schon seit vielen Jahren bin ich stiller Mitleser in diesem Forum. Was mich beeindruckt ist der Umgangston und die gesammelte Kompetenz. Dieses Forum hat mir viele Anregungen und Kenntnisse vermittelt, an die ich sonst - wenn überhaupt - nur sehr mühsam hätte kommen können. Deshalb habe ich mich entschlossen, aktiv teilzunehmen.
Mein Vorname ist Ernst - wie man daran unschwer erkennen kann bin ich ein (sehr) älteres Semester. Der HiFi Virus hat mich seit meiner frühen Jugendzeit im Griff. Meine ersten Erfahrungen habe ich mit Röhren-Radios gesammelt. Aus ausgemusterten Exemplaren habe ich die Lautsprecher ausgebaut und war bei meinen ersten Experimenten sehr erstaunt das sie keinen Bass produzierten. Bis ich dann anfing sie in Gehäuse einzubauen. So mit 12 habe ich den ersten Philips Kassetten-Recorder geschenkt bekommen (den ich immer noch besitze) und mit Hilfe unseres Radios war dann meine erste „Stereoanlage“ fertig.
Das ging dann so weiter - schon sehr früh habe ich die ersten ernstzunehmenden großem Boxen (wenn ich mich richtig erinnere ITT Schaub-Lorenz) gebaut. Diese Boxen haben mich viele Jahre begleitet. Beruflich habe ich damals als Systemprogrammierer gearbeitet - IT war mein ganzes Berufsleben prägend (und ist ist auch heute im Ruhestand noch ein wichtiges Hobby).
Anfang 80 habe ich dann bei Krings in Bonn ein Paar BM6, einen Thorens Plattenspieler, einen Philips CD-Spieler und einen Accuphase Vorverstärker gekauft. Zu den BM6 habe ich eine regelrechte Hassliebe entwickelt. Den Bass fand ich phänomenal, die Höhen waren mir zu scharf und haben mich immer gestört. Damit komme ich auch zu meinen akustischen Vorlieben - ich mag einen transparenten hochaufgelösten und straffen Klang - und mag Bass. Aber das Ganze muss gleichzeitig auch eine gewisse Wärme haben und langzeittauglich sein. Das Dumme ist, dass ich mich immer ganz schnell an besseren Klang gewöhne und vor allem ziemlich genau weiß, was ich nicht möchte.
Nach den aktiven BM6 habe ich dann mit großen JBL Ti 250 und schließlich sehr lange und sehr zufrieden mit Dynaudio Contour 2 gehört (Verstärker Marantz PM 14) - ja bis ich dann mit meiner Frau in ein gemeinsames Haus gezogen bin. Da meine Frau mein HiFi Hobby nicht teilt, nutze ich ein eigenes Zimmer mit knapp 18 qm. Dieses Zimmer hat mich dann hart mit den Realitäten der Raumakustik konfrontiert. Ohne DSP gehen Standboxen gar nicht (die stärkste Raumoden liegen bei ca. 33 und 47 Herz - hier ca. + 22 dB). Also habe ich mich anschließend mit 2.1 Systemen, DSP (Minidsp, Dirac, REW und AcourateCV) beschäftigt und mein Stiefsohn hat sich über die Dynaudio gefreut.
Das Kapitel 2.1 möchte ich an dieser Stelle nicht ausbreiten - es war auf jeden Fall sehr aufwändig. Weder mit der Bassqualität noch mit der Homogenität war ich zunächst zufrieden. Über meinen Stiefsohn (der als Musiklehrer mein Hobby teilt und auch selbst aktiv Musik macht) bin ich dann schließlich zu Neumann Studio Monitoren gekommen. Zunächst die KH120, dann kombiniert mit dem Subwoofer KH750 und AcourateCV war ich schon einigermaßen zufrieden. Dann kam MA1 - den Sprung empfand ich deutlich. So habe ich dann entschieden die KH120 durch die KH310 zu ersetzen. Das Ergebnis stellt mich sehr zufrieden. Nachdem ich die MA1 Zielkurve noch abgesenkt habe, stellt sich mein Wunsch-Klangbild wieder ein. Die beste und homogenste Subwoofer Kombination, die ich bisher gehört habe.
Meine Kette:
Streamer ist ein Raspberry Pi 3B+ mit Allo Digione Signature und einem Shanti Linear-Netzteil. Als Wandler/Vorverstärker setze ich einen LinnenberG Telemann ein (ein Juwel - höchst transparent und gleichzeitig sehr natürlich). Die Raumkorrektur übernimmt das Neumann System MA1 mit angepasster Zielkurve (übrigens die neueste Software 1.4.. ermöglicht jetzt auch das Abspeichern der Messung als „Alignment“).
Acourate setze ich hier nicht mehr zusätzlich ein - es gefällt mir ohne besser (anders als im Wohnzimmer mit den passiven NuVero60 - nach meiner Meinung sehr gute passive Boxen - ausser der NuVero Serie gefallen mir die anderen Boxen von Nubert nicht besonders).
Mein Musik Geschmack ist breit gefächert. Ich bin ein großer Rock Fan - insbesondere LedZeppelin, Paul Simon, Pink Floyd, Genesis, Dire Straits - mag aber auch gerne sanfte Balladen und Instrumentalmusik. Jazz eher Richtung Blues höre ich gerne zur Entspannung. Mittlerweile gehört auch Klassik hin bis zu Chormusik und Opern zu meinem Repertoire.
Zur Beurteilung von Technik höre ich gerne bekannte Alben komplett durch (von AB-Vergleichen halt ich nichts). Hierzu ein paar Beispiele:
Feist - Let It Die; Mathias Eick - When We Leave; Singer Pur - Among Whirlwinds; Buika - El ultimo trago; Anouar Brahem - The Astounding Eyes Of Rita; Dominique Fils-Aimé - Nameless; Mark Knopfler - Shangri-La; Imany - The Shape Of A Broken Heart; Friedemann - The Master Tracks; Gil Francisco - Sólo Tárrega: Obras y Transcriciones para Guitarra; Rémi Geniet - Bach; Piotr Anderszewski - Mozart : Piano Concertos Nos 25 & 27; Pieter Wispelwey - Beethoven: Complete Sonatas & Variations; …
Gruß Ernst
P.S.
noch ein paar Bilder - MA1 Messung:
MA1 Zielkurve
Ergebnis in REW gemessen:
selbstgbaute Ständer KH310 und NuVero60:
