Violectric DAC V800

gregor
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Violectric DAC V800

Beitrag von gregor »

Liebe Forengemeinde!

Als fleißiger Leser der Professional Audio habe ich den Test des Violectric V800 natürlich mit Spannung erwartet; Fazit: die Tester sehen den DAC besser als einen Lynx Aurora 8 (Liste € 2400) oder einen Weiss DAC2 (Liste € 2200). Der Violectric kostet Liste € 990.

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Zitat: "'Die Messwerte sind Weltklasse' können wir fett unterstreichen."

Ein Vergleich zu Weiss und Lynx schließt wie folgt: "Somit liefert der V800 das beste aus beiden Welten und ist vermutlich näher an der Realität als die beiden namhaften Mitbewerber".

Wer also einen Spitzen-DAC sucht, sollte sich den wohl mal anhören; der Test im Heft 12 der Professional Audio ist sehr lesenswert.

Dumm nur, dass ich diesen Test noch abwarten wollte, bevor ich das RME Fireface UC kaufe. Innerlich hatte ich mich schon zum Fireface durchgerungen, da dieses sehr gute Wandler mit Interface-Funktionalität verknüpft - nur: es kostet nahezu genau so viel wie der Violectric. Jetzt muß ich wohl beide Kandidaten gegenhören, nur wo?

Beste Grüße,

gregor
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gregor
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Beitrag von gregor »

Gerade habe ich bemerkt, dass die Produkte von Violectric hier im Forum wenig bekannt scheinen, jedenfalls wird nicht über sie gesprochen; da ich heimlicher Bewunderer der Konstanzer bin, möchte ich an dieser Stelle kurz ein paar wenige Sätze über die Firma schreiben.

Violectric ist eine relativ neue Marke von Lake People aus Konstanz. Diese Firma ist im Pro-Segment tätig und hat schon Anfang der 90er Jahre den ersten deutschen 20 Bit DA/AD Converter gebaut. Keine Anfänger also, es gibt auch passende Kopfhörerverstärker von Violectric, das Spitzenmodell V200 für €800 ist gerade komplett ausverkauft; bei den Kopfhörerverstärkern ist Lake People quasi Marktführer bei TV- und Radiostationen. Da ich selbst über einen LP G100 höre, weiß ich, wozu diese Firma fähig ist.

Noch zwei Zitate aus dem Test:
"Fazit: Der Violectric DAC V800 ist ein D/A-Wandler der Spitzenklasse, der sich messteschnisch und klanglich keinerlei Blöße gibt. Dieser vergleichsweise günstige Wandler, ist auf höchste Signaltreue von Perfektionisten optimiert."

FTT-Spektren: "Die erkennbare leichte Unruhe links vom Nutzsignal kommt nämlich vom Audio Precision, der die faktische Störgeräuschfreiheit des V800 nicht exakt messen kann. Tatsächlich sind die Werte für Geräusch- und Fremdspannungsabstand mit 107,0 beziehungsweise 103,8 überragend"

Nachdem ich seit der Ankündigung des V800 auf solch einen Test gewartet habe, hat sich zum Vorfeierabend meine Begeisterung über den DAC-Testbericht noch immer nicht gelegt, das Gerät wird "vorsingen" müssen.

Der DAC wurde übrigens auch in der letztmonatlichen Ausgabe der Stereoplay getestet; da meine Ohren aber traditionell eher den Aussagen aus der Professional Audio glauben, war dies für mich nicht so entscheidend:

„sehr gut“ (88 Punkte) Preis/Leistung: „überragend“, „Highlight“

„Mit voller Ausstattung und guter Lautstärkeregelung lässt der DAC 800 V kaum Wünsche offen Da er auch mit dynamischem und kraftvollem Klang gesegnet ist, kann das Urteil nur lauten: stereoplay Highlight.“

Schönen Abend noch

gregor
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

was man so sieht ist auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches, SRC BB 4192 und den DAC-Chip 1792A.

Aber da ist noch so ein Bauteil, der programmierbare Mikrocontroller PIC 16 LF 88 von Mikrochip.

Da hat wohl wieder mal einer eine sehr gute Software implementiert.

Gruß

Bernd
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

... aber nicht zu vergessen auch die USB2-Bridge von Tenor.

Vom USB2-Betrieb (DAC ist Clock-Generator und -Master) am PC/Laptop erhoffe ich mir Vorteile ggü. Wandeln eines bereits vorhandenen AES/SPDIF-Datenstroms. Ich hoffe das Gerät auch demnächst mal zu testen, in der Hand hatte ich es bereits...

Grüße, Klaus
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gregor
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Beitrag von gregor »

Für alle technisch Interessierten:

Fried Reim, der Firmenchef von Lake People hat ein Bild des Innenenlebens des V800 mit Erklärungen ins Netz gestellt. Es handelt sich dabei zwar noch um einen Prototyp und die aufgesetzte USB-Platine fehlt, anscheinend besteht hier jedoch Interesse an den verbauten Teilen, daher:

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Beste Grüße

gregor
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Und was sieht der aufmerksame aktives-hoeren.de Forumsleser.........? Naaaaa? .........?

Die Spannungsversorgung (des Clock-Teils) bietet noch jede Menge "Modding-Potenzial"! :wink: :wink:

Gruß,
Winfried :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

PS: Ich will nichts gegen das Gerät sagen! Lake People Geräte genießen gute Reputation!
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Gregor,

danke für die ausführliche Darstellung des V800. Er ist sicher in der Preisklasse mit seiner überragenden Wandler-Qualität allein auf weiter Flur, wenn ich mal von den Importgeräten der Firma GD-Audio absehe.
gregor hat geschrieben:Dumm nur, dass ich diesen Test noch abwarten wollte, bevor ich das RME Fireface UC kaufe. Innerlich hatte ich mich schon zum Fireface durchgerungen, da dieses sehr gute Wandler mit Interface-Funktionalität verknüpft - nur: es kostet nahezu genau so viel wie der Violectric.
Wir hatten ja vor ein paar Tagen schon per PM konferiert. Beide Geräte sind nicht so direkt miteinander vergleichbar. Denn für fast den gleichen Preis bekommt man beim V800 zwar eindeutig die bessere D/A-Wandlung, doch das Fireface UC beinhaltet zusätzlich zur D/A-Wandlung: einen hochwertigen A/D-Wandler, ebenso einen exzellenten Stereo Mic-Preamp, 8 symmetrische Inputs und 8 symmetrische Outputs, eingebauter Software Mixer mit bis zu 36 Kanälen intern / 4 Subgruppen. Dazu Wordclock und AES/EBU Anschlüsse.

Das Fireface UC ist vor allem dann interessant, wenn man es auch für Acourate-Messungen bzw. für mehrkanaligen Convolver-Betrieb einsetzen möchte. Denn dann hat man das Schweizer Taschenmesser der digitalen und analogen Signalverarbeitung in der Hand - eine All-inclusive-Lösung.

Möchte man den Violectric einem Produkt von RME gegenüberstellen, das in etwa die gleiche Ausstattung bietet, so wäre das RME Babyface (550,- €) zu nennen, allenfalls noch das RME ADI-2 (ca. 520,- €), obwohl auch diese mit einer überbordenen Ausstattung versehen sind (Babyface mit 22-Multikanal-Mixing, AD-2 mit D/A und A/D Wandlung). Aber mit Preisen zwischen 500 und 550,- € relativiert es sich dann doch realistischer zum V800, nämlich in Richtung geringere Wandler-Qualität zu einem geringeren Preis.

Und wo Winfried noch das Moddingpotential des V800 anspricht: Das Fireface UC kann man für weniger als 50,- € durch eine externe Batterieversorgung nochmal um ein paar Stereoplay-Klangpunkte aufwerten (siehe mein Thread dazu). Ob es damit an das V800 heranreicht, vermag ich natürlich nicht zu sagen (Zur Referenzierung: Das Fireface UC ist klanglich gleich wie das in Stereoplay bewertete RME ADI-2). Durch den integrierten Netzteilaufbau beim V800 ist ein Anzapfen von außen nicht so komfortabel möglich sondern nur durch Garantie verlöschende Eingriffe ind das Eingeweide des V800. Das aber wie gesagt nur für die Freunde des gepflegten Moddings.

Ich hoffe, ich konnte Dir damit nochmal eine weitergehendere Orientierung bei Deiner Kaufentscheidung geben.

Viele Grüße
Fujak

P.S.: Falls Du Fireface und V800 zu Hause im Vergleich testest, wäre ich sehr gespannt auf Deinen Testbericht.
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Freunde,
wgh52 hat geschrieben:Und was sieht der aufmerksame aktives-hoeren.de Forumsleser.........? Naaaaa? .........?

Die Spannungsversorgung (des Clock-Teils) bietet noch jede Menge "Modding-Potenzial"! :wink: :wink:
Der Quarzschwinger sitzt ein bisschen oberhalb der Huckepackplatine mit dem SRC und dem DAC links daneben - die Blechdose mit quadratischem Grundriss. Wie die Spannungsversorgung hierfür gestrickt ist, entzieht sich aber evtl. dem Auge des Betrachters - falls die unter dem SRC-Board liegt. Wenn nicht, gibt's da in der Tat Potenzial. Was man aber ganz sicher sagen kann, ist: Der SRC ist nicht, wie angegeben, ein SRC4192, sondern ein SRC4392, das sieht man schon aus der Ferne.
wgh52 hat geschrieben:Ich will nichts gegen das Gerät sagen! Lake People Geräte genießen gute Reputation!
So ist es, und das Gerätchen sieht doch auch sehr gut aufgebaut aus.

Viele Grüße
Gert
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen,

hier nochmal eine andere Perspektive:

Bild.

@Gert: Ich bewundere Deine Augen, wie Du diesen Unterschied zwischen SRC4192 und SRC4392 erkennen kannst - und dann noch aus der Ferne. ;)

Grüße
Fujak
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Gert,

da hast Du natürlich Recht, ich hatte bisher nur ein Schema von der Platine, da steht 4x92, das Bild kannte ich nicht.

Kostenvorteil beim 4392 ist der schon eingebaute Receiverbaustein.

Gruß

Bernd
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

@ Gert und Bernd: Jetzt muss ich nochmal ernsthaft nachfragen: woran erkennt Ihr denn die Typenbezeichnung des SRC? Ich kann diese auf dem Bild beim besten Willen nicht erkennen.

Grüße
Fujak
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floschu
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Beitrag von floschu »

Das erkennt man daran, dass der SRC-4392 quadratisch ist, während der SRC-4192 eher länglich ist. :wink:

http://focus.ti.com/lit/ds/symlink/src4392.pdf
http://focus.ti.com/lit/ds/symlink/src4192.pdf

Gruß, Florian
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Fujak,

so isses, zudem fehlt eben der Receiverbaustein (DIR 9001...) auf der Platine.

Gruß

Bernd
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

@Bernd + Florian: Alles klar, besten Dank für die Aufklärung.

Grüße
Fujak
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gregor
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Beitrag von gregor »

Hallo Fujak,

danke für die erneute Antwort.
Möchte man den Violectric einem Produkt von RME gegenüberstellen, das in etwa die gleiche Ausstattung bietet, so wäre das RME Babyface (550,- €) zu nennen, allenfalls noch das RME ADI-2 (ca. 520,- €), obwohl auch diese mit einer überbordenen Ausstattung versehen sind (Babyface mit 22-Multikanal-Mixing, AD-2 mit D/A und A/D Wandlung). Aber mit Preisen zwischen 500 und 550,- € relativiert es sich dann doch realistischer zum V800, nämlich in Richtung geringere Wandler-Qualität zu einem geringeren Preis.
Das sehe ich exakt genauso. Deswegen hat es mich zunächst auch gewundert, dass Du Dein Fireface wieder über SPDIF ansteuerst, da hätte ja auch das ADI-2 gereicht, wenn man kein "Taschenmesser" braucht.
Für mich ist das Fireface wünschenswert, weil es bei der Musikproduktion viele Vorteile bietet, ich benötige es aber nicht zwingend; die Möglichkeit, mal schnell was zu Hause einzuspielen und die Routing-Möglichkeiten des Fireface sind allerdings schon sehr verlockend; die Wandler und Eingänge bieten sicherlich sehr gute Profi-Qualität; absolutes High End ist es aber wohl noch nicht. Dennoch ist für mich neben der Musikproduktion auch das Hören über den Wandler sehr wichtig.
Daher ist der Violectric schon eine Versuchung, da verzichte ich zwar auf einige Annehmlichkeiten, die mir das Interface bieten würde, letztendlich könnte ich dennoch produzieren und käme zudem in den Genuß eines "Favoritenschrecks" (gehört habe ich den Violectric ja noch nicht).
Und wo Winfried noch das Moddingpotential des V800 anspricht: Das Fireface UC kann man für weniger als 50,- € durch eine externe Batterieversorgung nochmal um ein paar Stereoplay-Klangpunkte aufwerten (siehe mein Thread dazu). Ob es damit an das V800 heranreicht, vermag ich natürlich nicht zu sagen (Zur Referenzierung: Das Fireface UC ist klanglich gleich wie das in Stereoplay bewertete RME ADI-2). Durch den integrierten Netzteilaufbau beim V800 ist ein Anzapfen von außen nicht so komfortabel möglich sondern nur durch Garantie verlöschende Eingriffe ind das Eingeweide des V800.
Und auch da gehen unsere Gedanken in die gleiche Richtung. Mein V-DAC hängt ebenfalls an einer Batterie, seither spielt er deutlich teurer; und ja, ich bin ein Modder und verpasse einem preiswerten DAC gerne mal einen neuen Steuerchip, bessere ICs oder ein paar Folienkondensatoren. Ich habe auch schon mal ein paar der gesockelten ICs meines Lake People Kopfhörerverstärkers gegen vermeintlich bessere ausgewechselt - Verbesserungen habe ich dabei nicht gehört. Ich schätze auch den V800 da als harte Nuss ein, die sich nicht so leicht verbessern läßt. Insofern sehe ich Batterie-"Modding" am Fireface tatsächlich als preiswerte und sichere Verbesserungsmöglichkeit.

Mit besten Grüßen

gregor
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