Audio Optimum NOS-DAC

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music is my escape
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Audio Optimum NOS-DAC

Beitrag von music is my escape »

Hallo an alle,

in einem Thread im OE-Forum wurde die Tage ein recht interessant wirkender NOS-DAC vorgestellt...

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http://www.audio-optimum.com/#!nos-dac/

Aus irgendeinem Grund hab ich das Gefühl, dass es sich hierbei durchaus um eine kleine Sensation handeln könnte...

Viele Grüße,
Thomas


Originalthread im OE: http://www.open-end-music.de/vb3/showthread.php?t=7395
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freezebox
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Beitrag von freezebox »

Hallo Thomas,

Der Bericht über den NOS DAC liest sich wie ein "Fortepianus-Krimi" ! :lol:

Mich würde mal interessieren, was die eingefleischten Elektroniker hier dazu sagen, für mich klingt es so, als wüsste der Mensch genau, was er da tut ... Und vielleicht sind ja ein paar nützliche Tips zur I/V Wandlung für andere Tunings dabei ...

Beste Grüße,
Jörn
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

freezebox hat geschrieben:für mich klingt es so, als wüsste der Mensch genau, was er da tut ...
Das mag mit großer Wahrscheinlichkeit stimmen, aber die Art wie er ganz allgemein auftritt fand ich (und nicht nur ich) extrem abstoßend ...
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freezebox
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Beitrag von freezebox »

Hallo KSTR,

sollte man deswegen seine technischen Ansätze verschmähen, weil sich der eine oder andere oversampling Fan auf den Schlips getreten fühlt? Was wenn er Recht hat?

Mir geht es hier nicht um Polemik, sondern um den sachlichen Inhalt. Dass er mit seiner Beschreibung natürlich auch Kunden gewinnen will, darf man ihm nicht übel nehmen, und ist für mich auch kein Grund nicht zu hinterfragen, was dahinter steckt. Immerhin legt er seine Technik offen, und versucht nicht durch ominöse pseudo erklärungen (soweit ich das beurteilen kann) Kaufinteresse zu wecken - ist mir ehrlich gesagt lieber so ... bei dem Ton hör ich dann einfach weg ...

Grüße,
Jörn
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

Evtl. hast du den Thread nicht ganz gelesen, sonst verstündest du meine Meinung besser. Zudem ging es schon längst nicht mehr nur um den DAC, und da wurde es erst richtig problematisch. Wir sollten das aber nicht hier diskutieren ... und ich werde mich auch dort nicht mehr äussern.
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Buschel
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Beitrag von Buschel »

Naja, in dem von KSTR referenzierten Thread wurde dieser Wandler bzw. der Ansatz sehr kontrovers diskutiert. Es werden falsche Zusammenhänge hergestellt (Berechnung des Jitters), Postulate aufgestellt (pre-ringing vermindert die Klangqualität, Phasenverschiebung aber nicht), irreführende Vergleiche dargestellt ("Treppenkurve" ohne die nachfolgenden Besselfilter wird mit seinem analogen Filter verglichen). Außerdem wird vollkommen augeblendet, dass es durchaus unterschiedliche Oversamplingfilter gibt, die ebenfalls ohne pre-ringing arbeiten. Angesprochen wird auch nicht, dass das vorgestellte Konzept hochfrequente Aliasingkomponenten (= Störungen) schwächer unterdrückt und daher nichtlineare Verzerrungen nach dem Wandler (Verstärker, Lautsprecher) zu mehr Problemen führen können.
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Werte Diskutanten,

auch wenn es schwer fällt, bitte hier keinen forumsübergreifenden "Crosstalk" starten, zumal die Diskutanten aus dem OEF hier nicht mitreden können. Wenn, dann bitte am Ort des Geschehens mitmachen - oder eigene Erfahrungen/Informationen zum Thema "Audio Optimum NOS-DAC" beisteuern.

Viele Grüße
Rudolf
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Buschel
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Beitrag von Buschel »

Hallo Rudolf,

meine Aussagen beziehen sich auf die oben verlinkte Produktbeschreibung und weniger auf andere Foren/Threads. Von daher sollte das kein Crosstalk und gut nachvollziehbar sein.

Viele Grüße,
Andree
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

freezebox hat geschrieben:...für mich klingt es so, als wüsste der Mensch genau, was er da tut ...
Hallo Jörn,

Der selbe Eindruck entsteht auch auf mich; das, was ich von seinen Beschreibungen nachvollziehen kann, klingt komplett einleuchtend und liefert zudem quasi im Vorbeigehen die Erklärung für so manches auch hier im Forum diskutierte Phänomen und liegt nach meinem Dafürhalten meilenweit über dem üblichen Hersteller-/ Entwickler-BlaBla.

Äußerst sympathisch finde ich, neben dem in meinen Augen vollkommen sachbezogenen Auftreten des Entwicklers, seinen extrem minimalistischen Ansatz... Daran, ersteinmal die Grundfunktion fehlerfrei zu implementieren, kann ich nix Schlechtes finden. :D

Ein heute verfasster Post, welchen ich hier einmal auszugsweise zitieren möchte, verdeutlicht das eventuell:
Sincos hat geschrieben:
Der Audio-Optimum NOS-DAC ist streng puristisch aufgebaut, d. h. jeder Schaltungsteil nach dem jeweiligen schaltungstechnischen Ideal und mit den absolut besten heute auf dem Weltmarkt erhältlichen Komponenten. Um auch die Signalwege so kurz wie möglich zu halten, wurde auf jeglichen "Schnickschnack" verzichtet, anderenfalls wäre ein in Bezug auf die Klangqualität noch sehr günstiger Preis von 2490€ nicht zu realisieren. Es stehen also nur 3 Cinchbuchsen (Lout - SPDIFin - Rout), eine Stromversorgungsbuchse und der EIN-AUS-Schalter zur Verfügung, sonst nichts. Es kann auch nur das originale CD-Format 44,1kHz/16Bit gewandelt werden, aber dafür erstmals fehlerfrei.

Im Audio-Optimum NOS-DAC wurde ganz bewusst auf ein Reclocking verzichtet, denn das macht man entweder mit Zwischenspeicherung der Daten und dann mit enormem schaltungstechnischen Aufwand, oder man lässt es besser ganz. Die übliche "0815"-Methode mit Standard-PLL-Regelschleife verschlechtert den Klang. Entscheidend ist, dass das SPDIF-Signal richtig übertragen, korrekt empfangen und professionell aufgesteilt wird; dann entsteht der Jitter gar nicht erst.

Auszug aus: http://www.audio-optimum.com/#%21nos-dac/

Empfang des SPDIF-Signals

Der "Digitalausgang" eines CD-Spielers, das Sony Philips Digital Interface, liefert alle auf der CD gespeicherten Nullen und Einsen (für beide Stereokanäle abwechselnd hintereinander) als modulierte Rechtecksignale mit einer Datenrate von 2,8224MB/s. Dieses Signal kann "irgendwie" übertragen und dann der Versuch gestartet werden, es zu regenerieren, oder es wird sauber übertragen und insbesondere richtig empfangen. Alle Regenerationsversuche mit PLL-(Phase Locked Loop) Regelschleifen ohne Zwischenspeicherung der Daten können den durch eine schlechte Übertragung und/oder einen miserablen Empfang erzeugten Frequenzjitter nicht vollständig beseitigen und die PLL selbst erzeugt zusätzlichen Jitter bei tieferen Frequenzen. Mit Zwischenspeicherung der Daten gelingt die Regeneration, aber nur mit einer gewissen Verzögerung und großem schaltungstechnischem Aufwand. Bei sauberer Übertragung und korrektem Empfang ist eine zusätzliche Regeration überflüssig! Zunächst einmal ist ein NOS-DAC, wie weiter oben bereits erklärt, vier- bis achtmal unempfindlicher gegenüber Frequenzjitter als ein externer DAC mit Obersampling-Unfug. Werden ein hochwertiges 75Ω-Kabel (ist im Lieferumfang enthalten) und die richtige Empfangsschaltung verwendet, ist das Signal ausreichend regeneriert. Dazu muss man wissen, wie der Jitter bei der üblichen "0815"-Übertragung entsteht. Bei schlechten Kabeln deutlich und auch noch bei guten Kabeln auf einem Oszillograph sichtbar, werden die Anstiegs- und Abfallflanken der Rechtecksignale auf dem Übertragungsweg mehr oder weniger abgeflacht. Die Empfängerschaltung muss die Signalflanken wieder aufsteilen. Entscheidend ist nun, dass die Aufsteilung immer an der richtigen Stelle erfolgt, und zwar exakt im Nulldurchgang der Flanken bzw. genau in der Mitte der absoluten Amplitude des gleichspannungsfreien Rechtecksignals. Dann ist das Signal sauber regeneriert.

Frequenzjitter entsteht, wenn – wie üblich – das SPDIF-Signal direkt auf den Eingang eines heute üblichen SPDIF-I2S-Decoders (mit I2S wird der DA-Wandler angesteuert) gelegt wird, der neben anderem überflüssigem Schnickschnack (Digitalfilter, etc.) auch gleich eine PLL integriert hat, um vorgeblich ausbügeln zu können, was er selbst verursacht. Im Datenblatt des CS8416, der auch im Audio-Optimum NOS-DAC verwendet wird, ist eine für HCMOS-Gatter übliche Eingangs-Hysterese von 0,15V (Min) bis 1,0V (Max) angegeben. Ohne auf Details einzugehen, bedeutet dies, dass die Eingangsschaltung "nach Lust und Laune" die Signalflanken an einer beliebigen Stelle aufsteilt, aber garantiert nicht im Nulldurchgang. Wird im Nulldurchgang geschaltet, ist es bis zu einem gewissen Grad egal, wie stark die Signalflanke abgeflacht ist, weil der Nulldurchgang auch der Punkt ist, um den sich die Flankenabflachung gedreht hat. Wird aber nicht im Nulldurchgang geschaltet, wird die abgeflachte Signalflanke bei der Aufsteilung verschoben, und zwar umso mehr, je weiter der Umschaltpunkt vom Nulldurchgang in positiver oder negativer Richtung entfernt und je stärker die Signalflanke abgeflacht ist. Genau das ist der Frequenzjitter.

Es ist der absolute Hohn, wenn sowohl die Hersteller der SPDIF-I2S-Decoder (die nur noch den überflüssigen Schnickschnack ihrer "tollen" ICs im Auge haben und die Grundfunktionen vernachlässigen) als auch die Gerätehersteller, die die "tollen" ICs verbauen und den Schnickschnack anwenden, über die "schlechte Qualität" des Sony Philips Digital Interface schwadronieren und selber nicht in der Lage sind, das SPDIF-Signal richtig zu empfangen.

Warum wird der CS8416 verwendet? Weil alle anderen verfügbaren SPDIF-I2S-Decoder auch überflüssigen Schnickschnack integriert haben und ähnlich miserable Signaleingänge aufweisen. Beim CS8416 lässt sich der Schnickschnack wenigstens von außen abstellen und die Qualität des Signaleingangs spielt keine Rolle mehr, wenn dieser ein bereits zuvor richtig aufgesteiltes SPDIF-Signal erhält. Im Audio-Optimum NOS-DAC übernimmt diese Aufgabe der beste professionelle Aufsteiler, der ultraschnelle Komparator LT1719 mit einer minimalen internen Hysterese von 3,5mV, die in der Mitte des SPDIF-Signals, das eine Signalamplitude von ±500mV aufweist, zentriert ist. (Ein Präzisionskomparator ohne interne Hysterese wie der LT1713, der als Pulsbreitenmodulator in den SINCOS® TWM-Endstufen eingesetzt wird, wäre hier nicht geeignet; ganz ohne Hysterese geht es nicht, weil sonst instabile Zustände entstehen können.) Der Frequenzjitter ist jetzt mindestens um den Faktor 40 kleiner, als wenn das SPDIF-Signal direkt auf den Eingang des CS8416 gelegt würde, und damit praktisch nicht mehr vorhanden. Die "tolle" PLL-Regelschleife des CS8416 kann den vom eigenen Signaleingang erzeugten Frequenzjitter längst nicht um diesen Faktor reduzieren – ganz abgesehen davon, dass die PLL prinzipbedingt aus einem Teil des unterdrückten HF-Jitters eigenen NF-Jitter generiert.

Der LT1719 ist zugleich ein professioneller Level-Shifter für Digitalsignale mit separaten Betriebsspannungsanschlüssen für die symmetrische Eingangsstufe und für die Rail-to-Rail-Ausgangsstufe. Die Eingangsstufe wird mit symmetrischen ±5V um Analogmasse und die Ausgangsstufe mit +3,3V (zugleich die Betriebsspannung des CS8416) über Digitalmasse betrieben. Diese liegt an der negativen Betriebsspannung des TDA1543 und somit um -2,8V unter Analogmasse. Auf dem doppelseitigen UltiBoard-Layout befinden sich oben alle Bauteile und die verbindenden Leiterbahnen und unten die geschlossenen Masseflächen. Die Digitalmassefläche unter dem TDA1543, dem CS8416 und der Hälfte des LT1719 bildet eine Insel innerhalb der umlaufenden Analogmassefläche unter allen anderen Bauteilen. Der Signaleingang des Digitalteils (CS8416_IN) liegt über 10nF (NP0 Keramik) am R-R-OUT des LT1719; die Signalausgänge des Digitalteils sind die beiden Stromsenken des TDA1543, direkt verbunden mit LT1807_E-, dessen E+ direkt an Analogmasse liegt, die nach außen hin (LOUT / SPDIF_IN / ROUT) das Nullpotential bildet. Soweit die Beschreibung des Signalweges.

Alle Bauteile sind mit maximaler Packungsdichte optimal platziert und die signalführenden Leiterbahnen nur wenige Millimeter lang. Alle Betriebsspannungen sind über dämpfende Ferritperlen gegenseitig entkoppelt und alle aktiven Bauteile werden mit hochkapazitiven X5R-Keramik-Vielschichtkondensatoren einzeln gepuffert (LT1719: 2x22μF+22μF, CS8416: 3x22μF, TDA1543: 4x47μF+2x100μF, LT1807: 2x22μF, LTC6240HV: 2 x22μF).
Die ersten (nicht gerade unerfahrenen und auch nicht arm an teilweise sündteuren Vergleichsgeräten) Rezensenten sind auf jeden Fall beeindruckt ...

Ich bin gespannt, was sich daraus noch entwickelt!

Viele Grüße,
Thomas
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