UltraCap™ LPS-1 100% isolated, linear power supply

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alsterfan
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UltraCap™ LPS-1 100% isolated, linear power supply

Beitrag von alsterfan »

Uptone Audio hat ein neues lineares Netzteil entwickelt, das Kriechströme in der Gerätekette unterbinden soll. Die im Vorfeld von John Swenson (und Alex Crespi) entwickelten Überlegungen führten zum LPS-1, das kurz vor der Serienreife steht. Die Hörtests, die JS durchführte, scheinen zu belegen, dass der Eliminierung der leakage currents eine größere Bedeutung zukommt, als der Hochfrequenzeinstrahlung.
Ich finde interessant, was er an seiner Kette herausgehört hat:
„..When I run the system without the LPS-1 and use the MeanWell it is MUCH worse than with the JS-2 on its own, putting the LPS-1 in the system was significantly better than the JS-2 without the LPS-1. With the MeanWell feeding the LPS-1 the sound was only slightly worse than with the JS-2 feeding the LPS-1, still quite a bit better than the JS-2 on its own and WAY WAY better than the MeanWell on its own. I think that is a pretty good showing…“ #376
Das würde bedeuten, dass einiges an Geld gespart werden kann, indem ein kostengünstiges Schaltnetzteil (z.B. von MeanWell) mit dem LPS-1 kombiniert wird.
Mehr Details können hier erlesen werden:
http://www.computeraudiophile.com/f27-u ... 1-a-28609/

Gruß,
Uwe
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Uwe,
das erinnert mich an das Trichord NC- Netzteil http://www.trichordresearch.co.uk/never-connected-psu/, NC steht für never connected, was bedeutet, dass der Strom zwischen den Elkos für die Zeitspanne unterbrochen wird, während die Brückengleichrichter durchschalten und laden. Es ergibt sich eine Art Eimerkette. Entweder wird der erste Siebelko aus dem Netz gefüllt oder die Ladung wird an nachfolgende Elkos weitergegeben. Dieses Netzteilkonzept gibt es schon seit vor 2004, hier ein Bericht. Ein Hörvergleich bei CD-Playern von Astintrew, HiFi-Critic lobte 2013 die Klangsteigerung eines solches Konzept.

Die mir bekannten Supercap Kondensatoren haben leider nur 2,5V / 2,7V, was bedingt, dass man eine hinreichende Menge in Serie schalten muss, um auf übliche Spannungen zu kommen. Für 16V also mindestens 6 Stück, was den niedrigen Innenwiderstand zum 6-fachen aufaddiert und die nutzbare Kapazität sechstelt. 6 Stück 20F ergeben dann immerhin noch 3,3F, vom einzelnen Wert mit 20 mOhm kommt man nun auf 120 mOhm, etwa dem 3-fachen Wert eines ordentlichen 10000 uF Elkos. Schaltet man 6 konventionelle Elkos parallel, käme man auf 60000uF, also auf 1/50 der Kapazität der Supercaps, unterbietet jedoch den Innenwiderstand der Supercaps um das 20-fache. Mich würde der Verlauf des Innenwiderstand über die Frequenz interessieren, auch die Mikrofonie, und schließlich die innere Erwärmung bei Ladung/Entladung, denn die abstrahlende Oberfläche ist bei den Supercaps nur klein. In Datenblättern zu Netzteilelkos findet man deshalb auch eine Angabe über den maximalen Wechselstromanteil. Ich habe schon bei Elkos erlebt, dass die internen Kontaktfahnen weggebrannt sind. Wenn man bei Supercaps die erste Aufladung vornimmt, wird man auf Strombegrenzug nicht verzichten können, es wird auch eine gewisse Zeit brauchen, bis die große Kapazität aufgeladen ist, vermutlich im Bereich weniger Sekunden, eventuell zweistellig.
Ich bin auf die weitere Entwicklung gespannt, vor allem auf die klangliche Bewertung des LPS-1.
Grüße Hans-Martin
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alsterfan
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Beitrag von alsterfan »

Hans-Martin hat geschrieben:Die mir bekannten Supercap Kondensatoren haben leider nur 2,5V / 2,7V, was bedingt, dass man eine hinreichende Menge in Serie schalten muss, um auf übliche Spannungen zu kommen...
Hallo Hans-Martin,
vielen Dank für Deine Ausführungen, die mir einmal mehr gezeigt haben, dass ich im Physikunterricht hätte mehr aufpassen müssen.
Für Deine Fragen wäre John Swenson sicher ein kompetenter Ansprechpartner.

Viele Grüße,
Uwe
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L_Hörer
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Beitrag von L_Hörer »

Hallo Uwe,
alsterfan hat geschrieben:Uptone Audio hat ein neues lineares Netzteil entwickelt, das Kriechströme in der Gerätekette unterbinden soll. Die im Vorfeld von John Swenson (und Alex Crespi) entwickelten Überlegungen führten zum LPS-1, das kurz vor der Serienreife steht.
Hans-Martin hat geschrieben: NC steht für never connected, was bedeutet, dass der Strom zwischen den Elkos für die Zeitspanne unterbrochen wird, während die Brückengleichrichter durchschalten und laden.
Für den Fall, dass Du es testen willst:
Eine einfache Schaltung, die das leistet, findest Du hier, mit nachgeschaltetem Capacitance Multiplyer. Ebenfalls positive Berichte über die hier "Charge-transfer Circuit" genannte Schaltung.

Gruß Heinz
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nikander
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Beitrag von nikander »

ist das Ding auch am AFI-USB als Ersatz für Ralfs Standardnetzteil zu erwägen?

Schöne Grüße,

Christian
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dietert
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Beitrag von dietert »

Hallo miteinander,

wer es wirklich mit passiven Bauteilen machen will: Niedrigere Innenwiderstände findet man bei größeren Goldcaps. Handelsüblich sind welche bis 3000F. Die werden als Puffer in Elektrofahrzeugen eingesetzt Produktbezeichnung "Boostcap". Habe neulich solche hier bestellt:

ebay-Suche: "500F Super Capacitor Protection"
http://www.ebay.de/sch/i.html?_odkw=2.7 ... n&_sacat=0

Die haben schon den aktiven Spannungsteiler. Nur beim Laden muss man ein bischen aufpassen, es ähnelt halt eher einem Akku als einem Elko. Selbstentladung bei Zimmertemperatur ist etwa 10 % in 4 Wochen. Vielleicht kann man damit sogar Audiogeräte bauen, die die Caps in den Nutzungspausen laden und während der Nutzung dauerhaft vom Netz trennen.

Grüße,
Dieter T.
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