfans sind ja oft "hardcore" und sehr schwer von anderen Lösungen zu überzeugen...
Ich bin sicherlich auch ein Hörnerfan - aber alles zu seiner Zeit.

Einen lieben Gruß
Jürgen
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ujaudio
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Beitrag von ujaudio »

Hier das angekündigte Foto (Danke an Chris und Ulli):

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ujaudio
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Beitrag von ujaudio »

Zwodoppelvier hat geschrieben:...Die Beurteilung der Hochtonwiedergabe habe ich nicht verstanden: keine bessere Auflösung als bei den Hörnern ?? ...
Ich werde in den nächsten Tagen mal versuchen, die vorhandenen Unterschiede zu beschreiben. Dazu muss ich allerdings auch immer wieder vergleichend hören. Die Klipschorns haben wohl in den Mitten eine echte Schwäche, deshalb ganz deutliche Unterschiede. In den hohen Lagen sind die Unterschiede nicht so groß, dass ich sie auf Anhieb beschreiben kann.
Zwodoppelvier hat geschrieben:...z.b. die Ablösung des Klangs von den Boxen und die weitgehende Abwesenheit eines Sweetspots - für mich inzwischen sehr wichtige Punkte...
Ja, das ist ein ganz großer Unterschied. Augen zu und die BM6 sind verschwunden, einfach nur noch Klang. Bei den Klipschorns bleiben die Lautsprecher da. Ja, man kann im kleinen sweet spot sitzend durchaus die Verteilung der Instrumente hören, aber man hat bei weitem nicht den schönen Eindruck der BM6, dass die Musiker vor einem auf der Bühne sitzen.
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ujaudio
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Beitrag von ujaudio »

Fortepianus hat geschrieben:...denn da drin spielt meine S-Weiche...
Dieser Weiche und der gesamten Arbeit von Michael schreibe ich das Ergebnis zu, dass die BM6 noch besser sind, als ich sie von früher kannte. Wie schon mal geschrieben: Waren die original-BM6 beeindruckend, aber manchmal fast schon lästig, was die Höhenwiedergabe betraf, so hat man jetzt einen sehr ausgewogenen Klang, auch hohe Lagen einer Violine und die schon erwähnten Gitarrensaiten zeigen, dass höchste Frequenzen wiedergegeben werden, aber eben nicht überbetont-effekthascherisch, sondern präzise und fein.

Einen lieben Gruß
Jürgen

PS: Wie ihr anhand eines anderen Beitrags von mir ggf. gelesen habt, denke ich auch über Convolving nach - aber vorerst höre ich erst einmal nur CD-Player und BM6 (wobei ich anstelle des CD-Players auch die FLACs vom Server holen könnte).
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ujaudio
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Beitrag von ujaudio »

Wow, jetzt bin ich selbst absolut beeindruckt, was das Loslösen der Musik von den Lautsprechern anbetrifft. Da schlägt die BM6 mein Klipschorns um Längen. Was habe ich gemacht? Gar nichts, das Telefon klingelt und ich stehe auf und hole aus dem Nachbarzimmer das schnurlose Teil, komme zurück und reduziere die Lautstärke. Deswegen und weil ich beim Telefonieren fast schon grundsätzliche stehe, befinde ich mich nahe der linken Box (siehe Bild weiter oben im Thread). Asymetrisches Abstandsverhältnis ca. 1:3 - und die Musik kommt, als ob ich im Konzertsaal einen seitlichen Platz hätte.

Später dann Umstöpseln auf Klipschorn, bei gleicher Position meinerseits kommt nun das linke Signal vom Horntrichter direkt in meinen Ohrtrichter, das rechte näherungsweise frontal auf mich. Konzertsaal? Nichts, klar Musik ist zu hören, aber ich würde es näherungsweise beschreiben, als ob 2 Musikquellen zu hören sind, die zufällig das gleiche spielen.

Jungs, (lesen hier auch Mädels mit?), kauft euch eine BM6, lasst sie von Michael restaurieren! So ähnlich muss sich ein Musiker fühlen, wenn er eine alte Stradivari auf einem verstaubten Dachboden gefunden und restaurieren hat lassen...

Einen lieben Gruß
Jürgen

PS: Sicherlich gibt es weitere Steigerungsmöglichkeiten, aber erstens muss man da hineinwachsen (da sind viele hier im Forum schon weit vor mir) - und damit meine ich sowohl akustisch wie finanziell, und zweitens darf man ja auch mit dem Suboptimalen glücklich sein, wenn es optimal zu einem passt.

PPS: Als nächstes werde ich mal die Aktiv-Kette genauso gut machen wie die passive: Kabel löten (Einzelteile sind schon unterwegs) und auch die Netzversorgung optimal gestalten (derzeit noch Billigkabel an Billigstverteilerdosen) - dann werde ich wieder von mir hören lassen.
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Jürgen,
vielen Dank für Deine weiteren Beschreibungen - das liest sich jetzt so, wie wir (liebste Gattin & meinereiner) es bei unserem Besuch im Studio von J.Krings erlebt hatten. :cheers:

Werde Deinem Rat (und dem anderer Mitglieder zwischenzeitlich) so bald es geht folgen...

Viele Grüße
Eberhard
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Jürgen,

danke, daß Du Dein Vergnügen so mit uns teilst! Da fühlt man richtig, daß nicht erst das "Kostennirvana" Befriedigung bringen kann. :cheers:

Idee: Hast Du die BM-6en schonmal auf der Seite liegend (also nicht Du selbst liegend :mrgreen: , sondern die Boxen so auf die Seite gelegt, dass der HT über dem MT ist) ausprobiert? Das könnte eventuell den Sweetspot noch vergrössern/verbreitern und das Verhalten ausserhalb des Sweetspots nochmals verbessern. :D Nun ja, optisch ist das wohl weniger "der Bringer" :oops: , aber vielleicht ist's ja mal den Versuch wert... 8)

Gruß,
Winfried

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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Jürgen,

kann deine Begeisterung sehr gut nachempfinden. Hab weiterhin viel Spaß an diesen Teilen. :cheers:

Gruß
Franz
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ujaudio
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Beitrag von ujaudio »

Ich höre gerade eine "the Oscar Peterson Trio"-CD und da lief eben "my one and only love". Schön leise spielt da der Kontrabass, man glaubt fast die Saiten vor sich schwingen zu sehen. Und er Jazzbesen ist kein Rauschen, sondern sehr, sehr differenziert. Zu sagen, dass man jedes einzelne Drähtchen hört, wäre vielleicht doch leicht übertrieben, aber eben nur leicht!

Nach dem 10-Stunden-Büroalltag genau die richtige Entspannung.

Genießt auch ihr den Abend!
Einen lieben Gruß
Jürgen
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