gut beobachtet, aber wenn man wie Du selbst eine 3.3 hat, fällt einem das natürlich auf . Der Hersteller des Chassis ist Seas. Der schwarze Vorgänger war übrigens auch von Seas, und die FM-Mitteltöner sind auch von dort, aber kleiner. Allerdings muss man aufpassen, aus dem Hersteller oder dem im Datenblatt abgedruckten Frequenzgang irgendwie auf den Klang zurückzuschließen. Denn von dem Chassis interessiert mich im Wesentlichen, wie gut es zu regeln geht. Und da spielt die Steifigkeit der Membran eine große Rolle. Die Alumembran ist einfach steifer als eine Papier- oder Kunststoffmembran. Am wabbeligsten sind übrigens Kevlarmembranen. Beim Vorgänger-MT mussten wir eine Menge Klimmzüge machen, um die erste Longitudinalresonanz in den Griff zu kriegen - das Theater können wir uns bei der Alumembran sparen.tsaett hat geschrieben:Was mir natürlich direkt ins Auge sticht, ist der neue Mitteltöner.
Wäre schön, wenn Gert oder Michael etwas darüber erzählen könnten.
Sieht für mich aus, wie der aus den Silbersändern?!
Kleiner technischer Exkurs: Wenn man bei tiefen Frequenzen beginnt, schwingen Antrieb und Membran genau in Phase, sind quasi starr verbunden. Irgendwann kommt eine Frequenz, bei der die Membran dem Antrieb nicht mehr vollständig folgen kann - stell Dir das vor wie eine Art Schlupf. Der Antrieb macht mehr Hub als die Membran am Außenrand. Damit das geht, weitet sich der Durchmesser am Außenrand bei einer Vorwärtsbewegung und verkleinert sich bei einer Rückwärtsbewegung, wie eine Blüte, die etwas auf und wieder zu geht. Es gibt da eine Resonanzfrequenz, bei der das recht ausgeprägt auftritt - das ist die besagte erste Longitudinalresonanz und die liegt bei einem 10cm-MT bei ca. 1kHz. Das gibt einen Frequenzgangeinbruch, und der beträgt bei der Seas-Papiermembran ungefähr 2,5dB*. Regelt man nun die Bewegung der Schwingspule, wird man feststellen, dass die Schwingspule bei dieser Resonanzstelle sogar mehr Hub macht als sie sollte - weil sie durch die Membranresonanz weniger Widerstand bei der Resonanzfrequenz erfährt. Also meldet die Regelelektronik, der Pegel sei 2,5dB zu hoch und regelt entsprechend nach. Damit verstärkt sich der Effekt - aus der 2,5dB-Delle wird eine 5dB-Delle. Also muss man Versteifungsmaßnahmen ergreifen, um diese Membranresonanz einzudämmen.
*Interessant übrigens, dass diese Delle im Frequenzgangschrieb des Herstellers nicht zu sehen ist. Meine Erfahrung ist, dass man kaum irgendwo so angelogen wird wie bei den Hersteller-Frequenzgangschrieben von Chassis. Ok, vielleicht bei der 14Tage-Wettervorhersage.
Vielleicht dämmert nun so manchem, warum die alten BM alle den Stab bei 880Hz vom 10er-Konus an die kapazitiv geregelte Kalotte übergaben. Will man einen 10er MT bis 2kHz regeln, muss man recht tief in die Trickkiste greifen. Und das geht mit der Alumembran einfacher.
Aber, lieber Christoph: Freu Dich an Deiner 3.3, die spielt mit und ohne Alu-MT gut. Wenn wir es mit dem Alu leichter haben, braucht Dich das ja nicht weiter zu kümmern.
Viele Grüße
Gert