Rolf (Braun LS 150)

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roschu
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Rolf (Braun LS 150)

Beitrag von roschu »

Einen herzlichen Gruß in die Runde,

dann will ich mich mal daran machen, ein aktives Forumsmitglied zu werden, und mich zunächst einmal vorstellen. Dem Titel diese Threads ist zu entnehmen, dass ich (noch) ein „böser“ Passivhörer bin. Die guten, alten Braun begleiten mich schon ein halbes Leben, ihrer Grenzen bin ich mir sehr wohl bewusst. Das Leben setzt halt doch seine eigenen Prioritäten. Mit dem am Horizont bereits sichtbaren Eintritt in das Rentenalter wird auf alle Fälle die Lautsprecherfrage gestellt werden. Ein neues Paar mit erheblich gesteigerten WAF, also Akzeptanz durch die beste Ehefrau von allen, wird nötig sein. Das wird ein interessanter Spagat.

Mit Baujahr, besser gesagt Auslieferung, 1958 habe ich nicht nur musikalisch spannende Zeiten erlebt. Waren in früher Jugend Röhrengeräte noch normal, ging es über Transistoren bis zu den hochintegrierten Schaltkreisen, ohne die heutige Computer mit Foto- und Telefonfunktionen undenkbar wären. All dieses begeistert mich bis heute und begründete auch mein Studium der Elektrotechnik. Geboren bin ich am Niederrhein, heute lebe und pendele ich zwischen dem Breisgau und dem Landkreis Rastatt.

Über die Jahre wuchs und veränderte sich mein Gerätepark, erst stapelten sich Langspielplatten und dann auch jede Menge CDs. Gezählt habe ich weder die einen, noch die anderen. Musik gehört bis heute beinahe so zu meinem Leben, wie Luft und Nahrung. Das Spektrum möchte ich als breit bezeichnen, viel Rock und Blues, gerne auch Jazz, sowohl aus der Konserve, wie auch life. Klassik bis jetzt vorzugsweise im Original.

Heute sind Platten- und CD-Spieler arbeitslos, die Musik liegt digital auf Festplatten. Der Weg vom digitalen Speichermedium zum analogen Signal bildet die letzten Jahre den Schwerpunkt meiner Aktivitäten im Umfeld der Musik und hat mich schlussendlich auch in dieses Forum geführt. Früher las ich die altbekannten Zeitschriften wie Stereoplay und HifiVision, inzwischen ist Google hier mein Freund. Dabei ist die Freundschaft insofern natürlich begrenzt, als die wirtschaftlichen Gründe hinter dieser Dienstleistung mir mehr mehr als klar sind. Vieles an meinem heutigen Wissen über Musik-PCs, USB und Digitalwandlung habe ich mir so angeeignet. Im Schwerpunkt sind es die Foren „Diyaudio“ und dieses hier gewesen. Das AH besticht durch den fundierten Wissensaustausch und insbesondere durch den gepflegten Umgangston, Respekt.

Natürlich habe ich dieses Wissen auch versucht, in die Praxis umzusetzen. Nach leidvollen Anfängen mit MPD auf einem Alixboard unter Voyage Linux ging die Evolution zu einem Medien PC unter WIN10 Pro und JRiver MC. Mit Fidelizer wird das OS etwas gezähmt, Paul Pang sorgt für die Umsetzung auf USB. Der D/A-Wandler ist ein HRT Music Streamer II+. Es ist erstaunlich, was dieses kleine Kästchen so zaubert. Ein würdiger Nachfolger im Selbstbau ist in der Planung, gerne stelle ich das Projekt später noch vor. Besticht JRiver zunächst durch seinen Bedienkomfort, ist die SW klanglich meiner Meinung nach begrenzt. Daher läuft jetzt auf meinem NAS ein Logitech Media Server, von JRiver nutze ich nur noch den UPnP-Renderer. Mittelfristig soll hier JPlay seine Dienste leisten, LMS bekommt seinen eigenen Server, ein weiterer Server soll später die Daten vom NAS über ConvoFS zur Verfügung stellen. Ich bin ein Freund der Devise „ein Dienst, ein Server“, ist auch mit Linux unaufwändiger zu realisieren.

Der Abspielrechner selbst bietet auch noch einige Stellschrauben. Zwar ist die Spannungsversorgung bereits linear geregelt, die Kondenstoren zur Beruhigung der PicoPSU liegen bereit (Dank an Trinnov) und die PPA kann auch noch sauberer versorgt werden. Der Anschluss an das Netzwerk erfolgt optisch, der Medienkonverter will noch spannungsmässig aufgerüstet werden. Insgesamt höre ich aber bereits heute altbekannte Titel über altbekannte Lautsprecher in einer Qualität, das ich mich frage, wie kann ich früher denn so zufrieden gewesen sein???

Soviel fürs Erste zu meiner Vorstellung

Rolf
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Rolf,

herzlich willkommen!


Die Braun LS 150 sind ja nun wahrlich nicht die schlechtesten Schallwandler zum Musikhören. Mit ihnen verbindet sich zudem ein besonderes Flair aus Zeiten, als HiFi noch made in Germany war. Ich "horte" als Reminiszenz an alte Zeiten eine Braun-Anlage mit den aktiven LV 720.

Wirklich "schön" sind Lautsprecher selten, aber dank der Möglichkeit der (auch raumakustisch oft sinnvollen) Trennung in Mainlautsprecher + Subwoofer ist man da heute um einiges flexibler.

Ich wünsche dir viel Spaß bei uns!

Viele Grüße
Rudolf
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Rolf, willkommen bei den Aktiven!
Die LS150 gab es ja auch mit Aktivmodul, also könntest du noch eins draufsetzen, wenn du einen großen Raum hast (=viel Seitenwandabstand), mit dem die MT- und HT-Kalotten gut zurechtkommen.
Das bedeutet nicht, dass damit das höchste der Gefühle erreicht wird. Die Wahl des Hörplatzes und die Platzierung der Boxen schätze ich für wichtiger ein.
Auf die besondere Bedeutung der Qualität der Quelle hast du ja schon hingewiesen, an den Rest gewöhnt man sich, kann das beim vergleichenden Hören als gegeben ausblenden.
Die Freude über kleine Verbesserung kann groß sein, ich kenne das aus eigener Erfahrung. Mehr Klarheit, Detailauflösung, mehr Rhythmus...
Letztlich machen die Eigenschaften des Raums und die Raumankopplung viel im Grundtonbereich - und da wäre interessant, von dir mehr darüber zu erfahren. Womöglich steckt da noch Potenzial mit Korrekturmaßnahmen.
Grüße
Hans-Martin
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roschu
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Beitrag von roschu »

Hallo Rudolf,

besten Dank für die freundliche Aufnahme. HiFi made in Germany, anfangs nach DIN 45500 noch mit einem linearen Frequenzgang im Bereich von 250 Hz bis 6300 Hz für HiFi-Heimstudiogeräte, das war schon eine Zeit. Aber Du hast recht, ich habe mich über die Jahre gut an diese Lautsprecher gewöhnt. Und es ist spannend zu erfahren, das die ganzen kleinen Verbesserungen manchmal eine erstaunliche Auswirkung zeigen.

Mit Lautsprechern und Subwoofer, damals von Canton, hat mein Musikhören angefangen. Ohne ordentliche Einstellung- und Aufstellmöglichkeiten war das Ergebnis allerdings nicht ganz befriedigend. Das sollte heute aber deutlich besser gehen, eine durchaus interessante Alternative.

Beste Grüße
Rolf
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roschu
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Beitrag von roschu »

Hallo Hans-Martin

Raumanpassung und -tuning, ein Feld,mit dem ich mich zugegebenermaßen noch nicht richtig beschäftigt habe. Technik verstehe ich besser.

Meine Hörsituation: Wohnzimmer, knapp 30m2, Massivholzdielen, sparsam möbliert. Lautsprecher stehen vor der kleineren Schmalseite. Zwischen ihnen eine alte Weichholzvitrine, die ab und an akustische Einsprengsel von sich gibt. Zur Seite zwei raumhohe Doppeltüren zum Garten, davor Gardine. Hörplatz ist eine Couch in den Raum mit einem etwas in die Länge gezogenen Stereodreieck.

Sicherlich Raum für ein Füllhorn von Korrekturmaßnahmen, die sich ebenfalls auf die zukünftige Hörraumsituation übertragen lassen werden.

Grüße
Rolf
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

roschu hat geschrieben: 07.04.2020, 18:05Meine Hörsituation: Wohnzimmer, knapp 30m2, Massivholzdielen, sparsam möbliert. Lautsprecher stehen vor der kleineren Schmalseite. Zwischen ihnen eine alte Weichholzvitrine, die ab und an akustische Einsprengsel von sich gibt. Zur Seite zwei raumhohe Doppeltüren zum Garten, davor Gardine. Hörplatz ist eine Couch in den Raum mit einem etwas in die Länge gezogenen Stereodreieck.
Hallo Rolf,
Dielenboden heißt "ohne Teppich"?? Dann wird Potenzial verschenkt, zumal der Raum sparsam möbliert ist und der Hörplatz weiter entfernt (ich bevorzuge durchaus eine etwas engere Basis im Interesse schärferer Abbildung)
Grüße
Hans-Martin
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roschu
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Beitrag von roschu »

Hallo Hans-Martin

danke für die „Aufmunterung“, dann werde ich mich mal vorsichtig mit dem Thema Raumakustik anfreunden. Hier im Forum steht ja schon einiges an Informationen samt Links.

Grüße
Rolf
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Rolf,
viel Erfolg bei den alternativen Versuchen!
Kurzanleitung: Bodenreflexion (als erste Reflexion) mit Läufern, Decken, Jacken, oder gar Matratzen dämpfen, durch symmetrisches Einwinkeln die Seitenwandeinflüsse nach Geschmack reduzieren (Greifbarkeit der Instrumente statt diffuser Räumlichkeit) und Abgehen des Raums auf der Stereoachse, um sicherzustellen, dass der Platz auf dem Sofa sich auch als bester Hörplatz behaupten kann, sonst kann ich für nichts garantieren... Wenn da was neues herauskommt, darf auch der Standort der LS überdacht werden, die (seitliche Verlängerung der) LS-Front sollte vor besagtem Schränkchen zu stehen kommen, damit dort keine Schallanteile reflektiert werden, schon gar nicht unsymmetrisch, also den Schrank genau in die Mitte.
Das ist alles Schritt für Schritt schnell gemacht, ich setze max. 15 min an.
Grüße
Hans-Martin
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roschu
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Beitrag von roschu »

Hallo Hans-Martin,

danke für die Kurzanleitung, die ersten 15min sind um, da geht was. Symmetrische Aufstellung zur Vitrine war schon, die LS etwas vorgezogen, besser. Kleiner Teppich auf den Boden, da braucht es etwas länger. Ich glaube, das muss ich systematischer angehen und vielleicht vorher nachlesen über Reflektionen im Raum und stehende Wellen und überhaupt. Ich werde berichten.

Besten Gruß
Rolf
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

roschu hat geschrieben: 08.04.2020, 19:24Kleiner Teppich auf den Boden, da braucht es etwas länger. Ich glaube, das muss ich systematischer angehen und vielleicht vorher nachlesen über Reflektionen im Raum und stehende Wellen und überhaupt.
Hallo Rolf,
learning by doing geht schneller als Nachlesen. Du hast ja schon die Initialisierung gelesen, warum nochmals?
Am Ende bleibt doch ein dicker Teppich liegen. :mrgreen:
Dann hörst du auch Veränderungen bei der Signalquelle deutlicher.
Auch wenn die Bodenreflexion bei beiden Kanälen ähnlich bleibt, anders als die Seitenwandreflexionen, die sich bei seitlichen Kopfbewegungen als dekorrelierend bemerkbar machen, nimmt sie doch dem Grundtonbereich der Stimme Wesentliches weg und die Höhen werden unregelmäßig (Stichwort: Kammfiltereffekt, Floorbounce)
Grüße
Hans-Martin
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