Passive Vorverstärker für Aktivlautsprecher

Franz
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Beitrag von Franz »

Wenn man ein bißchen sich umschaut, könnte man auch noch ältere Modelle ergattern, die auch heute noch als sehr gut gelten dürfen. Da hatte Backes & Müller mal einen richtig wertigen Vorverstärker gebaut:

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Das Ding ist heute noch erstklassig. Oder eine Burmester 808 MK III:

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Oder eine Tessendorf 1:

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Mit solchen Vorverstärkern ist man klanglich schon recht weit oben angesiedelt und als Gebrauchtgerät noch erschwinglich, wenn man es denn findet.

Gruß
Franz
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gregor
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Beitrag von gregor »

Bernd Peter hat geschrieben: Deutet darauf hin, daß separate Vorstufen das Krönchen bleiben.
Hallo Bernd Peter,

da will ich Dir ausdrücklich zustimmen. Man sollte die Frage nicht im luftleeren Raum diskutieren. Gerade wenn nur eine Quelle gehört wird oder alle Quellen digitaler Natur sind, kann man häufig auf eine Vorstufe verzichten.

Viele DACs können tatsächlich direkt an die aktiven LS angeschlossen werden, gerade im Profibereich/Homestudiobereich ist das auch üblich und daher sind diese Gerätschaften auch meist dazu geeignet. Dass man mit Tessendorf & Co. da noch einen draufsetzen kann, will ich gar nicht bestreiten, denn ich habe das selbst schon gehört.

NUR: wenn man den Faktor "bang for bucks" mal mit einbezieht, dann wird man mit einem gut gewählten DAC direkt an aktiven LS als Gesamtpaket sehr lange besser fahren, wenn man beachtet, das gesparte Geld stets in bessere LS stecken zu können.

In meiner Kette habe ich einen finanziell passenden Volumencontroller aussortiert - ohne klingt es besser; durch das Labornetzteil hat mein Fireface auch spürbar mehr Kraft, die LS anzutreiben; finanziell ergibt sich m. E. auch eine schöne "Symmetrie" zwischen eingesetzter Elektronik zu Aktiv-LS von 1:4; das kommt der alten Zauberformel für besten Klang für Sparfüchse schon wieder recht nahe.

Tessendorf usw. haben genau da ihren berechtigten Platz, wo der Rest der Kette kaum noch Verbesserungen zuläßt - da bin ich aber noch nicht.

Beste Grüße

gregor
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freiheit
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Beitrag von freiheit »

Hallo und danke für die Anregungen.

Es ist nicht so das ich sparen möchte in dem ich auf ein passives Teil setze.
Habe nur die erfahrung gemacht das jedes Netzteil mehr dem Klang nicht zuträglich war.
Und habe dann gedacht könnte mann so sparen. Und wenn das Ergebniss stimmt ist mir erst einmahl egal was drinn Steckt .Ob dann nun ein VV 4000,- oder ein passiver Lautstärke-Regler das selbe kostet kann mir ja eigentlich egal sein.
Ich sehe da nur Preis gegenwert Klang. Aber der muss halt stimmen.
Ich nehme natürlich auch etwas das für 1000,- das selbe lievert. :cheers: nur das gibt es meistens nicht :cry:
Den Weg über eine Digitale Lautstärke Regelung werde ich auch versuchen, und habe mir einen Lyngdorf DPA1 bestellt. Aber irgendwie ärgert es mich das ich mich erst liebevoll um mein Analoges Singnal kümmere um es dann du digitalisieren.

Danke für den Tipp mit der Firma SPL. Sehr interesante Produckte.

mfg Jan
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Rossi
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Beitrag von Rossi »

Franz hat geschrieben:Wenn man ein bißchen sich umschaut, könnte man auch noch ältere Modelle ergattern, die auch heute noch als sehr gut gelten dürfen. Da hatte Backes & Müller mal einen richtig wertigen Vorverstärker gebaut ...
Hallo Franz,

die B&M Vorstufe sieht toll aus und würde sich allein von der Optik auch heute noch recht gut machen im B&M-Programm. Hast Du darüber mehr Infos?

Gruß,
Stefan
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

die Vorverstärker sind m.E. heute noch bei Quellen ohne Lautstärkeregelung notwendig.

Aber sonst? Wer mit 24bit die Lautstärke digital steuert, hat einen wirklich ausreichenden Regelungsbereich ohne Verluste.

Daß im VV vielleicht eine bessere Vorstufe als im DAC sitzt, halte ich auch für kein schlagkräftiges Argument, da die Vorstufe des DAC ja immer arbeitet und damit die Qualität vorgibt.

Gruß

Bernd Peter
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Zeno Cosini
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Beitrag von Zeno Cosini »

Hallo Bernd Peter,

zumindest die MFA-Geräte haben in den Jahren 2006 ff. in der angelsächsischen Presse einige Auszeichnungen eingeheimst, was mich zu dem Schluss verleitet, dass das passive Konzept nicht unbedingt Murks ist. Allerdings stimmen mich solche Sätze, wie der von der Überlistung der Physik, doch misstrauisch.

Die MFA-Classic hatte wir 2008 im Rahmen eines Silbersand-Treffens an der damals neuen 701 gehört, und, so weit ich weiß, hat sie sich recht gut geschlagen. Diejenigen, die damals dabei waren, mögen mich korrigieren, wenn ich irre.

Axel
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Stefan,
Rosi hat geschrieben:Hast Du darüber mehr Infos?
Frag mal den Michael hier (BM Fan), der benutzt noch eine solche. Er wird dir sicherlich gerne mehr darüber sagen können. Die Bedienungsanleitung dazu habe ich noch gefunden: http://www.johannes-krings.com/Bedienun ... e%20II.pdf

Noch mehr Bilder gibt`s hier zu sehen: http://www.johannes-krings.com/bm%20phase%20ii.html

Und ein aktuelles Angebot ist hier: http://cgi.ebay.de/Backes-Muller-Vorver ... 41549f7201

Gruß
Franz
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Axel,

danke für das feedback.

Die Dinger sind ja eigentlich ziemlich einfach gestrickt, siehe

http://cgi.ebay.de/Valab-Stepped-Potent ... 3f029b615f

Ein Poti, Trafos, äh...

Xindak hat auch so ein Teil gebaut.

Gruß

Bernd Peter
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Die BM ist vom Design her absolute Spitzenklasse.

Da ist es schon fast wurscht, wie die klingt.
Und an den alten Würschten vom Michael ist es schonmal grad egal. :mrgreen:

Aber wieder zurück zum eigentlichen Thema:
Ihr wollt doch nicht tatsächlich stinknormale TRANSFORMATOREN zur Lautstärkeregelung einsetzen.
Ist der Thread mit den Übertragern bei AESUB an Euch vorbeigegangen?
Dabei handelt es sich zwar um digitale Signale, aber Frequenz-Spule-Eisen-Impedanz ist im Zusammenwirken auch bei analogen Signalen nicht monokausal und ich würde ein teuer erzeugtes Signal doch nicht durch so ein Steinzeitwerkzeug verhunzen wollen.

Gruß,
Kai
gregor
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Beitrag von gregor »

Hallo Ulli,

die UBox2X sieht ja noch mehr nach Studio-Bastelei aus als die Produkte von Kramer http://www.kramerelectronics.com/produc ... name=vs-4x, die vergleichsweise wohnzimmertauglich aussehen (und übrigens preiswerter sind). Wie sie klingen, weiß ich nicht, doch sie sind auf Bühne und im Studio ein Quasi-Standard.

Ich würde das Problem einfach mit einer kleinen Neutrik-Patchbay lösen, so lange an der Lautstärke nix zu regeln ist, kann damit auch fast nix verloren gehen. Fragenden Gästen würde ich das Teil dann als Konrad-Zuse-Gedächtnis-Umschalter vorstellen. Studiotechnik hat ihren ganz eigenen Charme.

@ Bernd Peter
Bernd Peter hat geschrieben:die Vorverstärker sind m.E. heute noch bei Quellen ohne Lautstärkeregelung notwendig.

Aber sonst? Wer mit 24bit die Lautstärke digital steuert, hat einen wirklich ausreichenden Regelungsbereich ohne Verluste.
Genau. Für alle, die hauptsächlich Digitalmaterial in 16 Bit wählen und einen DAC haben, der regeln kann und über eine vernünftige Ausgangsstufe verfügt, hat sich die Diskussion erledigt. Da sich die Wortbreite bei den DACs voraussichtlich fortschreitend erhöhen wird, bleibt bald auch Luft um 24 Bit noch ohne Verlust zu regeln. Der Aufwand für analoge Technik bleibt hingegen der gleiche wie bisher.

Beste Grüße

gregor
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Ulli,
besten Dank, für die wirklich profunde Antwort.

Selbst die Jungs, die diese fabulösen Teile herstellen, lassen auf ihrer HP die Hosen runter:
Tribute hat geschrieben:The AC resistance can be calculated and is frequency dependent. The Tribute volume control has an AC resistance of about 20k at 20Hz and 1Mohm at 1kHz.
http://www.tribute-audio.nl

Wie nicht anders zu erwarten, verändert sich die Ausgangsimpedanz frequenzabhängig und wirkt sich damit auch klanglich aus. Das mag natürlich anders sein, wenn man "die Physik überlistet" hat.

Glaube, Liebe, Hoffnung....

Gruß,
Kai
Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Kai,

so schlecht sind die Passivregler mit Übertrager sicherlich nicht.

Siehe

http://www.thel-audioworld.de/bauteile/ ... assivv.htm

ganz unten.

Gruß

Bernd Peter
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Bernd-Peter,

Thel verwendet Leitplastikpotis, deren Widerstand sich (wohl) nicht oder nur kaum frequenzabhängig verändert. Die zu berücksichtigenden Einschränkungen werden dort ja auch beschrieben, ohne das die Physik überlistet werden muß.

Bei Spulen,und nichts anderes sind diese induktiven Widerstände, ist es leider nicht so. Und genau das schreiben die Leute von Tribute ja auch.

Und wenn da noch ein Eisen- oder Ferritkern drin steckt (was eigentlich der Fall sein müßte, aber da will ich mich nicht aus dem Fenster lehnen...), dann wird das noch abenteuerlicher, weil die Anzahl der Faktoren, die sich gegenseitig beeinflussen, damit noch weiter steigt.

@ Ulli
Was für FAKTEN ignoriere ich denn? Das die Erde eine Scheibe ist?

Gruß,
Kai
Uwe_1
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Beitrag von Uwe_1 »

Die beste Lautstärkeregelung ist meines Wissens durch die Schaltung von möglichst hochwertigen Widerständen zu bewerkstelligen. So werden beispielsweise bei PASS die verschiedenen Widerstände über Microrelais geschaltet.
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Kai,

ich bin mir schon sicher, daß Passivregler - wenn gut gemacht - sich klanglich hinter aktiven Lösungen nicht verstecken müssen, ganz im Gegenteil. Bei Thel ist es übrigens im Spitzenmodell ein Stufen-Potentiometer, kein Leitplastikregler.

Leider haben nur wenige die Möglichkeit, solche Geräte auch wirklich vor Ort zu testen.

Gruß

Bernd Peter
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