um den G-Sneaky-Thread nicht noch weiter zu überladen, mache ich zu den größeren Brüdern des Sneaky einen Neustart.
Wir (Franz und ich) haben geplant, dass ich Franz mal leihweise meinen G-Sneaky schicke, damit er ihn analog und digital mit dem O-Majik vergleichen kann.Herbert Z hat geschrieben:G-Sneaky besitzer koennen sich meiner Meinung nach schon mal sehr gluecklich schaetzen. Da wird es dann auch schon richtig spannend, wenn der O-Majik/Akurate sich dem G-Sneaky im Vergleich stellen. Auf diese Berichte freue ich mich dann auch schon.
Dann habe ich einem Musikliebhaber, der einen Akurate von 2009 besitzt, einen G-Sneaky gemacht. Er ist allerdings nicht im Forum vertreten, aber vielleicht wagt er sich ja doch aus der Deckung (komm schon Matthias ).
Er (Matthias) hat mich gestern besucht und ich habe ein paar Messungen an seinem Akurate DS gemacht. Die Situation ist schwieriger, als ich dachte. Zunächst ist eigentlich klar, was gemacht werden muss. Ich zähle auf:
- Die Clockfraktion sieht ordentlich aus, aber die Spannungsversorgung der Clocks ist klar verbesserungsfähig - diese Spannungsversorgung ist recht entscheidend für die erreichbare Sauberkeit der Taktsignale.
Die Ausgangsstufen. Oh Mann, das gleiche Drama wie im O-Sneaky. Zwar sind bereits LM4562 als OPs drin (gut!), aber dann 300 Ohm Ausgangswiderstand . Klar, da müssen Ausgangsbuffer rein. Allerdings sechs Stück, zwei für die asymmetrischen Ausgänge und vier für die symmetrischen. Die Behauptung im Audiotest, dass nach den OPs diskrete Ausgangsbuffer mit Mosfets kämen, ist eine klare Fehlinterpretation des Autors: Sowohl im Akurate DS wie im Akurate DS/1 sind die Mosfets nur für's Muting zuständig. Das gilt ebenso für den Majik, der ja die gleiche Platine hat, die aber nicht voll bestückt ist.
Die Cinchausgänge werden beim O-Akurate einfach von dem OP-Ausgang mitgespeist, der für die positive Hälfte des symmetrischen Signals zuständig ist. Das ist halbherzig. Dass der Cinchausgang der bessere sein soll, wie wohl im Linnforum teilweise behauptet wird (ich les' dort nicht mit, aber das wurde mir berichtet), ist technisch gesehen blanker Unsinn. Man hört dann nämlich nur mit der Hälfte der verbauten DA-Wandler. Will man die Cinch-Ausgänge nicht stiefmütterlich behandeln, müsste man das so machen: Das symmetrische Signal nehmen, mit einem OP die Differenz bilden und dann die Ausgänge über eigene Ausgangsbuffer speisen.
Die Ausgangsstufen werden beim Akurate DS nur mit +-9V versorgt. Das ist ein bisschen wenig nach meiner Erfahrung. Vor allem aber die Ausgangsbuffer sollten mit mindestens +-12V versorgt werden. Und da steckt das Problem: Das originale Netzteil liefert zu wenig Spannung. Im Standby sind das zwar -19V und +16V, die aus dem Netzteil kommen (war schon ein Dynamik oder wie das neuere heißt). Die brechen aber auf -13,8 und +10,6V zusammen, wenn der Akurate eingeschaltet wird. Das reicht bei der positiven Versorgungshälfte gerade so, damit der Low-Drop-Regler (LM2941) mit der verbleibenden Differenz von 1,6V noch arbeiten kann. Das Netzteil ist also extrem "weich" konzipiert. Wenn ich da noch 6x 15mA für die sechs Buffer, 20mA für die Clocks und 10mA für einen Doppel-OP, zusammen also 120mA abzweige, bricht die Spannnung des für meinen Geschmack viel zu mager konzipierten Netzteils völlig zusammen.
Da muss ich also noch ein bisschen nachdenken drüber, ob man mit vertretbarem Aufwand hier überhaupt zum Ziel kommt.
Viele Grüße
Gert