Leinad "Rettu 1"

Koala887
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Beitrag von Koala887 »

Hallo,
Bernd Peter hat geschrieben:Daniel macht das. Wenn nicht, ruf ich solange an und nerve, bis er nachgibt.
da kannst du diesmal lange warten. Wie du ja schon angemerkt hast, gibst du dich ja mit weitaus weniger zufrieden. :mrgreen:
aktivator hat geschrieben:@Daniel ist denn ein Center bei deinen ursprünglich angedachten 80hz angedacht?
Der Center spielt schon einige Zeit in meinem Kino (mit 13er Bass). Die Bilder sind teilweise noch von dieser "Urversion". :wink:
Trinnov hat geschrieben:Ich hoffe wir können das irgendwann mal nachholen.
Da wird sich sicher noch der ein oder andere Termin finden. :cheers:

Schöne Grüße
Daniel
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Koala887
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Das Gehäuse

Beitrag von Koala887 »

Inzwischen war mir klar, dass ich bei dem Lautsprecher möglichst keine Kompromisse eingehen wollte, so auch nicht beim Gehäuse. Wandstärken wie bei der AGM mit 40mm waren hier aber nicht möglich, aber ich habe eine andere Möglichkeit gefunden, dass Gehäuse möglichst schwingungsarm zu bauen. Bei Hifi-Selbstbau hatte man mal Versuche mit unterschiedlichen Wandaufbauten gemacht und dabei schnitt ein Sandwichaufbau besonders gut ab. Dabei wurde eine 20mm Multiplexplatte innen ca. 5mm tief ausgefräst, dann wurden 4mm Bitumenplatten und darauf eine 1mm Aluplatte vollflächig verklebt. Dadurch erreicht man zwar nicht die Steifigkeit von 40mm MDF, aber auftretende Resonanzen werden stark bedämpft.

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Um die Seiten am Hochtöner abschrägen zu können, habe ich die Front aus stabverleimten Bucheplatten mit 28mm gemacht. Der Hochtöner hat zwar schon ein Kunststoffgehäuse, aber ein massives Holzgehäuse kann hier sicher nicht schaden. Die Tieftöneröffnung wurde auf der Rückseite auch großzügig abgeschrägt.

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Bei der Bedämpfung der Box habe ich mich auch etwas mit Andreas (Raal) ausgetauscht, welcher mir auch gleich ein paar Matten ISO-Bond zuschickte. Es wurden 2 Lagen mit unterschiedlicher Dichte eingebaut und der verbleibende Raum mit Twaron Angel Hair ausgefüllt. Nach dem Beizen und Lackieren war dann der erste Prototyp fertig.

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Schöne Grüße
Daniel
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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Hi Daniel,

Von mir erstmal großen Respekt! :cheers:

Das Du da "einfach mal" ein Paar sensorgeregelte Lautsprecher baust. :D 8)

Grüße,
Frederik
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

hallo daniel,

ja, da kann ich dem frederik nur recht geben! hut ab!

und solltest du das jemals kommerziel machen würde ich mich wirklich sehr freuen, wenn du dein wissen auch weiterhin so offen weiter gibst.

ich finde das hat immer pro und cons.... ja, es wird den einen oder anderen geben, der versucht das dann selber zu bauen....aber es wird auch einige neue kunden geben, die genau hierduch erst aufmerksam werden ;)

na ja.....und wie viele gibt es die "mal eben" all das auf die beine stellen, was du da jetzt ans licht der welt gebracht hast ;)

ich hab zumindest keine cnc im keller stehen...obwohl ich gerne auch ein hätte ;)

viele grüsse

christian
taggart
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Beitrag von taggart »

Hallo Daniel,

technisch kann ich nicht viel beitragen, da ich vom Lautsprecherbau leider nur wenig Ahnung habe. Noch jedenfalls. Aber wenn ich hier so mitlese und mir die Fotos anschaue, dann kann ich nur sagen: Hut ab, mein Lieber!

Und da ich von Bernd weiß, dass sie mit dem richtigen Zubehör auch unverschämt gut klingen, kann man nur gratulieren!

Viel Spaß damit und überlege dir das mit der Serienproduktion nochmal ...

Gruß, Christoph
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Daniel,

einfach nur toll!

Danke für die Bebilderung und die Beschreibung der Entwicklung und der Entstehung der Lautsprecher! Das macht Spaß, das zu lesen und Dir bestimmt auch, mit ihnen zu hören! Viel Freude mit den kleinen Schmuckstücken!

Andi
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo miteinander,

derlei Projekte und deren Beschreibung/Diskussion - selbst wenn sie nicht auf solch hohem Niveau wie hier gezeigt, durchgeführt werden (nicht jeder hat die Mittel und das knowhow, bemüht sich aber nach seinen Möglichkeiten) - sind eine große Bereicherung für unser Forum. Meiner bescheidenen Meinung nach sind sie sogar die absoluten Highlights!

In diesem Sinne: besten Dank an Daniel, nicht nur die Früchte seiner Arbeit sondern auch einige Ansätze und Überlegungen hierzu vorzustellen :cheers:

Viele Grüße
Eberhard
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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Hi in die Runde,

Beiträge wie die hier von Daniel die von der Entstehung eines Lautsprechers (obendrein noch eines geregelten) handeln sind für mich persönlich die spannendsten überhaupt. :cheers:

Bitte weiter so!

Grüße,
Frederik
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo zusammen,

melde mich mit einem kurzen moderativen Hinweis.

Um den Thread wieder besser lesbar zu machen, habe ich verschiedene off-topic-Beträge verschoben. Insbesondere habe ich Deine Hinweise, Noel, und die vielen Antworten darauf aussortiert. Schließlich wurde das Thema ja ausdiskutiert. Insofern hoffe ich auf Euer Verständnis.

Viele Grüße
Harald
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Koala887
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Die Elektronik

Beitrag von Koala887 »

Hallo zusammen,

Nun kommen wir zum interessanten Teil - der Elektronik:

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Im Grunde nichts wirklich Neues. Links ein einfaches Netzteil mit 18V Trafo und CRC-Siebung mit rund 20mF Kapazität für die Endstufen, ein Spannungsregler auf Basis des LM317 für die OPs und etwas Peripherie, wie Schutzschaltung, Einschaltverzögerung und 12V Remoteeinschaltung.


Die Frequenzweiche ist nach dem gleichen Schema aufgebaut, wie ich hier schon mal beschrieben hatte.

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Am Eingang ist der übliche Differenzverstärker, gefolgt von einem Subsonicfilter und einstellbarer Bafflestepkorrektur. Die Weiche selbst ist als 24dB Linkwitz-Riley Weiche aufgebaut, wobei im Hochtonzweig das Hochpassverhalten des Hochtöners mit in die Weichenfunktion eingerechnet wurde. Dazu wurde mit Hilfe einer Linkwitzkorrekturschaltung der Frequenzgang des Hochtöners so angepasst, dass er den gleichen Verlauf wie der für die Weiche benötigte Hochpass hat (2kHz; Q=0,707). Der mechanische Versatz des Hochtöners wurde dann noch mit einem Allpass 3. Ordnung angepasst.

Als Widerstände wurden ausschließlich Dünnfilmtypen mit 0,1% verwendet. Um die teilweise krummen Werte für die Linkwitzkorrektur zu erhalten, wurden jeweils 2 Widerstände parallel geschaltet. Die Kondensatoren im Signalweg sind (so weit möglich) Panasonic ECHU, welche es bis 220nF gibt. Für die größeren Werte bin ich dann auf Wima MKP/MKS2 umgestiegen. Die frequenzbestimmenden Kondensatoren wurden zusätzlich noch auf 0,5% Toleranz selektiert, wodurch sich im Vergleich mit der DSP basierten Weiche keine messbaren Unterschiede mehr ergaben. :D


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Die Endstufen wurden mit dem TDA7293 aufgebaut, welcher sich mit einfachen Mitteln auf eine Stromgegenkopplung umbauen lässt. Eine Parallelschaltung von 2 TDA hatte ich auch angedacht, allerdings wegen Platzmangel wieder verworfen (Ich denke aber bei 8 Ohm Chassis ist dies nicht so tragisch). Mit dem beschriebenen Netzteil kommt man auf knappe 40W an 8 Ohm, was in diesem Fall mehr als ausreichend ist und den Tieftöner locker an seine mechanischen Grenzen bringt.

Auf dem Tieftonverstärker gibt es noch eine kleine Besonderheit in Form zweier Notchfilter. Wenn man mit der normalen Regelung beim 13er die Gegenkopplung langsam aufdreht, fängt dieser schon recht bald an auf der Membranresonanz zu pfeifen. Jetzt kommen die zwei Filter ins Spiel, mit denen ich die Membranresonanzen herausfiltere. Macht man das innerhalb der Regelschleife, lässt sich die Regelung noch ein gutes Stück weiter aufdrehen. :wink: Ralf Berres hatte sich darüber auch schon mal Gedanken gemacht und ich hatte es einfach mal probiert - mit Erfolg wie man sieht. :cheers:

Schöne Grüße
Daniel
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo Daniel,

der Aufbau ist ja wirklich vom allerfeinsten! :cheers:

Mich würde als Bastler (hauptsächlich mit Röhren, wo alles etwas "grober" ist) interessieren, wie der Prototyp ausgeschaut hat. Eine Verschaltung gängiger bedrahteter Bauteile auf Lochrasterplatten - an welchem evtl. noch Korrekturen erfolgt sind bis zum gewünschten Ergebnis ?
Und wie wurde dies im Ablauf verifiziert, d.h. welche Messungen hast Du so der Reihe nach vorgenommen?

Viele Grüße
Eberhard
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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Hi Daniel,

Schöne Elektronik! :cheers:

Wo liegen denn die Chassis Resonanzen?

Hast Du die Box mit DSP Weiche entwickelt und bist dann am Ende analog geworden? Warum?

Möchtest Du Messungen veröffentlichen? Klirr z.B.?

Fragen über Fragen. :lol:

Grüße,
Frederik
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Koala887
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Beitrag von Koala887 »

Hallo,
Zwodoppelvier hat geschrieben:Mich würde als Bastler (hauptsächlich mit Röhren, wo alles etwas "grober" ist) interessieren, wie der Prototyp ausgeschaut hat. Eine Verschaltung gängiger bedrahteter Bauteile auf Lochrasterplatten - an welchem evtl. noch Korrekturen erfolgt sind bis zum gewünschten Ergebnis ?
Und wie wurde dies im Ablauf verifiziert, d.h. welche Messungen hast Du so der Reihe nach vorgenommen?
vom Prototypen habe ich leider (oder zum Glück) keine Bilder. Der Aufbau sah teilweise etwas wüst aus. :wink: Als Endstufe hatte ich zuerst eine fertige TDA-Platine aus China, welche sich mit einer unteren Grenzfrequenz von ca. 30 Hz erst durch etwas Tuning für die Regelung eignete. :roll: Die Regelung selbst hatte ich auf Lochraster aufgebaut, die meisten Teile waren mit IC-Sockel steckbar.

Die Weiche selbst hatte ich erst mit DSP erstellt und auch die optimalen Werte für die Linkwitzkorrektur ermittelt. Die dann berechnete Linkwitzkorrektur wurde dann nochmal auf Lochraster aufgebaut und dann mit dem FG des DSP verglichen. Hier zeigt sich dann auch, dass selbst kleine Abweichungen von den berechneten Werten gleich größere Abweichungen im FG ergaben. Deshalb hatte ich die Widerstände als Parallelschaltung und die Kondensatoren teilweise aus 3 Werten ermittelt.
Frederik hat geschrieben:Wo liegen denn die Chassis Resonanzen?
Die erste Resonanz liegt bei ca.9kHz, noch eine bei etwa 13kHz.
Hast Du die Box mit DSP Weiche entwickelt und bist dann am Ende analog geworden? Warum?
Ich finde DSPs eigentlich klasse, die größte Schwachstelle ist aber meiner Meinung nach die ADDA Wandlung. Hier müsste man konsequenter Weise für jeden Kanal einen Spitzen-DA-Wandler verwenden, um hier optimale Ergebnisse zu erhalten. Da es das noch nicht gibt, eben die Analogweiche. :wink:
Frederik hat geschrieben:Möchtest Du Messungen veröffentlichen? Klirr z.B.?
Etwas Geduld, kommt noch. :wink:

Schöne Grüße
Daniel

P.S.: Der Soekris Dac soll mit der nächsten Firmware die Möglichkeit haben, Frequenzweichen mit FIR-Filtern zu erstellen. Es bleibt also spannend. :wink:
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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Koala887 hat geschrieben: Die erste Resonanz liegt bei ca.9kHz, noch eine bei etwa 13kHz.
Ok, und obwohl das Chassis nur bis 2 Khz hoch arbeitet spielt das noch eine Rolle? :o
Koala887 hat geschrieben:Ich finde DSPs eigentlich klasse, die größte Schwachstelle ist aber meiner Meinung nach die ADDA Wandlung. Hier müsste man konsequenter Weise für jeden Kanal einen Spitzen-DA-Wandler verwenden, um hier optimale Ergebnisse zu erhalten. Da es das noch nicht gibt, eben die Analogweiche. :wink:
Das habe ich mit meinen Ohren so noch nicht als Riesenproblem wahrgenommen. :oops:

Jedenfalls, jetzt wo Du den Einsatz der Sensorregelung gemeisterst hast, stehen weiteren Modellen mit noch großzügig bemessenerer Membranfläche ja nichts mehr im Wege. :cheers:

p.s. vielleicht experimentierst Du ja auch eines Tages noch mit sensorisch geregelten Hochtönern?

Grüße,
Frederik
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NNEU
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Beitrag von NNEU »

Frederik hat geschrieben:vielleicht experimentierst Du ja auch eines Tages noch mit sensorisch geregelten Hochtönern?
Wie bereits von Andreas erwähnt; heutzutage absolut nicht mehr notwendig. 8)


Grüsse,

Noel
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