Winfried (Manger MSMc1)

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Winfried Dunkel
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Winfried (Manger MSMc1)

Beitrag von Winfried Dunkel »

Hallo,

als neues Forum-Mitglied möchte ich mich kurz vorstellen: Seit 1971 Beschäftigung mit High Fidelity, dem „Virus“ zunehmend verfallen. 1980 erste Kontakte mit der Tonstudiotechnik (gemeint ist ARD-Technik der 70er und 80er, IRT 3/5), wo ich im Laufe der Jahre „meine Welt“ fand, fasziniert bin von professionellen Tonbandmaschinen, Plattenspielern, Mischpulten und natürlich den aktiven Monitoren.
1981 bis 1997 hörte ich mit Spendor BC 1A ARD, von 1997 bis 2009 mit ME-Geithain RL 903. Seit Juni diesen Jahres (2009) steht ein Pärchen Manger MSMc1 in meinem Tonstudio, das mich restlos begeistert. Angesteuert werden sie über:

Plattenspieler EMT 930st (Rollenantrieb) und EMT 948 (Direktantrieb); Bandmaschinen Telefunken M 15, NAGRA IV-S, Revox PR 99; CD-Player EMT 981, Revox C-221; DAT-Recorder Tascam DA 30 Mk II, Sony DTC 1000 ES. Alle digitalen Quellengeräte arbeiten als reine Laufwerke; der digitale Datenstrom (AES-EBU bzw. SPDIF bei Revox und Sony) läuft über das A/D-D/A-Wandlersystem „RTW DistriCon modular“. Die „Schaltzentrale“ ist das zehnkanalige Mischpult „EMT Mixsystem 10.00.02“. In der Peripherie gibt’s noch (sog. Submixgruppe) das „historische“, aber immer noch funktionsfähige und erstaunlich wirksame Rauschfilter dbx SNR-1 sowie einen Aux-Verteiler Akai DS-5. (Beides wird nur noch bei Kopfhörerbetrieb und rauschbehafteten Tonträgern verwendet.) Kopfhörer benutze ich selten, dennoch steht ein Stax Lambda-pro mit Class-A-Verstärker und Diffusfeldentzerrung zur Verfügung, mit dem ich zuweilen gerne Orgelmusik höre und in der „Giftecke“ der Plattensammlung stöbere - das müssen die Nachbarn ja nicht mitbekommen...
Da ich die Aktiv-Monitore nicht stückweise per Hand einschalten will und zudem ein bißchen technische Spielerei liebe, gibt’s am Regietisch einen Taster, der über ein Stromstoßrelais einen „dicken“ Moeller-Schütz (Schaltleistung 60 A) aktiviert, der den auch hier über diverse Netzfilter „geklärten“ Strom zu den Monitoren durchschaltet.

Musikalisches: Ich „komme aus der Klassik“, entdeckte jedoch ab ca. 1976 die Alte Musik (9. bis ca. 16. Jh.) sowie die Formen des Früh- bis Hochbarock, die Mannheimer Schule. Ende der 70er Jahre machte ich Bekanntschaft mit der unglaublich vielgestaltigen Musik von Südamerika, die im Laufe der Zeit sich zur „Lieblingsmusik“ entwickelte. Sie öffnete mir auch den Blick für orientalische und polynesische Klänge - mittlerweile ist die entsprechende Tonträgersammlung gewissermaßen „weltmusikalisch“. Nicht jedermanns Sache, aber ich hab’ halt Spaß daran, zumal - vergleichbar der Alten Musik - auffallend oft aufnahmetechnische Pretiosen darunter sind.

Ich denke, daß sich in diesem Forum ein guter Gedankenaustausch ergeben wird.

Gruß: Winfried
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Winfried,

ich freue mich sehr, daß du den Weg zu uns gefunden hast. Ich denke, von deiner Erfahrung können wir hier alle profitieren. Ich war ja unlängst bei dir zu Besuch in deinem wunderbar eingerichteten Tonstudio und durfte mir den Manger Monitor anhören, den tollen EMT-Plattenspieler und die fabelhafte Bandmaschine Telefunken M 15. Und dann die Musik! Welch an Schatz an mir bis dato völlig unbekannter Musik aus vielen Kontinenten. Das war für mich eine echte Bereicherung, hab quasi eine musikalische Entdeckungsreise machen können.

Ich wünsch dir hier in unserer illustren Runde der Aktiven viel Spaß und bin sicher, von dir noch einige sehr lesenswerte Beiträge lesen zu können. Ich freu mich drauf. :cheers:

Gruß
Franz
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Winfried,

es freut mich sehr, mit dir ein versiertes Mitglied in Sachen professionellem HiFi begrüßen zu dürfen. Kein Wunder also, dass du dich mit dem Manger Studiomonitor für eine echte "Profi-Abhöre" entschieden hast.

Insbesondere deine Vorlieben für "Alte Musik" und "Weltmusik" stoßen bei mir auf größtes Interesse. Vielleicht hast du bei Gelegenheit Zeit und Lust, uns aus deinem reichhaltigen Fundus einige interessante Aufnahmen vorzustellen.

Ich wünsche dir viel Spaß bei uns!

Viele Grüße
Rudolf
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Winfried Dunkel
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Beitrag von Winfried Dunkel »

Hallo Franz, hallo Rudolf,

danke für den netten Empfang! Gerne werde ich einige Tonträger auflisten - allerdings dürfte es bei den Schallplatten schwierig werden, sie noch irgendwo aufzutreiben. Hier hilft nur Suchen in Second-Hand-Shops, auf Plattenbörsen und Flohmärkten; das Internet dürfte ebenfalls hilfreich sein. Wie es mit den entsprechenden CDs aussieht, kann ich nicht sagen; zwar gab es anno 2002 diverse unmanipulierte Neuauflagen, doch ist es denkbar, daß auch hier Beschaffungsprobleme bestehen.

Auf jeden Fall fabriziere ich im Laufe der Woche eine umfängliche Liste und stelle sie in diesem Thread ein.

Beste Grüße: Winfried
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Winfried,

besten Dank für Deine hochinteressante Vorstellung hier bei den Aktiven.
Ich finde es schon bemerkenswert, dass wir mit Dir jetzt einen weiteren Tonstudioprofi mit langjähriger Erfahrung hier mit an Bord haben.

Beim Durchhören meiner zahlreichen Einspielungen (CD's, DVD-A's, SACD's und gerippte CD's) mit meinen neuen Silbersand Lautsprechern entdeckte ich viele hervorragende Arbeiten, aber auch manche Aufnahmen, die doch sehr "daneben" klingen. Dabei fiel mir wieder auf, dass sowohl bei den excellenten Scheiben wie auch bei den gar nicht so guten, immer wieder derselbe Toningenieur auftaucht.

Eine Diskussion mit Dir über die Klangvorstellungen der Macher in der Studioszene und deren Methoden zur Umsetzung auf den Tonträger könnte also für uns alle hier sehr interessant werden, ich freue mich jedenfalls darauf.

Viel Spass hier im Forum und besten Dank für Deine Empfehlungen zum Thema "Alte Musik" !


Gruss

Sigi
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Winfried Dunkel
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Beitrag von Winfried Dunkel »

Hallo Sigi,

danke für Deine freundlichen Zeilen! Was die Arbeitsweisen der Tonmeister anbetrifft, werde ich in den geplanten Texten zum Thema "südamerikanische Musik" einige Worte sagen. Natürlich ist es kaum möglich, exakt darzustellen, mit welchen Techniken und Mikrophonkonfigurationen aufgenommen wurde, doch das akustische Ergebnis zeigt deutlich bestimmte "Handschriften". Als Vorab-Beispiel: Beim französischen Label ARION war (ist noch?) ein Tonmeister namens Claude Morel beschäftigt. Dessen Aufnahmen verblüffen und begeistern durch ihre extreme Weiträumigkeit (nicht gewaltsam gezogen, sondern stets der Musik adäquat!), die zumeist auch ungewöhnliche Oben/Unten-Ortung bietet - und diese auch außerhalb der Basis, weit rechts vom rechten bzw. weit links vom linken Monitor. Ich werde beim Hören regelmäßig grün vor Neid... Wie hat er das bloß gemacht? Ich habe bei meiner letzten Aufnahme in diese Richtung experimentiert, hört sich gut an, erreicht aber nicht Morels Dimensionen ... hmmm...

Gute und schlechte Scheiben von ein und demselben Tonmeister: Da können äußere Umstände (während der Aufzeichnung) eine große Rolle spielen. Wenn es sich um Neuauflagen (Reissues) alter Aufnahmen handelt, besteht die Möglichkeit, daß beim Mastering mal wieder mit "loudness race" gearbeitet wurde - die meisten CDs, die heute in den Handel kommen, sind derart manipuliert: Ich hatte schon Scheiben im Player, die eine "Dynamik" von 4 - 7 dB aufwiesen. Zudem wird oft der Baß hochgesetzt. Diese Tonträger kommen mit einem Grundpegel daher, der um bis zu 15 - 20 dB lauter als normal ist. An den Peakmetern des Mischpultes wird's dokumentiert, die pendeln im Mittel permanent zwischen +5 bis +11 dB, und die "over"-Anzeigen des Wandlers blinken im Takt...

Gruß: Winfried
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Winfried,

danke für das interessante Beispiel zur Arbeit des Tonmeisters Claude Morel, kenne keine Arbeit von ihm, werde aber auf Grund Deiner Angaben dessen Einspielungen dann gleich erwerben.

Zum Thema gute und schlechte Einspielungen:
Habe mich da missverständlich ausgedrückt, meinte, dass es immer wieder Dieselben sind die hervorragende Aufnahmen produzieren und Andere, deren Werke mir durch die Bank missfallen. Folgende Beispiele aus der Anfangszeit der CD (werde da noch in meinen Hörberichten zur FM 701 genauer drauf eingehen und weitere Werke besprechen)
1. DG: Brahms, Symphonien 1-4, Wiener Philharmoniker, Leonard Bernstein, Konzertmitschnitt aus dem Goldenen Saal des Wiener Muiskvereins: Erschrecke jedesmal, was Klaus Scheibe da abliefert, spitze Geigen, tiefe Streicher, Bläser und Pauken völlig unterbelichtet, etc.; als langjähriger Aboinhaber kenne ich diesen Saal bestens, es klingt da nicht im Entferntesten so wie Herr Scheibe das produziert, so schlecht habe ich nicht mal die Kongresshalle in Ludwigsburg in Erinnerung. Ich frage mich da auch, ob Bernstein sich das Endergebnis je mal anhörte.
Habe mir schon zu LP-Zeiten geschworen, keine Einspielung zu kaufen, wo er als Tonmeister verantwortlich zeichnet.

2. Decca: Brahms, 2.Klaviekonzert, Wiener Philharmoniker, Vladimir Ashkenazy, Bernhard Haitink, Aufnahme aus dem Wiener Sofiensaal: Eine der besten Einspielungen dieses Werkes, das James Lock als Tonmeister hier vorlegt, hervorragende Darstellung und Einbindung des Klaviers, wunderschön seidige Violinen, richtige Ausleuchtung der Cellis und Kontrabässe, die Hörner klingen, wie sie die Wiener auch spielen, etc. ...und das im akustisch wesentlich schwieriger zu bändigenden Sofiensaal.
Auch alle anderen Aufnahmen mit James Lock, in sehr unterschiedlichen Konzerthallen produziert, klingen hervorragend.

Das meinte ich mit "immer Dieselben".

Gruss
Sigi
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Winfried Dunkel
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Beitrag von Winfried Dunkel »

Hallo Sigi,

da hat mein "Referat" über die äußeren Einflüsse bei Tonaufnahmen doch halbwegs gepaßt: Klaus Scheibe ist Tonmeister mit Detmold-Abschluß, der weltweit führenden Ausbildungsstätte für Tonmeister (Erich-Thienhaus-Institut). Bernstein war ein extrem schwieriger Partner nicht nur bei Aufnahmen; der Perfektionist hat möglicherweise mit Klaus Scheibe heftig "Zoff" gehabt. Denkbar, daß Bernstein die tontechnische Linie der DGG nicht gefiel, er es irgendwie anders haben wollte. Und wenn's bei einer Aufnahme Streit gibt, geht allerhand daneben. Klaus Scheibe sollte man erstmal Absolution erteilen...

Gruß: Winfried
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Winfried Dunkel
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Beitrag von Winfried Dunkel »

Hallo Sigi,

noch ein Nachtrag zum Thema Leonard Bernstein und Tonaufnahmen (fiel mir eben ein): Vor etlichen Jahren lief im Fernesehen ein Dokumentarfilm über Bernstein. Eine faszinierende Persönlichkeit! Er veranstaltete auch Konzerte speziell für Kinder und Jugendliche, um ihnen die klassische Musik nahezubringen. In diesem Film gab es zudem eine bemerkenswerte Szene: Bernstein, von den Musikern, die ihn sehr schätzten, "Lenni" genannt, im Regieraum anläßlich einer Schallplattenproduktion; wenn ich mich recht erinnere, war's bei Electrola. Der Dirigent hörte einen eben aufgezeichneten Take ab, seine Miene verdüsterte sich, schließlich wurde er wütend und schrie die Tonmannschaft an: "Ihr habt eure Hausaufgaben nicht gemacht!" Und weitere lautstarke Beschimpfungen. Irgendetwas hatte ihm, dem Akribiker, nicht gefallen - die Techniker befanden sich in einer prekären Situation, da Bernstein sehr viel von Aufnahmetechnik verstand, ihm konnte man nichts erzählen; auch die beliebten Tricks mit dem "Produzenten-Potentiometer" (funktionsloser Regler) oder der "Produzenten-Taste" (funktionsloser Leuchttastschalter) hätte er sofort entlarvt. Daher mein zuvor geäußerter Verdacht, daß er Klaus Scheibe in die Arbeit reinreden wollte - und mit einer Persönlichkeit wie Leonard Bernstein dürfte selbst ein Tonmeister, dessen Ausbildung auch "Regiekunde" (= Menschenführung während der Aufnahme) umfaßte, nicht fertiggeworden sein ... und das Arbeitsklima war perdú...

Gruß: Winfried
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Rudolf
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Leonard Bernstein und Glenn Gould

Beitrag von Rudolf »

Nun, Leonard Bernstein war offensichtlich ein streitbarer Charakter.

Hier ist ein Auszug aus seinem berühmten "Disclaimer", den er 1962 in der Carnegie Hall vor der Auführung von Brahms' 1. Klavierkonzert im Hinblick auf den Pianisten Glenn Gould machte:
Leonard Bernstein hat geschrieben:Don't be frightened. Mr. Gould is here. He will appear in a moment. I'm not, um, as you know, in the habit of speaking on any concert except the Thursday night previews, but a curious situation has arisen, which merits, I think, a word or two. You are about to hear a rather, shall we say, unorthodox performance of the Brahms D Minor Concerto, a performance distinctly different from any I've ever heard, or even dreamt of for that matter, in its remarkably broad tempi and its frequent departures from Brahms' dynamic indications. I cannot say I am in total agreement with Mr. Gould's conception and this raises the interesting question: "What am I doing conducting it?" I'm conducting it because Mr. Gould is so valid and serious an artist that I must take seriously anything he conceives in good faith and his conception is interesting enough so that I feel you should hear it, too.

But the age old question still remains: "In a concerto, who is the boss; the soloist or the conductor?" The answer is, of course, sometimes one, sometimes the other, depending on the people involved. But almost always, the two manage to get together by persuasion or charm or even threats to achieve a unified performance. I have only once before in my life had to submit to a soloist's wholly new and incompatible concept and that was the last time I accompanied Mr. Gould. But, but this time the discrepancies between our views are so great that I feel I must make this small disclaimer. Then why, to repeat the question, am I conducting it? Why do I not make a minor scandal — get a substitute soloist, or let an assistant conduct? Because I am fascinated, glad to have the chance for a new look at this much-played work; Because, what's more, there are moments in Mr. Gould's performance that emerge with astonishing freshness and conviction. Thirdly, because we can all learn something from this extraordinary artist, who is a thinking performer, and finally because there is in music what Dimitri Mitropoulos used to call "the sportive element", that factor of curiosity, adventure, experiment, and I can assure you that it has been an adventure this week collaborating with Mr. Gould on this Brahms concerto and it's in this spirit of adventure that we now present it to you.
Quelle: New York Philharmonic Concert of April 6, 1962 (Wikipedia)

Die vollständige Ansage kann man hier hören: Leonard Bernstein and Glenn Gould don't see eye to eye

Viele Grüße
Rudolf
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Marco A.
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Beitrag von Marco A. »

Zu Besuch bei Winfried

Hallo zusammen,

diese Woche war ich glücklicher Weise zu Besuch in Winfrieds Tonstudio, und was soll ich sagen, es war traumhaft. :P

Da ich ja eh ein großer Freund der alten analogen Technik bin, habe ich mich natürlich sehr schnell bei Ihm wohl gefüllt. Die Geräte, die er in seinem Studio hat, lassen einem Fan wie mir echt das Herz aufgehen, einfach toll. :wink:

Die Manger LS, die er betreibt, brauche ich hier wohl niemandem mehr näher vorzustellen. Bei dem Beschreiben von klanglichen Eigenschaften tue ich mich sowieso etwas schwer. Was mir vielleicht spontan einfällt, sie klingen nicht irgendwie, sondern sie geben einfach das wieder, womit man sie speist. Und das sehr ehrlich. Hierfür gibt es von mir 5 von 5 Punkten. :mrgreen:

Die Musik, die Winfried einem bietet, ist absolut bemerkenswert. Mit jedem Stück, welches er einspielte, fühlte man sich in eine andere Zeit und an einem anderen Ort versetzt. Ganz interessant dabei fand ich auch, es war eigentlich völlig egal, ob wir über CD, Schallplatte, Tonband oder DAT gehört haben. Es ging immer ausschließlich um das Genießen, oder wie ich es auch gerne sage, das Erleben der Musik.

Also Winfried, vielen Dank für diesen Nachmittag. Es ist immer wieder schön zu erleben, wie vielfältig die Musik ist. :cheers:

Mit besten Grüßen
Marco
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Franz
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Beitrag von Franz »

Marco A. hat geschrieben:Die Musik die Winfried einem bietet, ist absolut bemerkenswert. Mit jedem Stück welches er einspielte, fühlte man sich in eine andere Zeit, und an einem anderen Ort versetzt.
Marco, so ging es mir seinerzeit auch, als ich Winfried besuchte. Der Gute hat einen Fundus an Schätzen, er nimmt dich mit auf eine Weltreise. ich hab das damals auch sehr genossen und mir einige seiner Perlen gegönnt. Und ja, die Manger Monitore sind mit das Ehrlichste, was man sich antun kann. Völlig unspektatkulär im besten Sinne. Einfach nur Musik ohne jeden aufgesetzten Effekt. Und da Winfried sich nun auch zwischenzeitlich der Stromversorgung gewidmet hat, steht einem höchsten Genuß nichts mehr im Wege.

Gruß
Franz
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Winfried Dunkel
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Beitrag von Winfried Dunkel »

Hallo,

in den letzten Tagen und Wochen habe ich mich mal wieder arbeitsintensiv meiner "ewigen Baustelle", dem Tonstudio, gewidmet. Grund: Seit ca. sieben Jahren stand mein kleines Portable-Mischpult vom Typ Sony-Broadcast MX-P61PK "arbeitslos" (und staubdicht verpackt) im Schrank. Irgendwie reizte es mich, es einmal in Verbindung mit den Manger MSMc1 zu hören. Also das 28 kg schwere EMT-Pult raus, das kompakte und zierliche (allerdings auch ca. 20 kg wiegende) Sony provisorisch aufgestellt ... tja - ich war ziemlich "geplättet". Früher hatte ich es, da optional möglich, mit Gleichstrom aus einem Netzteil betrieben, was ein Fehler war, denn der DC-Kreis des Pultes stellt eine sog. Havarieschaltung dar (Betrieb via externer Batterie bei Stromausfall aufrechterhalten), in der es mit reduzierter Leistung arbeitet (auch "alte Hasen" sollten ab und zu Betriebsanleitungen lesen, hatte ich bis dato versäumt). Das Gerät ist class-A geschaltet - logisch, daß bei reduzierter "Stromzufuhr" auch klanglich einiges vermindert wird.
Nun läuft es mit dem internen Netzteil an 230 V - und entwickelt Feinzeichnung, Detailversessenheit und Schubkraft, daß ich aus dem Staunen nicht mehr rauskomme, es läßt die MSMc1 zur Hochform auflaufen. Ergo: "Das Kleine" ist erstmal endgültig reaktiviert; etliche Kabelführungen mußten neu verlegt und gebündelt, mehrere Geräte umgestellt werden. Doch schlußendlich erzielte ich mit dem Umbau neben dem klanglichen Gewinn eine bessere Ergonomie; auch der Kopfhörerverstärker ist nun ohne Verrenkungen (vorheriges Problem) erreichbar.

Zum Pult selbst: In Deutschland ist es äußerst selten; 1985 auf der Tonmeistertagung (ich glaube, in Karlsruhe) vorgestellt, scheiterte es wegen seines zu hohen Preises - selbst die ARD winkte ab, ein Konkurrent bot ein billigeres Portabelpult an... Ich habe es anno 1995 von einem Tonmeister gekauft, der das Gerätchen kaum benutzte. Und nun kommt es wieder zu Ehren.

Einige technische Angaben
Abmessungen: 430 x 130 x 560 mm (B x H x T), Zwölf Eingangskanäle mit 100-mm-Fadern (schaltbar Line/Mic, mit Phantomspannung 12 oder 48 V für Mikros), praxisgerecht differenzierende Filterfelder, zusätzliches Routing auf AUX-Ausgänge, zweimal Master-Out, Monitor-in/out, Spitzenwertaussteuerungsanzeige mit LED (etwas knapp, aber dennoch praxistauglich) und normgerechten Steig- und Rücklaufzeiten (10 ms/ 1,5 s), Stereo-Submix-In sowie etliches mehr; eine clevere Architektur, die kaum Wünsche offenläßt. Und die Verarbeitung ... feinste japanische (liebevolle) Feinwerktechnik, an die berühmten Direktantriebe Sony PS X-9, Biotracer-Tonarm, Denon DP 100 etc. erinnernd.
Das Gerät ist, wie schon gesagt, class-A geschaltet und im Signalweg voll diskret aufgebaut, die Ein- und Ausgänge sind elektronisch symmetriert. Das Leichtmetallgußgehäuse erwärmt sich im Betrieb deutlich fühlbar, besonders bei längeren Betriebspausen.
Was mich fasziniert hat: Trotz sieben Jahren Dornröschenschlaf kein einziges Kontaktproblem mit Fadern, Reglern und Schaltern!

In absehbarer Zeit wird Franz mich besuchen, ein kritisches Ohr nehmen und einige Photos machen, die wir dann zu Eurer Information hier einstellen.

Gruß: Winfried
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Franz
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Beitrag von Franz »

Ja, Winfried, darauf freue ich mich schon. Wie wär`s am 4.12.?

Gruß
Franz
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Winfried Dunkel
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Beitrag von Winfried Dunkel »

Hallo Franz,

Termin paßt, freue mich auf Deinen Besuch! Roter Teppich und Fanfarenchor sind bestellt. (grins)

Gruß: Winfried
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