Ultra Low Noise Netzteil 2x1,5A, LT3045 Platinen

Stammheim
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Beitrag von Stammheim »

Hallo zusammen,

an mir liegt es nicht (dass es so ruhig ist) ;)
Allerdings klappt's mit der Kommunikation per PN am besten, dank der eMail-Benachrichtigung...
Trafo... generell am liebsten "großzügig" dimensioniert, natürlich von der zu versorgenen Schaltung abhängig.

Gibt es denn hier schon fertig aufgebaute und im Einsatz getestete HPULN-Netzteile?

Grüße

Stammheim
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

durch meine jüngst umfangreichen Klangtests mit Trafos und Reglern möchte ich folgende Tips hinzufügen.

- Die Boards sind 3A belastbar. Bei 5V gewünschter Ausgangsspannung wäre der kleinste denkbare Trafo also
230/6V 20VA.Da die angebotenen Regler zu den Low Drop zählen, sollte eine +1V Trafospannung gegenüber der gewünschten Ausgangsspannung reichen. Je höher die Trafospannung, umso mehr Wärme, umso weniger Belastbarkeit.
Das nun folgende ist subjektiv aus Klangtests entstanden, ohne Anspruch auf technische Diskussionen:
Ich würde klanglich immer den größtmöglichen Trafo verwenden, der noch in das geplante Gehäuse passt, also auch meinetwegen 150VA. R-Core mit Schirmwicklung empfiehlt sich unbedingt, da diese Wicklung klanglich mehr Ruhe in die Musik bringt. Durch den Klangcharakter des LT3045 würde ich aber vielleicht sogar zu einem Ringkern mit Schirmwicklung tendieren, auch wenn dieser technisch betrachtet dem R-Core unterliegt. Für die Vollcracks, denen das beste grade gut genug ist, empfehle ich dann diesen, man kann jede Wunschspannung bei der Bestellung angeben:
https://www.ebay.com/itm/50VA-Simon-Tun ... 2696938213
Den besten Kompromiss im Preis macht meiner Meinung nach ein 30VA Ringkern mit Schirmwicklung bis 9V, oder 50VA bis 15V. Ein gleichstarker R-Core wäre klanglich hörbar softiger, seidiger, mit leichten Schwächen in der Dynamik. Wohl bemerkt, in dieser Konstellation.

Man kommt selbst damit dann ganz grob auf den halben Preis eines vergleichbaren Kaufnetzteils. Mit dem Charme, sich selbst etwas geschaffen zu haben. Und dem Hinkefuss, das man es auf eigene Gefahr betreibt. Das gern verwendete Zerozone kann jedenfalls nicht mehr mithalten, da bin ich mir sicher. Es liegt aber auch preislich deutlich darunter, was es immer noch als "Best-Buy" auszeichnet. Der eigene Anspruch, und die geplante Verwendung sollte entscheiden, wieviel man bereit ist, auszugeben.
Die aufgetauchte Frage, ob denn ein LT3042 besser klingt, kann ich verneinen. Ich würde sogar den LT3045 bevorzugen.

Gruss
Stephan
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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

Ähm.. Vorteil der Schirmwicklung spielt man nur aus wenn diese an Erde hängt, ansonsten nutzlos, richtig?
Sprich nach einem Trenntrafo kann man auch drauf verzichten?
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hornguru hat geschrieben:Ähm.. Vorteil der Schirmwicklung spielt man nur aus wenn diese an Erde hängt, ansonsten nutzlos, richtig?
Sprich nach einem Trenntrafo kann man auch drauf verzichten?
Hallo Josh
Das kann ich dir leider nicht sicher beantworten. Trennt der Trenntrafo auch galvanisch die Erde ?

Was ich aber sagen kann, das die Schirmwicklung bei "normalem" Stromnetz deutlich das sekundäre Potential Phase-Erde herabsetzt. Bei einem 30VA messe ich Phase-Erde mit abgelegtem Schirm bei richtiger Polung ca 10V (bei falscher Polung 30V), mit Schirm dagegen nur noch 1V (10V verpolt). Ein Bekannter hier aus dem Forum hat dies mit Messungen der Ausgleichsströme ebenfalls bestätigt.
Du könntest es also per Messung herausfinden.

Gruss
Stephan
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo,

da ich zur Zeit keine andere Spielwiese habe, habe ich mich mal mit Transformatoren beschäftigt. Bei mir stünde die Versorgung meiner Mini-Streamer an, also 5 V, dafür habe ich folgende gefunden:

https://www.ebay.com/itm/50VA-R-core-Tr ... SwiylXBPil

https://www.ebay.com/itm/100VA-R-core-T ... _PBCaeNrBw

https://www.ebay.com/itm/1pc-30VA-30W-1 ... AOSwFGNWRB~~

https://www.ebay.com/itm/115V-230V-56VA ... 2266392356

http://vi.vipr.ebaydesc.com/ws/eBayISAP ... cureDesc=0

Ob einer davon eine Schirmwicklung hat, ist für mich als Laien nicht erkenntlich.

Wie wäre es eigentlich mit einem EI Transformator? Ayre Acoustics setzt die ein, weil die angeblich RFI aus dem Netz besser aus dem Gerät raus halten als ein Ringkerntrafo. Anhand der Bilder vom Innenleben von Schiit DAC scheinen die auch EI Trafos zu verbauen:

https://www.ebay.com/itm/30W-EI-Ferrite ... lpVoddAUIw

Mehr als 3 A zieht eh keiner meiner Ministreamer

Selbst zusammenbauen würde ich das Netzteil allerdings nicht, da müsste ich den Fachmann meines Vertrauens mit beauftragen.

Transformierte Grüße

Uwe
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Uwe,
zumindest bei diesem Trafo sieht man einen gelb/gründne Draht, der auf Schutzerde hindeutet. Ob das eine Schutzwicklung ist, oder der Trafokern geerdet ist (was ich eher nicht annehme), bleibt offen, aus der Beschreibung geht das nicht hervor.
Eine Wundertüte, die man da aufmacht...
Wie wäre es eigentlich mit einem EI Transformator?
Für Digitalgeräte immer eine ordentliche Lösung, dein Link führt zu einem Trafo mit schutzisolierter Primärwicklung. Viel besser als ordentlich ist das aber nicht. Immerhin: RKTs sind bezüglich Störeinkopplung meist (um nicht zu sagen, ohne Schirmwicklung ausnahmslos) erheblich schlechter.
Letztlich bleibt dir nur, die Verkäufer (und nicht uns) konkret nach "Shield winding" zu fragen.
Das Bild könnte täuschen, ob auch das geliefert wird, was das Bild zeigt, bleibt offen.
Ich finde den aufgerufenen Preis für den EI-Trafo nicht gerade günstig, aber das ist ein anderes Thema.
Grüße Hans-Martin
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Stammheim
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Beitrag von Stammheim »

Hallo Stephan,

vielen Dank für deinen Bericht mit dem LT3045-Board! Schön, dass du ähnliche Erfahrungen machst… und ebenfalls, dass diese nun auch für andere lesbar sind ;)

Dass sich der LT als Regler parallel betreiben lässt, macht ihn aus meiner Sicht in vielen Belangen aktuell unschlagbar.

Hast du die in der BOM / HowTo vorgeschlagene Konfiguration benutzt? Kannst du noch was zu den Geräten / Schaltungen sagen, die du damit versorgt hast?

Grüße

Stammheim
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dietert
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Beitrag von dietert »

Hallo miteinander,

das ist eben der Vorteil eines Zweikammertrafos, dass man die beiden Kammern meistens sieht.

Mit der Schirmwicklung ist das eher Vertrauenssache. Habe kürzlich über ebay ein Pärchen 450VA Ringkerntrafos mit Schirmwicklung aus einer Audio-GD Endstufe bekommen. Die Messungen daran zeigten dann, dass die Schirmwicklungen keine 100 % Bedeckung haben, sondern vielleicht 75 %. Die verbliebene Koppelkapazität ist vergleichbar mit der eines großen Zweikammertrafos.
Und dann braucht man für die Schirmwicklung ja auch noch eine saubere Erdung, die nicht von einem Schaltnetzteil in der Nähe (z.B. PC) oder von einer Photovoltaikanlage mit HF-Störungen beaufschlagt wird.

Grüße,
Dieter T.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
ich habe mir mal einen fetten RKT für einen Endverstärker wickeln lassen, mit 2 Schirmwicklungen zwischen Primär- und Sekundärwicklung. Erst wenn beide geerdet waren, wurde die Trennung richtig gut, aber nicht perfekt im Sinne von 100% bzw Störungs-Null. Mit einer Wicklung geerdet maß ich auf Signalmasse noch 15V~, mit beiden geerdet 0,7V~

Eine Folie schließt sich aus, ihre Isolation könnte durchscheuern, mit absehbaren Folgen einer Kurzschlusswicklung...
Grüße Hans-Martin
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo,

Hans-Martin, Danke für die sachdienlichen Hinweise.

Jetzt läuft mir hier ein neuer Begriff auf: Zweikammertrafo

Das sagt mir erstmal nicht viel. Ein EI ist ein Zweikammertrafo vermute ich mal. Ist ein R-Core auch ein Zweikammertrafo? Ich vermute ja. Was sagen die Fachleute?

Der Preis des von mir verlinkten EI beinhaltet den Transport, erklärt vielleicht, warum er hoch erscheint.

Etwas off topic bewegt mich die Frage, bei meinen Mini Streamern handelt es sich um SBC. Muss ich davon ausgehen, dass da lokal aus den 5 V am Eingang noch andere Spannungen erzeugt werden? Da die dazu auf den SBC verwendeten Regulatoren wahrscheinlich keine exzellente Qualität haben, nutzten die sauberen 5 V am Eingang gar nicht viel. Gibt es dazu auch Meinungen?

Zwei der von mir verlinkten R-Cores tragen die Aufschrift Zerozone, man könnte vermuten, dass es sich um Trafos handelt, die auch in Zerozone Netzteile verbaut werden. Da die ja im Forum verbreitet sind, könnte eventuell in Forist nachschauen, ob die eine Schirmwicklung besitzen.
Bezüglich N achfragen bei chinesischen Lieferanten, scheint mir Winfrieds Erfahrung nicht dazu angetan zu sein, große Hoffnung zu hegen, dass man sich auf eine solche Aussage verlassen kann. Hinzu kommt noch, dass ich kaum aus Deutsch ausdrücken kann, was ich will. Das macht das Ganze auf Englisch nicht einfacher, zumal die nächste Frage ist, kann/will mich der Chinese verstehen.

Gruß

Uwe
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Uwe,
EI Kern beschreibt die Form der aneinandergesetzten Bleche, am Ende wird eine 8 daraus.
Ob auf dem Mittelsteg eine Spule neben der anderen in separaten Kammern oder beide einfach übereinander (koaxial) gewickelt sind, macht den Unterschied in der Entkopplung. Die schutzisolierte Version mit der Kunststoffummantelung ist sicher und hat eine geringere kapazitive Kopplung (beim Ausphasen).
Beim Ringkern wird immer eine Wicklung über die andere gelegt, da bleibt keine Alternative, ebenso beim R-Core.
Schutzwicklungen sind deshalb bei beiden letztgenannten wünschenswert, werden auch gelegentlich angeboten, bei EI-Kern Trafos ist das unüblich.
Grüße Hans-Martin

P.S.:Ich würde aus dem Aufdruck Zerozone auf dem Trafo keine Rückschlüsse ziehen, die Chinesen haben eine Plagiatskultur, wo die Nachahmung als Ausdruck der Verehrung des Originals verstanden wird.
Und wenn man in Europa was verkaufen will, muss man das CE-Zeichen und ein Label vom TÜV Rheinland aufdrucken, auch wenn der TÜV das Produkt nie zu Gesicht bekommen hat.
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dietert
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Beitrag von dietert »

Hallo Uwe,

suche bei ebay nach "myrra 44380" liefert einen hochwertigen vergossenen Zweikammertrafo, in der Beschreibung steht "Two compartments bobbins". Das bedeutet, dass Primär- und Sekundärwicklung nicht auf einen gemeinsamen Spulenkörper übereinandergewickelt werden, sondern auf zwei getrennte Spulenkörper (nebeneinander). So ein kleiner Trafo hat dann nur etwa 50 pF Koppelkapazität zwischen Primär- und Sekundärwicklung. Printtrafos derselben Qualität gibt es auch mit anderen Marken, z.B. Block, Hahn usw, suche z.B. nach "block 30VA". Die haben teilweise EI Kerne (2 Spulenkörper), oder auch UI (vier Spulenkörper).

Ein anderes Beispiel, wo man die zwei Kammern sieht, wäre z.B. ebay "Transformator Trafo pri. 220 V sek. 9 V 18 V".

Grüße,
Dieter T.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Ulli,
als erstes muss man mMn sich entscheiden, soll der Trafo koppeln oder entkoppeln?
Wenn man den Trafo auch als quasi Netzfilter einsetzen möchte, um den ganzen unerwünschten Dreck im Lichtnetz von der Digitalelektronik fernzuhalten, würde ich nicht auf minimalen Ri setzen.
Grüße Hans-Martin
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Stammheim
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Beitrag von Stammheim »

Hallo zusammen,

ich finde das Thema "Trafos" sehr interessant, sollte dafür nicht ein eigener Thread erstellt werden?
Vielleicht gäbe es mehr Interessenten, mittelfristig Messungen und Erfahrungsberichte, von denen auch andere profitieren können?

Grüße

Stammheim
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo,

die Trafo Diskussion kann gerne woanders hin geschoben werden.

Dank an Hans-Martin und Dieter für Eure Erläuterungen, jetzt sehe ich klarer. Außerdem habe ich sogar eine. Bezugsquelle für einen EI Trafo gefunden. Unter den mir vorgegeben Randbedingungen reicht das zur Entscheidungsfindung.

Gruß

Uwe
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